zugenommen oder abgenommen?
zugenommen. und zwar nicht zu knapp: im mittel etwa 1 kilo pro monat. tendenz weiterhin steigend. das heißt, dass etwas nicht in ordnung ist, und das ist zumindest in gesundheitlicher hinsicht keine gute startvoraussetzung für 2012.
mehr geld gehabt oder weniger?
etwas mehr.
mehr ausgegeben oder weniger?
ehrlich gesagt: keine ahnung. auf jeden fall noch ein bisschen sorgloser und, vor allem für andere menschen, noch ein bisschen großzügiger als im jahr zuvor. von daher vermutlich eher mehr.
der hirnrissigste plan?
dieses neue ich, dass ich nun nach zwei schwangerschaften und mit zwei kindern geworden bin, kennenlernen und mich mit ihm anfreunden. hat nicht so gut geklappt, war wieder zu viel damit beschäftigt, mutter von zwei jungs zu sein und nicht zu wissen, ob ich noch ein drittes mal schwanger werden will.
die gefährlichste unternehmung?
all die körperlichen warnzeichen, die ich so gut kenne, ignorieren, verdrängen, und trotzdem weitermachen. nicht zum arzt gehen, kein blutbild machen lassen. plötzlich auf dem küchenboden wieder aufwachen. wochenlang jeden morgen nach dem aufstehen als erstes eine ibuprofen einwerfen. alle guten ratschläge in den wind schießen, auf alle besorgten nachfragen veharmlosend antworten.
die teuerste anschaffung?
die mitgliedschaft und der jahresbeitrag für die garten coop.
das leckerste essen?
diverse ottolenghi- gerichte.
das beeindruckendste buch?
von den wenigen, die ich zuende gelesen bekam: das labyrinth der träumenden bücher.
die beste cd?
born ruffians. zwar nicht von 2011, aber was soll's.
das schönste konzert?
mexican elvis bei caros geburtstag im teng. am allerschönsten daran: r.s interpetation von "sweet caroline". großes hach.
die meiste zeit verbracht mit?
den kindern.
die schönste zeit verbracht mit?
ungefähr auf gleicher höhe mit mit den kindern kommt mit mir selbst, ganz alleine, ohne kinder.
vorherrschendes gefühl 2011?
das muss anders werden.
2011 zum ersten mal getan?
mich für länger als 6 stunden und weiter als 5 km von meinen kindern entfernt.
2011 nach langer zeit wieder getan?
nach berlin gefahren.
drei dinge, auf die ich gern hätte verzichten mögen:
die gewichtszunahme, den zu lauten, zu ungeduldigen umgang mit den kindern in den anstrengenden phasen des jahres, der ausbruch von krebs in der familie.
das schönste geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
ich glaube, ich habe dieses jahr eine menge schöner geschenke gemacht.
das schönste geschenk, das mir jemand gemacht hat?
die reise nach berlin, eine woche ohne kinder sein dürfen. und gleich die zusage für die nächste berlinreise im mai hinterher.
der schönste satz, den jemand zu mir gesagt hat?
"...obwohl ich ja finde, dass du das überhaupt nicht nötig hast."
die wichtigste sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
siehe letztes jahr: dass es richtig und wichtig ist, ein verantwortliches leben zu führen.
2011 war mit einem wort...?
okay.
so waren 2010, 2009, 2008.
Freitag, 30. Dezember 2011
Dienstag, 13. Dezember 2011
dieses blinde 11jährige mädchen ist einen marathon gelaufen - und hat ihn erfolgreich beendet. und was hast du so geschafft in letzter zeit?
Montag, 12. Dezember 2011
heute plätzchentüten und -kisten gepackt. für die familie des mannes, für freunde und andere nette menschen. kann mich nicht entscheiden, ob eine davon tatsächlich für meinen vater sein soll. das wort "demütigung" scheint im zusammenhang mit plätzchen lächerlich, aber was ich dennoch nicht hören möchte, sind ausführungen darüber wie schlecht meine plätzchen gemacht sind. er kennt 300 wörter für schlecht, mindestens, und was ausnahmsweise mal gut ist, beschreibt er mit "ganz so schlecht ist es nicht". nichts an mir, nichts was ich je gemacht habe, hat je gereicht, um gut zu sein. warum sollte eine kiste mit plätzchen und ein lymphdrüsentumor das plötzlich ändern.
seit einigen wochen melde ich mich statt mit "hallo?" konstant mit meinem neuen nachnamen am telefon. "neu", nach zweieinhalb jahren ehe. mit dem namen, den ich annahm, um mich von meinem alten leben und meiner familie zu distanzieren. mein alter vorname gilt unterdessen auch nur noch bei 2 oder 3 leuten, die sich nicht umgewöhnen mögen (was ich ihnen nicht übel nehme, aber dieses leise, innerliche zusammenzucken, wenn sie mich mit diesem scharfen "v" ansprechen, das werde ich vermutlich nie los). zwischen 2,50 und 255 euro kostet ein rechtsgültiger neuer vorname, wenn er denn bewilligt wird.
seit einigen wochen melde ich mich statt mit "hallo?" konstant mit meinem neuen nachnamen am telefon. "neu", nach zweieinhalb jahren ehe. mit dem namen, den ich annahm, um mich von meinem alten leben und meiner familie zu distanzieren. mein alter vorname gilt unterdessen auch nur noch bei 2 oder 3 leuten, die sich nicht umgewöhnen mögen (was ich ihnen nicht übel nehme, aber dieses leise, innerliche zusammenzucken, wenn sie mich mit diesem scharfen "v" ansprechen, das werde ich vermutlich nie los). zwischen 2,50 und 255 euro kostet ein rechtsgültiger neuer vorname, wenn er denn bewilligt wird.
Dienstag, 6. Dezember 2011
Montag, 5. Dezember 2011
"ich heuchel mir doch nicht plötzlich einen ab, nur weil er jetzt krebs hat" vs. "ich schicke ihm eine dose selbstgebackene weihnachtskekse, weil ich weiß, dass er sich mangels eigener backlust jedes jahr welche beim bäcker kauft und nie richtig freude daran hat, weil sie halt doch nicht schmecken wie selbstgemacht".
ich weiß, dass ichs bereuen werde.
ich weiß, dass ichs bereuen werde.
Montag, 21. November 2011
wochenende in bildern.
kinderbücher gekauft und bei der gelegenheit am kochbuchregal vorbeigegangen. interessant: vor einigen wochen gab es hier noch kein einziges veganes kochbuch, jetzt gleich eine ganze auswahl.
zufallsbegegnung (die erste seit vielen jahren) mit einem, dem ich viel zu verdanken habe.
am stand des waldkindergarten- adventsmarkts hübsche kleinigkeiten ver- und gekauft.
zu ehren des besuchs von frau jademond das erste curry der saison gegessen. die rosa stücke darin sind natürlich kein leberkäse oder sowas, sondern tofu, auf den leider das selbstgemachte currypulver unvorteilhaft abgefärbt hat. aber lecker wars trotzdem.
mitglied bei der gartencoop geworden und am sonntag gleich mal sieben stunden auf der mitgliederversammlung verbracht. die vokü maulwürfe hat uns mit coop- eigenem gemüse bekocht. seit jahren zum ersten mal wieder "richtige" karotten, pastinaken, lauchstangen gesehen: riesig und herrlich verwachsen. eben genau das, was auf dem konventionellen markt niemals eine chance hätte, da nicht transportkistengerecht und sparschäler- adäquat gewachsen. einen großen haufen spannender, inspirierender menschen kennengelernt. ab januar bekommen wir gemüse von dort und ich kann kaum meine arbeitseinsätze erwarten. irgendwann werde ich sicher mal ausführlicher darüber schreiben.
Mittwoch, 26. Oktober 2011
der große sohn besteht darauf, dass die vögel, die an unser vogelhäuschen auf dem balkon kommen, seine vögel sind. er will regelmäßig gucken, ob sie auch noch genug körner im häuschen haben und wenn nicht, rückt er einen unserer balkonstühle heran, ruft nach mir und will den eimer mit dem vogelfutter angereicht kriegen, um dann kinderhand für kinderhand neue flocken ins häuschen zu schaufeln. seine lieblingsvögel sind storche, gleich danach kommen buntspechte. er kann krähen von amseln und diese von dohlen unterscheiden, auch spatzen, meisen und rotkehlchen erkennt er mühelos. wenn er aus dem haus geht, nimmt er sein "handy" mit, einen länglichen, flachen blauen bauklotz. das "handy" klingelt dann circa alle drei minuten ("tüdelüdelüdelü - oh sseiße, sson wieder mein händi!"), und jedes mal ist der spatz dran, der sagt, er käme jetzt gleich zum futtern ans häuschen, man solle doch bitte die katze vom fenster nehmen("mhm, ja, ja, okee, ja, isgut, ja. do machen wir das, ja - ja - bis päter!"). manchmal sagt er auch, er hätte als nachtisch gerne noch ein paar erdnüsse.
(keine pointe, einfach nur aufgeschrieben. aus purer faszination an dieser magischen kinder- phantasie- und gedankenwelt.)
Montag, 24. Oktober 2011
wenn ich den großen sohn morgens im waldkindergarten abgesetzt habe, fahre ich auf dem weg zum bioladen ein kurzes stück am rand des naturschutzgebietes entlang. wälder, felder, kühe, pferde, in der frühmorgensonne ohnehin schon wunderschön anzusehen.
heute morgen tat ich das nach drei stunden schlechten schlafes und einer migränetablette zum frühstück. und dann musste ich anhalten und gucken und fast heulen, als sich ein irrsinnig riesiger vogelschwarm aus etlichen tausend vögeln unter lautem getöse von der nebligen wiese erhob und in den himmel stieg. schwärme, unendlich faszinierend. die vögel drehten ihre runden und schleifen am himmel, setzten sich wieder auf der wiese ab und erhoben sich wenige augenblicke später erneut. dieser lärm von xtausend mal zwei vogelflügeln, die alle im gleichen moment zu schlagen beginnen. vogelrufe. diese wolke aus vögeln am herbsthimmel, die zwischen den nebelschwaden verschwindet, wieder auftaucht, wieder verschwindet, wieder auftaucht. sich aufspaltet und wieder zusammenfließt, heller wird, lichter, und dann wieder dichter und dunkler. "das ist der wahnsinn, oder? " fragt mich ein vorbeijoggender mann. zu ergriffen gewesen, um ein foto zu machen.
und dann lächelnd weitergefahren und mich gefreut über die frühmorgendliche magie. eine kleine entschädigung besonderer art, eine erinnerung an das schöne, wo sonst gerade vieles oft so anstrengend und grenzwertig ist.
heute morgen tat ich das nach drei stunden schlechten schlafes und einer migränetablette zum frühstück. und dann musste ich anhalten und gucken und fast heulen, als sich ein irrsinnig riesiger vogelschwarm aus etlichen tausend vögeln unter lautem getöse von der nebligen wiese erhob und in den himmel stieg. schwärme, unendlich faszinierend. die vögel drehten ihre runden und schleifen am himmel, setzten sich wieder auf der wiese ab und erhoben sich wenige augenblicke später erneut. dieser lärm von xtausend mal zwei vogelflügeln, die alle im gleichen moment zu schlagen beginnen. vogelrufe. diese wolke aus vögeln am herbsthimmel, die zwischen den nebelschwaden verschwindet, wieder auftaucht, wieder verschwindet, wieder auftaucht. sich aufspaltet und wieder zusammenfließt, heller wird, lichter, und dann wieder dichter und dunkler. "das ist der wahnsinn, oder? " fragt mich ein vorbeijoggender mann. zu ergriffen gewesen, um ein foto zu machen.
und dann lächelnd weitergefahren und mich gefreut über die frühmorgendliche magie. eine kleine entschädigung besonderer art, eine erinnerung an das schöne, wo sonst gerade vieles oft so anstrengend und grenzwertig ist.
Sonntag, 23. Oktober 2011
blogempfehlung: küchenfunkeln.
meine liebe freundin nomi meint es erst diesmal - sowohl mit dem bloggen, als auch mit dem veganismus. auf küchenfunkeln kombiniert sie beides und verrät ihre schweineleckeren veganen (hauptsächlich dessert-) rezepte. und nach dem zu urteilen, was ich bereits vorab erspickeln durfte, sollte man sich das wirklich auf keinen fall entgehen lassen. ich warte derweil sabbernd auf das rezept für diesen supersaftigen veganen karottenkuchen, den ich da neulich gesehen habe...
Dienstag, 18. Oktober 2011
was ich an dem umstand, nun nicht als lehrerin zu abeiten, derzeit am tragischsten finde: dass ich meiner ausgeprägten liebe zu hochwertigen und schönen schreibwarenartikeln kaum mehr frönen kann. was habe ich es geliebt, früher zu semesterbeginn eine wohlzelebrierte stunde im sutter zu verbringen, französisches schreibpapier zu bestellen, den vorrat an tintenpatronen aufzufüllen, das arsenal an testmarkern aufzustocken, hefter und ordner auszusuchen. und über all dieser herrliche kleinkram - buchklammern, radiergummis, bleistifte, tintenroller, aufkleberchen, post- its in x verschiedenen farben...ein paradies. und vor jeder wichtigen klausur brauchte man natürlich einen besonders tollen glücksstift; anfang dezember der alljährliche ritualkauf des moleskine weekly planners für das nächste jahr.
aber ich schweife ab. mein lehrerinnendasein ist jedenfalls so gut wie tot, doch die liebe zur papeterie schlägt immer noch. momentan sehr laut und fordernd nach einem taschenbegleiter. ba- bumm, ba-b bumm, ba- bumm, lieber weihnachtsmann!
[ darauf gestoßen bin ich durch madame schuehsch, die ihren ebensolchen verloren hat. ]
aber ich schweife ab. mein lehrerinnendasein ist jedenfalls so gut wie tot, doch die liebe zur papeterie schlägt immer noch. momentan sehr laut und fordernd nach einem taschenbegleiter. ba- bumm, ba-b bumm, ba- bumm, lieber weihnachtsmann!
[ darauf gestoßen bin ich durch madame schuehsch, die ihren ebensolchen verloren hat. ]
Montag, 17. Oktober 2011
suppenzeit.
und so sieht sie dann aus, die suppe aus gekauften kartoffeln und tomaten, erfragtem lauch und aus der ausschuss- kiste gepflücken fenchel. plus zwiebeln und knoblauch. alles kleinschneiden, in olivenöl anbraten, mit gemüsebrühe aufgießen. 30 minuten köcheln lassen, pürieren. (feine leute streichen die pürierte suppe dann nochmal durch ein sieb, aber ich bin eher nicht so fein, und ungesiebt passt auch besser zu meinem neuen alten lieblings- suppenaccessoire, dem holzlöffel. ja, ich esse meine suppe wirklich am liebsten mit holzlöffel, und ich liebe es.)
würzen mit salz und cayennepfeffer. gehackte petersilie, pinienkerne und einen löffe soyacreme drauf, fertig, lecker.
nicht containert, aber trotzdem lecker war neulich auch die erste kürbissuppe der saison: zwiebeln, currypulver und frisch geriebener ingwer leicht angeschwitzt, kürbisstücke dazu, mit wein abgelöscht, mit brühe aufgegossen und 20 minuten köcheln lassen. pürieren, 1 glas apfelsaft dazugeben, nochmals kurz aufkochen lassen. sojasahne dazugeben, mit salz und weißem pfeffer abschmecken. dazu gebratener räuchertofu.
aus der übriggebliebenen suppe kann man am nächsten tag prima kürbissoße machen: bei kleiner temperatur etwas einköcheln lassen. nicht- veganer nehmen sie dann vom herb und rühren geriebenen parmesan unter, veganer lassen das einfach so oder rühren vielleicht noch zwei löffel sojacreme ein. dazu einfach nudeln - oder halt gnocchi. und pinienkerne. lecker!
das container- paar sehe ich immer noch regelmäßig an der mülltonne vor dem bio- supermarkt. um halb zehn macht der laden auf, wenige minuten danach bringen angestellte des ladens den frisch aussortierten ausschuss in die tonne. kaum sind die angestellten wieder weg, erbeutet das container- paar den sogenannten müll. neulich erst: orangen, pilze, stangensellerie. sah alles noch ganz gut aus.
auf das "richtige" containern verzichte ich aus genannten gründen nach wie vor. stattdessen container- kompromisse: im kleinen bio- lädchen frage ich nach ausschuss und bekomme fast immer ein paar sehr reife bananen (super für kleinstkind- essen, kindermüesli, bananenkuchen, bananen- eis, bananen- shake) und ein, zwei hände voll gemüse. einen aufgeschnittenen, an den schnittflächen angetrockneten sellerie oder kürbis zum beispiel- hobelt man die schnittflächen mit dem sparschäler ab, gibts an dem gemüse rein gar nichts mehr auszusetzen. oder durchgebrochene möhren, ähnliches prinzip. vollkommen okayes gemüse, das sonst auf dem müll landen würde.
auf dem markt kaufe ich gemüse seit jahren hauptsächlich bei einem ganz bestimmten händler. man kennt sich mittlerweile. normalerweise bekommt man ab einem einkauf von 5 euro ein frisches stück gemüse, oder zwei äfpelchen geschenkt. ich habe darum gebeten, mir stattdessen aus seiner ausschusskiste raussuchen zu dürfen, was ich gebrauchen kann. darin sammelt er während des markttages "nicht- verkaufsfähiges" obst und gemüse, das ihm zwischendurch in die hände fällt. äpfel mit einer kleinen braunen stelle, aufgerissene paprika, durchgebrochene möhren und gurken, schlappe kräuter. die entsprechenden stellen schneide ich raus, die kräuter erholen sich meist, wenn sie bald ein bisschen wasser abbekommen.
seit dem taste-the-waste-hype jede woche mindestens ein artikel zum thema auf mindestens einer der großen nachrichtenseiten. talkshows, diskussionsrunden, reportagen im fernsehen. es wird!
auf das "richtige" containern verzichte ich aus genannten gründen nach wie vor. stattdessen container- kompromisse: im kleinen bio- lädchen frage ich nach ausschuss und bekomme fast immer ein paar sehr reife bananen (super für kleinstkind- essen, kindermüesli, bananenkuchen, bananen- eis, bananen- shake) und ein, zwei hände voll gemüse. einen aufgeschnittenen, an den schnittflächen angetrockneten sellerie oder kürbis zum beispiel- hobelt man die schnittflächen mit dem sparschäler ab, gibts an dem gemüse rein gar nichts mehr auszusetzen. oder durchgebrochene möhren, ähnliches prinzip. vollkommen okayes gemüse, das sonst auf dem müll landen würde.
auf dem markt kaufe ich gemüse seit jahren hauptsächlich bei einem ganz bestimmten händler. man kennt sich mittlerweile. normalerweise bekommt man ab einem einkauf von 5 euro ein frisches stück gemüse, oder zwei äfpelchen geschenkt. ich habe darum gebeten, mir stattdessen aus seiner ausschusskiste raussuchen zu dürfen, was ich gebrauchen kann. darin sammelt er während des markttages "nicht- verkaufsfähiges" obst und gemüse, das ihm zwischendurch in die hände fällt. äpfel mit einer kleinen braunen stelle, aufgerissene paprika, durchgebrochene möhren und gurken, schlappe kräuter. die entsprechenden stellen schneide ich raus, die kräuter erholen sich meist, wenn sie bald ein bisschen wasser abbekommen.
seit dem taste-the-waste-hype jede woche mindestens ein artikel zum thema auf mindestens einer der großen nachrichtenseiten. talkshows, diskussionsrunden, reportagen im fernsehen. es wird!
Donnerstag, 13. Oktober 2011
auch schön: wenn 15 minuten nach mitternacht das telefon klingelt, das display anzeigt, dass meine mutter dran sein müsste und die sich dann aber erst nach mehrmaligem in-den-hörer-rufen meldet. sie stottert, bringt manche halbsätze ganz passabel, andere kaum über die lippen ("...ich hab...hab den k-k-k-kkopf ge-ge-gebraten...gegegebraten....kopf gebraten....k-k-k-k-o-pf ge...backen, gebacken...."); erst vor ein paar tagen erzählte sie mir noch, dass sie zuhause zusammengeklappt sei, kreislaufkollaps, aber sie sei beim arzt gewesen und es sei wohl alles in ordnung. ahja. mein kopf spult innerlich ein programm ab "kannst du die tür öffnen?" frage ich ("ich...kopf gebraten...") und denke dabei an den rettungsdienst, den ich gleich rufen werde, denn ungefähr so stelle ich mir einen schlaganfall vor, und wie kommt der rettungsdienst in die wohnung meiner mutter, wenn die da liegt und den kopf gebraten hat. mehrere minuten lang rede ich panisch auf sie ein ("du redest wirres zeug, mama, ich rufe jetzt den krankenwagen" - "nein, ich h-h-h-h-hab---k....kopf, also: ich bin, und dann...k-k-k-k....kopf...das wort...gebacken") und sehe mich schon mitten in der nacht mit dem taxi in die klinik fahren. sie versucht mir zu erklären, was los ist und findet die wörter nicht, aber immerhin, sie kann noch reden, ist bei bewusstsein.
ich übergebe den hörer an den mann, er soll einschätzen, wie es um meine mutter steht. er fragt sie nach dem datum, nach dem alter ihrer enkel, fragt ein paar aktuelle politiker ab und was sie letztes wochenende gemacht hat und mit jeder antwort meiner mutter entspannt sich sein gesicht und seine stimme wird ruhiger. irgendwann habe ich sie wieder am ohr und sie erklärt ohne wortfindungsstörungen: sie hat geschlafen, sich im bett herumgedreht, ist dabei auf das telefon, das wohl im bett lag, gekommen und hat unbeabsichtigt die wahlwiederholung getätigt. und dann brauchte sie eben erstmal eine ganze weile, bis sie selbst aus dem schlaf heraus zu sich kommen und normal sprechen konnte.
puh.
dieses alter, in das man irgendwann kommt, in dem man in bezug auf die gesundheit seiner eltern mit allem rechnen muss, das ist kein spaß - ganz egal wie beladen und unharmonisch das verhältnis zu ihnen sonst oft ist.
mein vater hat übrigens krebs.
ich übergebe den hörer an den mann, er soll einschätzen, wie es um meine mutter steht. er fragt sie nach dem datum, nach dem alter ihrer enkel, fragt ein paar aktuelle politiker ab und was sie letztes wochenende gemacht hat und mit jeder antwort meiner mutter entspannt sich sein gesicht und seine stimme wird ruhiger. irgendwann habe ich sie wieder am ohr und sie erklärt ohne wortfindungsstörungen: sie hat geschlafen, sich im bett herumgedreht, ist dabei auf das telefon, das wohl im bett lag, gekommen und hat unbeabsichtigt die wahlwiederholung getätigt. und dann brauchte sie eben erstmal eine ganze weile, bis sie selbst aus dem schlaf heraus zu sich kommen und normal sprechen konnte.
puh.
dieses alter, in das man irgendwann kommt, in dem man in bezug auf die gesundheit seiner eltern mit allem rechnen muss, das ist kein spaß - ganz egal wie beladen und unharmonisch das verhältnis zu ihnen sonst oft ist.
mein vater hat übrigens krebs.
Mittwoch, 12. Oktober 2011
"Am schlimmsten für die Arschlochhasser sind die Prenzelbergmütter. Sie wissen nicht viel über sie. Sie reden nicht mit ihnen, erkundigen sich nicht nach ihren Leben. Eigentlich wissen sie bloß, dass die Prenzelbergmütter da sind. Auf der Straße, in den Supermärkten, in den Kaffeehäusern. Mit ihren Kinderwägen. Im Kaffeehaus sitzen sie am Nebentisch und packen ihre Euter aus. Im Supermarkt blockiert die Pbergmutter mit ihrem Kinderwagen die Gänge. Auf den Straßen fahren die Pbergmütter die Kinderlosen über den Haufen. Oder ihnen in die Hacken. Mindestens stehen sie im Weg. Man muss ihnen ausweichen. Viel mehr wissen die Arschlochhasser über die Pbergmutter nicht. Vielleicht noch, dass sie ständig Latte Macchiato trinkt. Ihr Kinderwagen ein Luxuskinderwagen ist. Und dass sie Kinderkult betreibt. Mit minimalen Variationen läuft es auf immer dasselbe hinaus: Dass hier Frauen mit Kinderwägen unterwegs sind. Sichtbar."
Freitag, 7. Oktober 2011
diese magische halbe bis dreiviertelstunde nach dem abholen aus dem kindergarten, in der die jungs einträchtig und vertieft im kinderzimmer spielen. auto- und baustellengeräusche machen, trotz offensichtlicher differenzen in der sprachlichen entwicklung dinge miteinander aushandeln. der große singt lieder aus dem kindergarten nach. morgens früh um acht/ wird kaffee gemacht. vollkommene harmonie.
Montag, 3. Oktober 2011
als ich damals "seltener schläft sie" in mein blog schrieb, ahnte ich nicht, dass sich alle bis dahin für krass gehaltenen schlafmangelzustände noch um das xfache steigern lassen würden. nach migräne, halluzinationen (akustisch und optisch), sprachstörungen, erbrechen infolge von schlafmangel weiß ich jetzt seit 2 tagen auch, wie es ist, wenn man nur schlafen kann, wenn man körperlich quasi zusammenbricht.
es ist sechs minuten nach ein uhr morgens; ich backe brot und warte auf den blackout.
es ist sechs minuten nach ein uhr morgens; ich backe brot und warte auf den blackout.
Freitag, 30. September 2011
einziges blog, das ich zur zeit wirklich lese: arbeit und struktur. es geht um etwas komplett anderes, als der titel vermuten lässt: wolfgang herrndorf, autor von u. a. tschick dokumentiert sein leben seit der diagnose eines glioblastoms. am besten hier anfangen.
Donnerstag, 29. September 2011
12 semester philosophie studiert, schwerpunkt praktische philosophie, bioethik. 12 semester lang den kopf auf- und die tastatur abgerieben über fragen und probleme der embryonalen stammzellenforschung, pid, künstlichen veränderung der genetik von lebewesen. wo sind die grenzen, wo führt es hin, darf der mensch gott spielen, darf er eingreifen in die genetik von mensch, tier, pflanze? wo fängt leben an, wo hört es auf, wo fängt der sinn der künstlichen veränderung von genen an, wo hört er auf? gibt es überhaupt einen? und wenn es einen gibt, heißt das dann automatisch, dass wir das dürfen? was ist noch zucht, was ist eingriff in die schöpfung, was darf sich der mensch als krone der schöpfung gegenüber pflanze und tier erlauben, wo muss er die "persönlichen" rechte von tieren wahren; hat so ein tier (oder auch: so ein embryo, so eine stammzelle, so ein kartoffelkeimling) überhaupt "persönliche" rechte, welche rechte hat es überhaupt? 12 semester lang meterweise essays und bücher gelesen zu diesen themen, nächtelang gebrütet über hausarbeiten, mich mit fester stimme in diskussionsrunden ereifert, zig vorlesungen gehört, x referate geschrieben.
nie zu einem endgüktigen ergebnis gekommen, so wie alle anderen schauen und schlausten leute, die sich mit diesen themen befassen.
dann gehe ich mit meinem noch nicht ganz dreijährigen sohn einkaufen und wir begegnen einem winzig kleinen hund, gesicht und schweif sehen sehr nach spitz aus, sein fell ist fuchsfarben, aber er ist winzig klein und trippelt auf pfenniggroßen pfötchen neben den stiefeletten seiner besitzerin her. "oh, kummal, ein einchörnchen!" ruft der sohn begeistert. wenige tage später begegnet uns im wald eine spaziergängerin, an der leine ein windhund mit kurzem, von braunen fleckchen besprenkelten weißem fell, die schnauze langgezogen und vorne plötzlich stumpf; erinnern an eine dieser sog. kampfhundrassen. "oh, mama, kummal, eine ziege!", freut sich der sohn.
vielleicht könnte man sich all dieses endlose philosophieren und diskutieren und in den dringendsten fragen doch nie zu einem brauchbaren ergebnis kommen einfach sparen, zumindest was die erlaubnis für zuchtrichtlinien bei tieren angeht: einfach eine kommission aus ein paar dreijährigen gründen, was die noch als das eigentliche tier erkennen, geht durch, alles andere nicht mehr. es könnte so einfach sein.
nie zu einem endgüktigen ergebnis gekommen, so wie alle anderen schauen und schlausten leute, die sich mit diesen themen befassen.
dann gehe ich mit meinem noch nicht ganz dreijährigen sohn einkaufen und wir begegnen einem winzig kleinen hund, gesicht und schweif sehen sehr nach spitz aus, sein fell ist fuchsfarben, aber er ist winzig klein und trippelt auf pfenniggroßen pfötchen neben den stiefeletten seiner besitzerin her. "oh, kummal, ein einchörnchen!" ruft der sohn begeistert. wenige tage später begegnet uns im wald eine spaziergängerin, an der leine ein windhund mit kurzem, von braunen fleckchen besprenkelten weißem fell, die schnauze langgezogen und vorne plötzlich stumpf; erinnern an eine dieser sog. kampfhundrassen. "oh, mama, kummal, eine ziege!", freut sich der sohn.
vielleicht könnte man sich all dieses endlose philosophieren und diskutieren und in den dringendsten fragen doch nie zu einem brauchbaren ergebnis kommen einfach sparen, zumindest was die erlaubnis für zuchtrichtlinien bei tieren angeht: einfach eine kommission aus ein paar dreijährigen gründen, was die noch als das eigentliche tier erkennen, geht durch, alles andere nicht mehr. es könnte so einfach sein.
Samstag, 24. September 2011
seit bekanntwerden der trenung von rem dauerohrwurm "and i don't know if i can do it"; nur diese eine zeile aus losing my religion, sonst nichts, wie ein akustisches .gif,
and i don't know if i can do it,
and i don't know if i can do it,
and i don't know if i can do it,
and i don't know if i can do it,
and i don't know if i can do it,
and i don't know if i can do it,
und ich möchte zurückschreien: was denn?!, verflucht nochmal, was denn?, denn ich habe keine ahnung, was es meint.
and i don't know if i can do it,
and i don't know if i can do it,
and i don't know if i can do it,
and i don't know if i can do it,
and i don't know if i can do it,
and i don't know if i can do it,
und ich möchte zurückschreien: was denn?!, verflucht nochmal, was denn?, denn ich habe keine ahnung, was es meint.
Samstag, 10. September 2011
Dienstag, 6. September 2011
abb. 1: typische schmier- und krümelspuren nach der fütterung des raubtiernachwuchses
abb. 2: paradebeispiel misslungenen elektrogeräte- designs. ein backofen mit halbverspiegelter scheibe. erfinder hatte garantiert keine kinder.
auf twitter erwähnte ich unlängst unsere selbstgemachten wischtücher. daraufhin wollten gleich mehrere leute wissen, wie ich die mache.
du brauchst:
eine zylinderformige, gut schließende dose, in der eine halbierte küchenrolle aufrecht stehend gut platz hat. das heißt, sie soll reinpassen und noch ein bisschen spielraum darin haben.
außerdem: eine küchenrolle (möglichst dickes, robustes krepp)*, 200 ml destilliertes wasser (oder zuhause selbst welches abkochen), 1 EL grüne seife, 200 ml weißweinessig, 15 tropfen ätherisches teebaumöl, 15 tropfen ätherisches lavendelöl, 15 tropfen ätherisches rosmarin-, zitronen-, oder orangenöl.
mit einem scharfen brotmesser halbierst du die küchenrolle und scheidest die herausstehenden futzel mit einer schere ab, so dass du eine einigermaßen glatte schnittfläche erhältst. dann fummelst du die papprolle aus der mitte heraus.
[*ja, es wäre einfacher, gleich eine rolle klopapier zu nehmen, aber das ist zu dünn und zu wenig reißfest.]
in der plastikdose mischst du alle flüssigen zutaten, dann verschließt du sie mit dem deckel und schüttelst alles einmal durch.
anschließend stellst du eine hälfte der papierrolle mit der schnittfläche nach unten in die dose, verschließt sie und wartest, bis sie die ganze flüssigkeit aufgesogen hat. nimmst sie raus und stellst sie anders herum wieder rein. dann musst du nur noch 10 minuten warten, bis die rolle gleichmäßig nass ist. (die andere hälfte der papierrolle hebst du fürs nächste mal auf.)
jetzt kannst du aus der mitte der rolle tücher herausziehen, abreißen und loswischen.
diese wischtücher sind viel nasser als gekaufte. du kannst natürlich selbst mit den flüssigkeitsmengen herumprobieren, bis die tücher so sind, wie du sie vielleicht lieber hast. ich mag sie so aber gern, weil so ein, zwei tücher für einen kompletten wischdurchgang reichen (esstisch, kinderstühlchen, arbeitsfläche in der küche, fronten von kühlschrank, küchenschränken, spülmaschine). ich nehme sie auch gerne für die türklinken, die halbverspiegelte front unseres backofens, oder um das bad schnell frisch zu machen, bevor kurzfristig angekündigter besuch kommt. sie funktionieren auch gut, um die schmierigen essensreste des kleinen sohns vom boden zu wischen. und ich liebe den duft. das teebaumöl hat desinfizierende wirkung, der lavendel überdeckt den essiggeruch sehr gut. das dritte öl kannst du eigentlich nach deinem geschmack aussuchen; ich finde, das rosmarin oder orange sehr angenehm mit den anderen beiden harmoniert.
das ist sicherlich nicht die aller- ökologischste art und weise, die bude über einen alltag mit 2 kleinen kindern hinweg einigermaßen sauber zu halten (papierverbrauch etc.). aber eine sehr effektive und einfache, für mütter, die keine lust haben, den ganzen tag mit glasreiniger, sagrotan, eimer und wischmopp hinter der krümelnden, kleckernden, "lustige" spuckebilder auf balkontüren und küchenfronten schmierenden brut herzuhecheln.
auf ganz ähnliche weise kann man übrigens auch babytücher selbst machen. eine anleitung gibt es bei den homemade mamas.
Sonntag, 4. September 2011
"ich glaube das ist so wie mit verliebtsein. solange man es nur bei anderen sieht, versteht man nicht, weshalb diese so durchdrehen und warum sie sich die ganzen anstrengungen einer liebesbeziehung auf sich nehmen. wenn man jedoch selbst dieses wunderbare gefühl erfahren hat, möchte man sich kein leben mehr ohne das vorstellen. mindestens so viel kraft wie die kinder kosten, geben sie einem auch. durch sie habe ich mich extrem weiterentwickelt, die prioritäten haben sich verschoben. ich bin stärker, geerdeter usw. es gibt nun zwei wesen, deren bedürfnisse mir wichtiger sind als meine eigenen. ohne sie hätte ich wahrscheinlich länger studiert, wäre noch mehr gereist oder hätte jetzt irgendeinen agenturjob. aber das kann ich alles auch immer noch, wenn ich möchte. [...] ich sehe es trotz vieler stressiger momente ausschließlich als riesige bereicherung und bin dem leben unendlich dankbar dafür."
[**]
Freitag, 8. Juli 2011
this moment.
{this moment}, inspired by soule mama - A Friday ritual. A single photo - no words - capturing a moment from the week. A simple, special, extraordinary moment. A moment I want to pause, savor and remember.
Montag, 27. Juni 2011
irgendwie dachte ich ja immer, das "kinder" in dem wort "kinderwunsch" sei singular: man wünscht sich ein kind. und dann, wenn man eins hat, oder nagut, vielleicht auch zwei, dann hat sich der wunsch ja erfüllt und verschwindet.
es scheint aber so, dass so ein kinderwunsch durchaus auch nach dem zweiten kind noch fortbestehen kann, an einem nagen kann, ständig zwischen all den anderen gedanken im kopf umherkreist, einen einfach nicht in ruhe lässt. ein platz am esstisch scheint unbesetzt, eine babydecke ungestrickt, die familie noch nicht ganz vollständig. das gefühl, dass irgendwo um uns herum eine kleine, unsichtbare seele schwebt, die darauf wartet, dass wir sie zu uns einladen.
letztes jahr um diese zeit waren alle um mich herum, einschließlich mir selbst, in der realen wie in der internet-welt entweder glücklich schwanger oder glücklich frischgebackene eltern. lauter positive schangerschaftstests, lauter dicke bäuche, lauter schrumpelige, winzige babies.
dieses jahr ist das leider alles anders. ich zähle im realen und internet- freundeskreis neun fehlgeburten, bei drei frauen gleich zwei mal hintereinander. drei sehr späte fehl- bzw. totgeburten von frauen, deren blogs ich lese. zwei im mutterleib schwer erkrankte, nicht lebensfähige babies jenseits des 6. monats; die frauen warten entweder auf die von selbst einsetzende totgeburt oder ringen mit dem gedanken an eine spätabtreibung.
drei gesunde, quietschfidele babies immerhin auch.
aber.
angesichts von so viel trauer und leid und verlust kommt man sich so...blöde vor, sich nach zwei relativ unkomplizierten schwangerschaften und geburten, mit zwei gesunden kindern noch ein drittes zu wünschen. düstere wolken an den horizonten um mich herum und immer wieder der gedanke, das könnte ein hinweis sein, ein omen oder sowas.
wenn es nur so einfach wäre.
es scheint aber so, dass so ein kinderwunsch durchaus auch nach dem zweiten kind noch fortbestehen kann, an einem nagen kann, ständig zwischen all den anderen gedanken im kopf umherkreist, einen einfach nicht in ruhe lässt. ein platz am esstisch scheint unbesetzt, eine babydecke ungestrickt, die familie noch nicht ganz vollständig. das gefühl, dass irgendwo um uns herum eine kleine, unsichtbare seele schwebt, die darauf wartet, dass wir sie zu uns einladen.
letztes jahr um diese zeit waren alle um mich herum, einschließlich mir selbst, in der realen wie in der internet-welt entweder glücklich schwanger oder glücklich frischgebackene eltern. lauter positive schangerschaftstests, lauter dicke bäuche, lauter schrumpelige, winzige babies.
dieses jahr ist das leider alles anders. ich zähle im realen und internet- freundeskreis neun fehlgeburten, bei drei frauen gleich zwei mal hintereinander. drei sehr späte fehl- bzw. totgeburten von frauen, deren blogs ich lese. zwei im mutterleib schwer erkrankte, nicht lebensfähige babies jenseits des 6. monats; die frauen warten entweder auf die von selbst einsetzende totgeburt oder ringen mit dem gedanken an eine spätabtreibung.
drei gesunde, quietschfidele babies immerhin auch.
aber.
angesichts von so viel trauer und leid und verlust kommt man sich so...blöde vor, sich nach zwei relativ unkomplizierten schwangerschaften und geburten, mit zwei gesunden kindern noch ein drittes zu wünschen. düstere wolken an den horizonten um mich herum und immer wieder der gedanke, das könnte ein hinweis sein, ein omen oder sowas.
wenn es nur so einfach wäre.
Samstag, 18. Juni 2011
ehec- nachschlag.
ungefähr das einzige, was mich an diesem ehec- thema aufgeregt hat, war die berichterstattung darüber. zum beispiel wurde der umstand, dass 23 von 40 sprossenproben negativ getestet wurden, als topmeldung herausgegeben. aber zum thema ehec allgemein hat irgendwie niemand so richtig umfangreich recherchiert. wär doch mal interessant gewesen, ob und wo und in welchem ausmaß solcherlei e-coli- infektionen auch in anderen ländern schon vorgekommen sind - und welche ursache dort dafür gefunden wurde. einzig ein e.coli- ausbruch in japan wurde irgendwann als vergleich herangezogen - aber auch nur, weil auch dort zufällig sprossen als ansteckungsquelle ausgemacht worden waren. es hätte vielleicht interessant sein können, mal in den usa nachzuschauen. dort kamen solche infektionswellen nämlich bereits öfter vor (auch inkl. hus und todesfällen) und immer wurden pflanzen mit dem ausbruch in verbindung gebracht.
wie die darmkeime aus den verdauungsorganen von wiederkäufern auf pflanzen übertragen werden (und diverse andere zusammenhänge zwischen hochindustrialisierter lebensmittelherstellung und negativen auswirkungen auf unsere gesundheit) zeigt der film food.inc. er macht auch sehr gut deutlich, warum es so wichtig ist, sich regional, saisonal und biologisch zu ernähren. angucken. hingucken.
wie die darmkeime aus den verdauungsorganen von wiederkäufern auf pflanzen übertragen werden (und diverse andere zusammenhänge zwischen hochindustrialisierter lebensmittelherstellung und negativen auswirkungen auf unsere gesundheit) zeigt der film food.inc. er macht auch sehr gut deutlich, warum es so wichtig ist, sich regional, saisonal und biologisch zu ernähren. angucken. hingucken.
Montag, 13. Juni 2011
[mit dem großen sohn den ganzen langen weg zum bäcker und zurück laufen. dabei finden und liegenlassen: diverse nacktschnecken und regenwürmer, ein totes mäusebaby. dabei finden und mitnehmen: eine große schwarze rabenfeder, einen schmetterlingsflügel und eins von mehreren blättern (die ausgedruckte version hiervon), das der sturm neulich aus dem arbeitszimmerfenster des mannes sog.]
Dienstag, 7. Juni 2011
trotz aller beschäftigung mit dem thema wusste ich bis gerade eben nicht, dass auf ferienhöfen vor allem in süddeutschland und österreich jedes jahr tausende haflingerfohlen gezüchtet werden, die dann ein knappes halbes jahr für die touristen süß aussehen dürfen, bevor die allermeisten von ihnen anschließend nach übelster tiertransport-manier zur schlachtung nach italien verfrachtet werden.
anguckbefehl: diese 37°- folge mit dem titel "400 kilometer für ein fohlen - rettung in letzter sekunde", in der trotz des unbequemen themas relativ wenige grausame bilder und sogar viele schöne zu sehen sind. es geht sowohl um das schicksal all dieser vielen touristenpferdchen, als auch um die rettung immerhin einzelner von ihnen durch tierschutzorganisationen und privatpersonen.
anguckbefehl: diese 37°- folge mit dem titel "400 kilometer für ein fohlen - rettung in letzter sekunde", in der trotz des unbequemen themas relativ wenige grausame bilder und sogar viele schöne zu sehen sind. es geht sowohl um das schicksal all dieser vielen touristenpferdchen, als auch um die rettung immerhin einzelner von ihnen durch tierschutzorganisationen und privatpersonen.
"die rettung von einzelnen tieren hat eine symbolik der menschlichkeit, aber sie erinnert natürlich auch daran, dass andere den grauenvollen weg in ein furchtbares schicksal gehen mussten...die man vielleicht sonst vergisst. diese tiere, die hier sind, erzählen über die anderen, dass es sie gegeben hat und dass es sie heute noch gibt. und dass wir so nicht weitermachen dürfen als kultivierte menschen."
Montag, 6. Juni 2011
immer gut für den kleinen gefühlsausbruch zwischendurch: zielloses stöbern in der kinderbuchabteilung. neulich (mal wieder) erfolglos tränen zu unterdrücken versucht beim durchblättern von "der besuch vom kleinen tod".
"der kleine tod lachte sich schief. er hatte sich noch nie so lebendig gefühlt."
Mittwoch, 1. Juni 2011
milchumstieg.
heute ist "tag der milch". pünktlich dazu ist die neue seite "milchumstieg" der veganen gesellschaft deutschland e. V. online gegangen. steht leider nicht viel drauf, außer ein paar nicht näher erklärten "fakten" und "mythen" zum thema kuhmilch - schade. aber wer gerade ohnehin für das thema sensibilisiert ist, kann das ja mal zum anlass nehmen, diesen punkten auf eigene faust hinterherzugooglen. da kann man schon spannende sachen herausfinden über die angelich so gesunde kuhmilch.
Dienstag, 31. Mai 2011
konsumhinweis für rabaukeneltern.
der große sohn kommt in ein paar wochen in den kindergarten. genauer gesagt: in den waldkindergarten. da braucht er gescheite ausrüstung um wind und wetter zu trotzen und wir haben uns entschieden, ihm dafür eine vollkommen unvegane lederhose von OriGinal zu kaufen. warum kauf ich dem sohn eine hose aus einem toten tier, obwohl ich eigentlich vegan leben will? weil mir das in diesem fall die gescheitere alternative scheint. denn die hose ist nicht nur total cool, sondern auch robust, atmungsaktiv, für alle jahreszeiten geeignet. frei von schädlichen farbstoffen, vegetabil gegerbt und solides, fair bezahltes handwerk aus meiner region. kann für ein paar euro verlängert werden, hält so oft eine ganze kindergartenkarriere lang und kann danach sogar noch vererbt oder verflohmarktet werden. somit ist sie deutlich nachhaltiger, als jedes jahr mindestens eine neue matschhose zu kaufen. deshalb.
wer nicht nah genug wohnt, um in der werkstatt vorbeifahren zu können, kann sich telefonisch beraten lassen. habe ich auch gemacht, klappte wunderbar.
wer nicht nah genug wohnt, um in der werkstatt vorbeifahren zu können, kann sich telefonisch beraten lassen. habe ich auch gemacht, klappte wunderbar.
verantwortlich leben.
während der letzten wochen habe ich das frag-mich-doch- spielchen leider sehr vernachlässigt. erstmal: danke für all eure netten, interessierten mails und für all die großartigen worte, die ihr für mein blog (und mich) übrig habt. macht spaß, das zu lesen. und auch, das zu beantworten. lena schreibt:
hach. danke für die blumen :) dass so viele leute mein backgemüse zu einer ihrer lieblingsspeisen erkoren haben, macht mich immer wieder froh. und natürlich werde ich weiterhin übers essen bloggen, keine frage!
aber jetzt zu den weiteren themenvorschlägen: die aspekte, die lena hier unter "umweltbewusst leben" aufführt, würde ich als "verantwortlich leben" beschreiben. mir geht es mit den ansprüchen an meine lebensweise nicht darum, mir auf die schulter klopfen zu können, weil ich so wenig co2 produziere und produzieren lasse, mich darüm kümmere, dass die erst- und drittweltarbeiter, die meine sachen herstellen, faire löhne bekommen oder nur solche gemüsebauern unterstütze, die lebensmittel grundwasser und ihre angestellten nicht mit pestiziden vollsprühen.
mir liegt deshalb so viel an einer solchen lebensweise, weil ich verschissene angst habe vor der entwicklung, die industrialisierung, lebensraumzerstörung, klimawandel, menschen- und umweltausbeutung etc. in den letzten paar jahrzehnten genommen haben. ich bin bis zu meinem 10ten lebensjahr auf dem land aufgewachsen, zwischen tiefen, dunklen wäldern, misthaufen, kuhweiden. das hat mir ein sehr tiefes verbundenheitsgefühl gegenüber der natur und den tieren mitgegeben. ich weiß, dass das in den ohren vieler albern klingt, aber ein großer teil meiner heutigen lebensweise resultiert tatsächlich daraus, dass es mir wehtut zu wissen, dass ein großer teil meines konsums zu lasten von tieren, natur und umwelt geht. ich flenne, wenn ich bilder von gerodeten tropenwäldern oder blasenwerfenden chemikalienteppichen auf der meeresoberfläche sehe. ich will dafür nicht verantwortlich sein. ich will, dass das aufhört.
außerdem macht es mich verdammt wütend, dass alle fäden der konsumindustrie in letzter konsequenz in den händen einiger weniger öl- und lebensmittelgroßindustriellen zusammenlaufen. klingt wieder schön verschwörungstechnisch, nicht wahr? aber ihr könnt ja zum beispiel mal "the age of stupid" anschauen, das ist eine ganz brauchbare und sehr unideologische zusammenfassung des themas.
ich sehe dass so, dass ich, das wir alle, nicht nur eine, sondern die ultimative verantwortung dafür haben, was auf und mit diesem planeten passiert. wir müssen möglichst so leben, dass wir hier (oder auch in den teilen der welt, die so schön weit weg sind und von denen wir nichts mitkriegen müssen, wenn wir nicht wollen) so wenig schaden und so wenig leid wie möglich anrichten. es kann mir nicht egal sein, dass indische baumwollbauern die pflanzen dort mit pestiziden einsprühen, die hier seit jahrzehnten verboten sind und damit nicht nur die baumwolle unauswaschbar vergiften, sondern auch sich selbst - viele krepieren daran. es kann mir nicht egal sein, dass in bangladesch näherinnen sitzn, die 16 stunden täglich arbeiten, damit ich hier ein shirt für 1,99 kaufen kann, während sie von ihrem hungerlohn nicht ansatzweise ihre familien ernähren können. es kann mir nicht egal sein, dass wir x tierarten ausrotten, weil ihr fell so hübsch oder ihr fleisch so lecker ist, oder dass wir ihren lebensraum abfackeln, um dann rinderherden darauf rumlaufen zu lassen. es kann mir nicht egal sein, dass eine riesige industrie uns in dem glauben hält, nur in plastikflaschen abgefülltes wasser sei genießbar, und dass diese industrie unter großer umweltschädigung abartige mengen mineralöl zu flaschen verarbeitet, in denen sie uns den liter wasser für das 5000fache seines eigentlichen preises verkauft, damit wir die flasche hinterher auf den müll werfen, in dem glauben, sie würde zu irgendwas brauchbarem recycled.
und ja, diese angst, dieses unbehagen, diese wut und dieses verantwortungsgefühl sind es, was mich antreibt, in meinem bestreben, möglichst verantwortlich zu leben. das ist die motivation, aus der heraus ich versuche, meine ernährungs-, konsum- und lebensgewohnheiten so umzustellen, dass ich dabei möglichst wenig schaden anrichte. aber ich bin erst mitten auf dem weg und noch lange nicht am ziel.
Als ich deinen Blogeintrag sah, sind mir sofort tausend Ideen eingefallen. Da wären die Food Posts. Herrschaftszeiten kannst du kochen! Das Backgemüse ist bei meiner Familie der Renner. Der Ehemann verzieht eigentlich das Gesicht, wenn das Wort Gemüse fällt. Gibt's Backgemüse: Teller ratzeputzeleer. Wenn ich mal wieder so rumsitze und verzweifelt nach einem leckeren, gesunden Rezept suche, schaue ich mir oft deine "food pics" an. Also: bitte, bitte weiter über's Essen bloggen ;)
Ein weiteres Thema wäre vllt. umweltbewusstes Einkaufen (Spielzeug, Nahrung, Kleidung, etc.) oder schlicht umweltbewusstes leben. Ich glaube, ich könnte da noch einiges von dir lernen.
hach. danke für die blumen :) dass so viele leute mein backgemüse zu einer ihrer lieblingsspeisen erkoren haben, macht mich immer wieder froh. und natürlich werde ich weiterhin übers essen bloggen, keine frage!
aber jetzt zu den weiteren themenvorschlägen: die aspekte, die lena hier unter "umweltbewusst leben" aufführt, würde ich als "verantwortlich leben" beschreiben. mir geht es mit den ansprüchen an meine lebensweise nicht darum, mir auf die schulter klopfen zu können, weil ich so wenig co2 produziere und produzieren lasse, mich darüm kümmere, dass die erst- und drittweltarbeiter, die meine sachen herstellen, faire löhne bekommen oder nur solche gemüsebauern unterstütze, die lebensmittel grundwasser und ihre angestellten nicht mit pestiziden vollsprühen.
mir liegt deshalb so viel an einer solchen lebensweise, weil ich verschissene angst habe vor der entwicklung, die industrialisierung, lebensraumzerstörung, klimawandel, menschen- und umweltausbeutung etc. in den letzten paar jahrzehnten genommen haben. ich bin bis zu meinem 10ten lebensjahr auf dem land aufgewachsen, zwischen tiefen, dunklen wäldern, misthaufen, kuhweiden. das hat mir ein sehr tiefes verbundenheitsgefühl gegenüber der natur und den tieren mitgegeben. ich weiß, dass das in den ohren vieler albern klingt, aber ein großer teil meiner heutigen lebensweise resultiert tatsächlich daraus, dass es mir wehtut zu wissen, dass ein großer teil meines konsums zu lasten von tieren, natur und umwelt geht. ich flenne, wenn ich bilder von gerodeten tropenwäldern oder blasenwerfenden chemikalienteppichen auf der meeresoberfläche sehe. ich will dafür nicht verantwortlich sein. ich will, dass das aufhört.
außerdem macht es mich verdammt wütend, dass alle fäden der konsumindustrie in letzter konsequenz in den händen einiger weniger öl- und lebensmittelgroßindustriellen zusammenlaufen. klingt wieder schön verschwörungstechnisch, nicht wahr? aber ihr könnt ja zum beispiel mal "the age of stupid" anschauen, das ist eine ganz brauchbare und sehr unideologische zusammenfassung des themas.
ich sehe dass so, dass ich, das wir alle, nicht nur eine, sondern die ultimative verantwortung dafür haben, was auf und mit diesem planeten passiert. wir müssen möglichst so leben, dass wir hier (oder auch in den teilen der welt, die so schön weit weg sind und von denen wir nichts mitkriegen müssen, wenn wir nicht wollen) so wenig schaden und so wenig leid wie möglich anrichten. es kann mir nicht egal sein, dass indische baumwollbauern die pflanzen dort mit pestiziden einsprühen, die hier seit jahrzehnten verboten sind und damit nicht nur die baumwolle unauswaschbar vergiften, sondern auch sich selbst - viele krepieren daran. es kann mir nicht egal sein, dass in bangladesch näherinnen sitzn, die 16 stunden täglich arbeiten, damit ich hier ein shirt für 1,99 kaufen kann, während sie von ihrem hungerlohn nicht ansatzweise ihre familien ernähren können. es kann mir nicht egal sein, dass wir x tierarten ausrotten, weil ihr fell so hübsch oder ihr fleisch so lecker ist, oder dass wir ihren lebensraum abfackeln, um dann rinderherden darauf rumlaufen zu lassen. es kann mir nicht egal sein, dass eine riesige industrie uns in dem glauben hält, nur in plastikflaschen abgefülltes wasser sei genießbar, und dass diese industrie unter großer umweltschädigung abartige mengen mineralöl zu flaschen verarbeitet, in denen sie uns den liter wasser für das 5000fache seines eigentlichen preises verkauft, damit wir die flasche hinterher auf den müll werfen, in dem glauben, sie würde zu irgendwas brauchbarem recycled.
und ja, diese angst, dieses unbehagen, diese wut und dieses verantwortungsgefühl sind es, was mich antreibt, in meinem bestreben, möglichst verantwortlich zu leben. das ist die motivation, aus der heraus ich versuche, meine ernährungs-, konsum- und lebensgewohnheiten so umzustellen, dass ich dabei möglichst wenig schaden anrichte. aber ich bin erst mitten auf dem weg und noch lange nicht am ziel.
Samstag, 28. Mai 2011
speck veg - finale.
schneller als ich bloggen konnte sind nun schon fast vier vegane wochen vergangen. mein abschließendes fazit lautet: es tut überhaupt nicht weh, fühlt sich gut an und ich werde erstmal weiterhin vegan bleiben. die wichtigsten erkenntnise der letzten wochen sehen so aus:
das leben hat viel vor mit mir zur zeit, weshalb ich nicht so viel über diesen veganismuskram bloggen konnte, wie ich ursprünglich vorhatte. das ein oder andere rezept werde ich in absehbarer zeit aber nachreichen.
- ich vermisse genau nichts. nichtmal hüttenkäse oder parmesan. ich kann tatsächlich vollkommen problemlos darauf verzichten. überrascht mich selbst.
- nicht- vegane ausnahmen habe ich gemacht für das ein oder andere stück butterbrezel, das mir vom großen sohn in die hand gedrückt wurde. sich unterwegs angekatschelte kinder- essensreste mangels anderer entsorgungsmöglichkeit einfach schnell selbst in den mund stecken, wird ja bei eltern irgendwann zu einer art reflex. war einfach schneller im mund, als das hirn mitkam. außerdem habe ich fruchteis gegessen, ohne nachzufragen, ob es vegan ist. in fruchtsorbet ist zwar im normalfall keine milch, manchmal aber hühnereiweißpulver drin.
- sojamilch schmeckt mir nicht. zu muffig und irgendwie so ein metallischer beigeschmack. aber reismilch ist super. da schmeckt mir mein müesli genausogut, wie zuvor mit fettarmer kuhmilch.
- es geht mir besser. ich fühle mich nach dem essen weniger schwer. es isst sich angenehmer ohne schlechtes gewissen gegenüber irgendwelchen viechern.
- zum ersten mal seit kurz nach beginn der zweiten schwangerschaft (schwangerschafts- und stillbedingter hormon- und mangelkram) habe ich zwei vollständig abgeheilte mundwinkel, wo vorher anderthalbjahre verkrustete entzündungen prangten, hässlich aussahen und schmerzten. die sind schon nach der ersten veganen woche verschwunden. ich kann mich im spiegel angucken, ohne "why soooo serious?!" denken zu müssen.
- die beste, zwar nicht ausgewiesen vegane, aber so gut wie vegane ("spuren von milch, nüssen, soja", etc jucken mich nicht) schokolade, die ich bisher gefunden habe ist dunkle nougat von vivani. schmeckt kein bisschen bitter. ein großartiges, aber sehr teures geschmackserlebnis sind die veganen und rohen trüffel von booja booja. nicht probieren muss man sojabella - in etwa so stelle ich mir den geschmack gefriergetrockneter katzenscheiße vor.
das leben hat viel vor mit mir zur zeit, weshalb ich nicht so viel über diesen veganismuskram bloggen konnte, wie ich ursprünglich vorhatte. das ein oder andere rezept werde ich in absehbarer zeit aber nachreichen.
Montag, 23. Mai 2011
gnihihi.
man sollte ja immer ein bisschen selbstironie im schrank haben. die von mir sehr geschätzten herren katz & goldt zum thema ernährungsextremismus.
Dienstag, 17. Mai 2011
einseitig. (fragen & antworten II)
1. eine frage, die in all den lesermails derzeit recht oft auftaucht, ist immer wieder die nach der ausgewogenheit veganer ernährung. es scheint für eingefleischte tieresser irgendwie schwer vorstellbar zu sein, dass man trotz eines verzichtes auf tierische produkte ohne mangelerscheinungen auskommen kann. ich will deshalb nochmal etwas ausführlicher darauf eingehen.
die frage nach der ausgewogenheit veganer ernährung ist mir nicht neu. als ich mich neulich an die veganen anderthalb jahre zurück erinnerte, die ich vor einigen jahren zugebracht habe, fiel mir ein kurzes gespräch ein, das ich mit einer kundenbefragungstante im supermarkt hatte.
für meine kommilitonen war selber kochen war eher immer so ein wochenend- event. wenn sich partout keine gute party finden lies, verabredete man sich halt bei irgendwem zum kochen. und da gabs als "sättigungsbeilage" meistens nudeln. kartoffeln und reis deutlich seltener und sowas wie amaranth, quinoa oder buchweizen kannte eigentlich niemand. ich kannte auch viele dieser heute schon gar nicht mehr so exotischen lebensmittel nicht, vor diesen anderthalb jahren. und ich bin immer wieder froh über diese zeit, die mich so nachhaltig geprägt hat, in der ich so viele neue produkte, geschmäcker, zubereitungsweisen kennengelernt habe. wie langweilig, wie einseitig wäre mein speiseplan geblieben ohne das (und das, obwohl ich vorher auch schon der meinung war, ich würd mich abwechslungsreich ernähren).
kurze zeit nach diesem gespräch mit der kundenbefragungstante habe ich mir dann auf die ziemlich oft wiederkehrende frage "aber was isst du denn dann überhaupt?!" eine andere standardantwort zugelegt: "plastik und steine", sage ich seither meist.
2. du schreibst, dass du früher schonmal vegan gelebt hast. was war damals deine motivation? und warum bist du dann irgendwann wieder zur fleischesserin geworden?
die motivation für meinen veganismus war damals eine andere als heute. lange geschichte, blöde geschichte, in der fiese krankheit, unzählige verschiedene medikamente und unschöne prognosen bezüglich meiner lebenserwartung und der qualität der bis dahin verbleibenden lebenszeit vorkamen. ich war einigermaßen depressiv und verzweifelt, als ich begann, mich vegan zu ernähren. ich hatte festgestellt, dass es mir umso schlechter ging, je mehr verschiedene tierische produkte ich in einer mahlzeit gegessen hatte. und weil ja eigentlich eh schon alles egal war, aß ich relativ viel schweinkram. fleischbällchen (fleisch, eier) in tomatensoße (mit sahne), überbacken mit mozzarella zum beispiel. oft gerichte, in denen sehr viele verschiedene tierische produkte auf einmal vorkamen. hinterher verbrachte ich meistens viel zeit im badezimmer und kam kaum hinterher mit der entscheidung, mit welchem körperende ich mich der kloschüssel zuwenden soll (tschuldigung). also reduzierte ich die tierischen produkte zuerst, las parallel dinge im internet nach und stieß so erstmals auf den begriff "vegan", den ich bis dahin nicht mal gekannt hatte.
der effekt, den vegane ernährung auf mein wohlbefinden, meine blutwerte und meinen allgemeinen gesundheitszustand hatte, war geradezu bombastisch. und meine motivation, zeit, aufwand und auch ein bisschen mehr geld als zuvor in meine ernährung zu stecken, entsprechend hoch. das also nur als disclaimer: ich nahm und nehme niemandem seine ernährungsweise übel; auch wenn ich mich hin und wieder gerne als ernähungsnazi aufführe und eigentlich doch der meinung bin, dass ihr euch alle ein bisschen mehr gedanken darüber machen solltet, was ihr so in euch hineintut und wo das herkommt und so. weil das nämlich nicht nur gut für euch wäre, sondern auch fürs klima, die viecher, den welthunger. und so. just sayin'.
ich wurde dann erst wieder zur vorsichtigen vegetarierin und schritt für schritt auch wieder zur behutsamen fleischesserin. mit dem unterschied, dass ich nicht mehr nur mein gemüse, sondern auch alle tierischen produkte (auch fleisch) nur noch in bioqualität kaufte. auch wenn mein veganismus beim ersten mal nicht durch tierleid- gründe motiviert war, habe ich mich in der zeit doch viel damit beschäftigt, und wollte wenigstens nicht mehr teil der massenhaltungs-maschinerie sein (mal abgesehen von den qualitativen und geschmacklichen unterschieden). ich bin nicht vegan geblieben, weil ich fleisch und andere tierprodukte immer sehr gerne gegessen habe und mir das tierleid damals weniger ausgemacht hat, als der verzicht auf diese produkte. ich hab mich immer noch damit getröstet, dass es den bio- viechern ja deutlich besser geht als denen aus massentierhaltung (klar, die lächeln sicher selig, während man ihnen das bolzenschussgerät an den kopf hält) und ich mit dem kauf von bioprodukten quasi die richtigere industrie unterstütze. das ist heute anders. der anblick von rohem fleisch ekelt mich zwar, aber der geruch von geräuchterter wurst oder grillfleisch macht mich immer noch an. ich mag das zeug, und auch milch und käse immer noch verflucht gerne, aber ich komme nicht mehr so gut mit dem tierleid dahinter klar. ich kann es nicht mehr grundsätzlich in ordnung finden, dass wir tiere einsperren und töten, bloß weil sie so lecker sind und weil wir es halt können. genau dieser sogenannte "verstand" und die vernunftbegabung, mit der wir (oder zumindest einige von uns; ich hab da regelmäßig entsprechende diskussionen mit dem mann) diesbezüglich gern unsere überlegenheit begründen, sollte es uns eigentlich verbieten, so mit lebewesen umzugehen, die uns unterlegen sind.
die frage nach der ausgewogenheit veganer ernährung ist mir nicht neu. als ich mich neulich an die veganen anderthalb jahre zurück erinnerte, die ich vor einigen jahren zugebracht habe, fiel mir ein kurzes gespräch ein, das ich mit einer kundenbefragungstante im supermarkt hatte.
kundenbefragungstante: "entschuldigen sie, wir führen hier so eine kundenzufriedenheitsblabla, dürfte ich sie kurz, blabla?"so im nachhinein finde ich die frage, ob das denn nicht etwas einseitig sei, ziemlich lustig. was ich in meinem freundes- und bekanntenumfeld so beobachtete (damals zur studentenzeit noch sehr viel eindrücklicher als jetzt), aß niemand, der regelmäßiger fleischesser war, auch nur ansatzweise so viel frisch- und grünzeug, wie ich damals. die meisten ernährten sich zwischen uniseminaren und lerngruppen hauptsächlich in der mensa oder von fast food aus den zahlreichen döner-, currywurst- und burgeretablissements in der innenstadt. hauptsächlich fleisch und irgendwas brotiges, gemüse eher als dekoration. selbst gekoch thaben die wenigsten, und schon gar nicht täglich. unter einer "anständigen" mahlzeit verstanden (und verstehen) die meisten leute um mich herum fleisch etwas sättigendem wie nudeln/kartoffeln/reis, soße und vielleicht noch irgendwas gemüsigem dazu. meine mahlzeiten bestehen praktisch nur aus gemüse. oft aus so viel gemüse, dass ich keine sättigungsbeilage brauche. wenn, dann gibt es oft quinoa, kartoffeln, couscous; seltener nudeln oder reis. dazu manchmal noch soja (in form von tofu oder joghurt)und so gut wie immer nüsse, sprossen, saaten. ich komme nicht ganz dahinter, wie man beim vergleich eines durchschnittlichen fleischessertellers mit einem durchschnittlichen veganerteller auf die idee kommen könnte, vegane ernährung wäre weniger abwechslungsreich oder gar mangel- hafter als carnivore ernährung.
ich: "ja, machen sie mal."
kundenbefragungstante: "wie sind sie denn mit den frischen und den abgepackten fleischprodukten in diesem supermarkt zufrieden? angebot, geschmack, qualität, frische und so?"
ich: "da kann ich leider nichts zu sagen, ich esse kein fleisch."
kundenbefragungstante: "ahso, ja. ok. und wie sieht es bei käse aus? wie gefällt ihnen das angebot und die qualität an der käsetheke?"
ich: "kann ich leider auch nichts zu sagen. ich esse gar keine tierischen produkte."
kundenbefragungstante: "gar keine?"
ich: "genau, gar keine. keine milch, keinen käse, keine sahne, keine eier. und so."
kundenbefragungstante (leicht entsetzt): "was...ähm...was essen sie denn dann überhaupt?"
ich: "naja, gemüse, obst, nüsse, getreide, hülsenfrüchte..."
kundenbefragungstante: "oh. ist das nicht etwas...einseitig?"
für meine kommilitonen war selber kochen war eher immer so ein wochenend- event. wenn sich partout keine gute party finden lies, verabredete man sich halt bei irgendwem zum kochen. und da gabs als "sättigungsbeilage" meistens nudeln. kartoffeln und reis deutlich seltener und sowas wie amaranth, quinoa oder buchweizen kannte eigentlich niemand. ich kannte auch viele dieser heute schon gar nicht mehr so exotischen lebensmittel nicht, vor diesen anderthalb jahren. und ich bin immer wieder froh über diese zeit, die mich so nachhaltig geprägt hat, in der ich so viele neue produkte, geschmäcker, zubereitungsweisen kennengelernt habe. wie langweilig, wie einseitig wäre mein speiseplan geblieben ohne das (und das, obwohl ich vorher auch schon der meinung war, ich würd mich abwechslungsreich ernähren).
kurze zeit nach diesem gespräch mit der kundenbefragungstante habe ich mir dann auf die ziemlich oft wiederkehrende frage "aber was isst du denn dann überhaupt?!" eine andere standardantwort zugelegt: "plastik und steine", sage ich seither meist.
2. du schreibst, dass du früher schonmal vegan gelebt hast. was war damals deine motivation? und warum bist du dann irgendwann wieder zur fleischesserin geworden?
die motivation für meinen veganismus war damals eine andere als heute. lange geschichte, blöde geschichte, in der fiese krankheit, unzählige verschiedene medikamente und unschöne prognosen bezüglich meiner lebenserwartung und der qualität der bis dahin verbleibenden lebenszeit vorkamen. ich war einigermaßen depressiv und verzweifelt, als ich begann, mich vegan zu ernähren. ich hatte festgestellt, dass es mir umso schlechter ging, je mehr verschiedene tierische produkte ich in einer mahlzeit gegessen hatte. und weil ja eigentlich eh schon alles egal war, aß ich relativ viel schweinkram. fleischbällchen (fleisch, eier) in tomatensoße (mit sahne), überbacken mit mozzarella zum beispiel. oft gerichte, in denen sehr viele verschiedene tierische produkte auf einmal vorkamen. hinterher verbrachte ich meistens viel zeit im badezimmer und kam kaum hinterher mit der entscheidung, mit welchem körperende ich mich der kloschüssel zuwenden soll (tschuldigung). also reduzierte ich die tierischen produkte zuerst, las parallel dinge im internet nach und stieß so erstmals auf den begriff "vegan", den ich bis dahin nicht mal gekannt hatte.
der effekt, den vegane ernährung auf mein wohlbefinden, meine blutwerte und meinen allgemeinen gesundheitszustand hatte, war geradezu bombastisch. und meine motivation, zeit, aufwand und auch ein bisschen mehr geld als zuvor in meine ernährung zu stecken, entsprechend hoch. das also nur als disclaimer: ich nahm und nehme niemandem seine ernährungsweise übel; auch wenn ich mich hin und wieder gerne als ernähungsnazi aufführe und eigentlich doch der meinung bin, dass ihr euch alle ein bisschen mehr gedanken darüber machen solltet, was ihr so in euch hineintut und wo das herkommt und so. weil das nämlich nicht nur gut für euch wäre, sondern auch fürs klima, die viecher, den welthunger. und so. just sayin'.
ich wurde dann erst wieder zur vorsichtigen vegetarierin und schritt für schritt auch wieder zur behutsamen fleischesserin. mit dem unterschied, dass ich nicht mehr nur mein gemüse, sondern auch alle tierischen produkte (auch fleisch) nur noch in bioqualität kaufte. auch wenn mein veganismus beim ersten mal nicht durch tierleid- gründe motiviert war, habe ich mich in der zeit doch viel damit beschäftigt, und wollte wenigstens nicht mehr teil der massenhaltungs-maschinerie sein (mal abgesehen von den qualitativen und geschmacklichen unterschieden). ich bin nicht vegan geblieben, weil ich fleisch und andere tierprodukte immer sehr gerne gegessen habe und mir das tierleid damals weniger ausgemacht hat, als der verzicht auf diese produkte. ich hab mich immer noch damit getröstet, dass es den bio- viechern ja deutlich besser geht als denen aus massentierhaltung (klar, die lächeln sicher selig, während man ihnen das bolzenschussgerät an den kopf hält) und ich mit dem kauf von bioprodukten quasi die richtigere industrie unterstütze. das ist heute anders. der anblick von rohem fleisch ekelt mich zwar, aber der geruch von geräuchterter wurst oder grillfleisch macht mich immer noch an. ich mag das zeug, und auch milch und käse immer noch verflucht gerne, aber ich komme nicht mehr so gut mit dem tierleid dahinter klar. ich kann es nicht mehr grundsätzlich in ordnung finden, dass wir tiere einsperren und töten, bloß weil sie so lecker sind und weil wir es halt können. genau dieser sogenannte "verstand" und die vernunftbegabung, mit der wir (oder zumindest einige von uns; ich hab da regelmäßig entsprechende diskussionen mit dem mann) diesbezüglich gern unsere überlegenheit begründen, sollte es uns eigentlich verbieten, so mit lebewesen umzugehen, die uns unterlegen sind.
"der mensch sagt von sich, dass nur er, der mensch, vom tod wisse. daraus leitet er ab, dass er die krone der schöpfung ist. er war noch nie im schlachthof."janosch
Montag, 16. Mai 2011
tomatensuppe mit knoblauchbrot, frei nach herrn axaneco.
es gibt ja dann doch relativ viele gerichte, die einfach so von sich aus vegan sind, ohne dass irgendeine große hexerei dabei ist. tomatensuppe zum beispiel. als neulich der herr @axaneco twitterte, wie großartig seine weltbeste tomatensuppe gelungen sei, wurde ich prompt etwas wehmütig, weil ich gleich an die studienzeit in meiner winzigen 1-zimmer-bude denken musste, wo ich während der lektüre- und schreibphasen relativ oft zwischen meterhohen büchertürmen saß und tomatensuppe mit knoblauchbrot verspeiste: ein ideales gericht, um satt zu werden, ohne hinterher aufgrund von fresskoma nicht mehr denken zu können. und schnell gemacht ist so eine tomatensuppe außerdem auch noch.
herr axaneco hat auf meine bitte hin das rezept zu seiner weltbesten tomatensuppe gebloggt und ich möchte fleischessenden lesern dringend empfehlen, das genau so nachzukochen. aufgrund meines veganertums habe ich den ganzen spannenden teil mit der selbstgemachten rinderbrühe natürlich weggelassen und stattdessen hefefreie instantbrühe aus dem bioladen hergenommen. das eigentliche tomatensuppen- rezept unterscheidet sich dann eigentlich nicht besonders von meinem gewohnten rezept, aber das mit dem alk da drin habe ich früher nicht gemacht. werde ich aber von nun an immer tun, denn es schmeckt saulecker.
meine veganisierte version der axanecoschen tomatensuppe geht also so:
man braucht für die suppe:
ein gutes kilo vollreife, frische tomaten, geachtelt
eine zwiebel kleinschneiden
etwas salbei, rosmarin, thymian und basilikum vom balkon
tomatenmark
gemüsebrühe
gin oder cognac
und für das knoblauchbrot:
so viele scheiben guten graubrots, wie in eine pfanne passen (3-4 scheiben in der regel)
eine große zehe knoblauch, fein gerieben oder gepresst
olivenöl
olivenöl in einem topf erhitzen; zwiebeln und kräuter zusammen mit salz und pfeffer darin anschwitzen (aufpassen, dass die kräuter nicht verbrennen). ca. 4 el tomatenmark und 2- 3 el gemüsebrühpulver dazugeben und mit anrösten. die tomatenachtel in den topf werfen, umrühren, und kurz ohne zugabe zusätzlicher flüssigkeit aufkochen lassen. zwischenzeitlich ca. 1, 25 l wasser aufkochen und zu den tomaten gießen. bis diese gut bedeckt sind. küchenuhr auf 15 minuten stellen und das ganze köcheln lassen.
in der zwischenzeit einigermaßen viel olivenöl (der pfannenboden sollte 2- 3 mm damit bedeckt sein) in einer großen pfanne erhitzen. wenn das öl heiß ist, die hitze auf mittleres niveau runterdrehen, den geriebenen knoblauch einigermaßen gleichmäßig darin verteilen und gleich die brote reinlegen. langsam darin knusprig brutzeln lassen, ohne dass der knoblauch verbrennt. zwischendruch einmal wenden und auch von der anderen seite bräunen. dazu gegebenenfalls nochmal etwas olivenöl nachgießen.
wenn die küchenuhr klingelt, die tomatensuppe mit dem pürierstab kurz grob durchpürieren (nicht zu fein) und durch ein sieb in eine schüssel gießen. die so filtrierte suppe wieder zurück in den topf geben, einen großzügigen schluck gin oder cognac (unsere restbestände an hartalk aus wg- zeiten gaben halt nur noch cognac her, aber auch das schmeckte fantastisch) dazugeben und weitere 5 minuten köcheln lassen. die fertige suppe mit salz und pfeffer abschmecken.
die suppe in schalen anrichten, mit fein geschnittenen basilikumstreifen garnieren. das knoblauchbrot dazu servieren. mjam!
herr axaneco hat auf meine bitte hin das rezept zu seiner weltbesten tomatensuppe gebloggt und ich möchte fleischessenden lesern dringend empfehlen, das genau so nachzukochen. aufgrund meines veganertums habe ich den ganzen spannenden teil mit der selbstgemachten rinderbrühe natürlich weggelassen und stattdessen hefefreie instantbrühe aus dem bioladen hergenommen. das eigentliche tomatensuppen- rezept unterscheidet sich dann eigentlich nicht besonders von meinem gewohnten rezept, aber das mit dem alk da drin habe ich früher nicht gemacht. werde ich aber von nun an immer tun, denn es schmeckt saulecker.
meine veganisierte version der axanecoschen tomatensuppe geht also so:
man braucht für die suppe:
ein gutes kilo vollreife, frische tomaten, geachtelt
eine zwiebel kleinschneiden
etwas salbei, rosmarin, thymian und basilikum vom balkon
tomatenmark
gemüsebrühe
gin oder cognac
und für das knoblauchbrot:
so viele scheiben guten graubrots, wie in eine pfanne passen (3-4 scheiben in der regel)
eine große zehe knoblauch, fein gerieben oder gepresst
olivenöl
olivenöl in einem topf erhitzen; zwiebeln und kräuter zusammen mit salz und pfeffer darin anschwitzen (aufpassen, dass die kräuter nicht verbrennen). ca. 4 el tomatenmark und 2- 3 el gemüsebrühpulver dazugeben und mit anrösten. die tomatenachtel in den topf werfen, umrühren, und kurz ohne zugabe zusätzlicher flüssigkeit aufkochen lassen. zwischenzeitlich ca. 1, 25 l wasser aufkochen und zu den tomaten gießen. bis diese gut bedeckt sind. küchenuhr auf 15 minuten stellen und das ganze köcheln lassen.
in der zwischenzeit einigermaßen viel olivenöl (der pfannenboden sollte 2- 3 mm damit bedeckt sein) in einer großen pfanne erhitzen. wenn das öl heiß ist, die hitze auf mittleres niveau runterdrehen, den geriebenen knoblauch einigermaßen gleichmäßig darin verteilen und gleich die brote reinlegen. langsam darin knusprig brutzeln lassen, ohne dass der knoblauch verbrennt. zwischendruch einmal wenden und auch von der anderen seite bräunen. dazu gegebenenfalls nochmal etwas olivenöl nachgießen.
wenn die küchenuhr klingelt, die tomatensuppe mit dem pürierstab kurz grob durchpürieren (nicht zu fein) und durch ein sieb in eine schüssel gießen. die so filtrierte suppe wieder zurück in den topf geben, einen großzügigen schluck gin oder cognac (unsere restbestände an hartalk aus wg- zeiten gaben halt nur noch cognac her, aber auch das schmeckte fantastisch) dazugeben und weitere 5 minuten köcheln lassen. die fertige suppe mit salz und pfeffer abschmecken.
die suppe in schalen anrichten, mit fein geschnittenen basilikumstreifen garnieren. das knoblauchbrot dazu servieren. mjam!
Sonntag, 15. Mai 2011
pasta mit avocadopesto und grünen bohnen.
oder "güne ludeli", if you speak großer sohn.
neulich schrieb ich ja, dass ich, weil ich ja nun keinen parmesan mehr essen kann, auch keine rechte lust mehr auf nudeln habe. nun habe ich aber einen großen sohn, der, wenn es nach ihm ginge, trotzdem gerne jeden dritten tag nudeln essen möchte. und da ich mittags nicht zwei verschiedene gerichte kochen möchte, habe ich mich bemüht, etwas mit pasta zu finden, das uns beiden schmeckt - und mir auch ohne parmesan.
das rezept basiert auf der grundlage eines experiments, das ich vor ein paar wochen machte. da hatte ich zu unseren nudeln einen salat geplant und für ebendiesen ein avocadodressing gemacht. und dann lief irgendwas nicht so wie geplant, der salat musste ausfallen und das dressing war übrig. kurzerhand kippte ich das dressing zu den nudeln und siehe da das schmeckte gar nicht mal so übel. hier also die verfeinerte version einer veganen nudelsoße auf avocadobasis.
man braucht für 3- 4 portionen:
1 packung spaghetti
1 reife avocado, geschält und in stücke geschnitten
Saft von 1 zitrone
1/2 bund glatte petersilie, gehackt
1 handvoll walnusshälften, grob gehackt
salz, pfeffer, olivenöl
außerdem: grünes gemüse nach saison und geschmack, z. b. spinat, broccoli, grüner spargel oder, wie hier, grüne bohnen; jeweils gewaschen, geputzt und in mundgerechte stücke geschnitten.
und so geht's:
die spaghetti ins kochende, reichlich gesalzene wasser werfen und die küchenuhr auf 5 minuten vor ende der garzeit stellen (wenn die spaghetti also z. b. 9 minuten brauchen, dann die uhr auf 4 minuten stellen). eine müeslischale und eine suppenkelle bereitstellen.
avocadostücke, petersilie, walnüsse, zitronensaft, salz und peffer in einen mixbecher geben und mit dem pürierstab zu einer geschmeidigen paste mixen. das pesto in eine schüssel geben, die groß genug ist, um später alle nudeln zu fassen.
wenn die küchenuhr sich meldet, 2 bis 3 kellen des nudelwassers abnehmen und in die müeslischale geben, dann das vorbereitete gemüse zu den nudeln geben und die 4-5 minuten bis zum ende der garzeit mitkochen lassen. nudeln und gemüse zusammen abgießen und sofort zu dem pesto in die schüssel geben. etwas von dem kochwasser und einen schluck olivenöl dazugeben und mit hilfe von löffel und gabel so lange umwenden, bis das pesto sich gleichmäßig auf alle nudeln verteilt hat und sich beim probieren schön schlotzig im mund anfühlt. gegebenenfalls noch etwas von dem kochwasser dazugeben (ich brauchte etwa 2 kellen kochwaser dafür). mit salz und pfeffer abschmecken. guten apettit!
Donnerstag, 12. Mai 2011
so als tipp.
zwischendurch mal kurz was ohne veganismus: die wundervolle frau kim hat ein kinderbuch geschrieben und illustriert und einen verlag gefunden, der das auch herausbringen wird. einziger haken: es muss mindestens 150 vorbestellungen geben, damit das buch in den druck geht. gestern fehlten dazu nur noch schlappe 22 und kim lobte auf facebook aus:
knickknack, sie wissen schon, ne. bestellen gehen nao.
"Das Ziel ist in Reichweite: die Zahl der Vorbestellungen ist fast im einstelligen Bereich angekommen *wooohoooo*!
Der Papierfresserchen MTM-Verlag und ich haben uns für die letzten drei VorbestellerInnen eine kleine Überraschung ausgedacht: Diese dürfen sich, nach Erscheinen des Buches, eine Illustration aus der Geschichte aussuchen und bekommen diese dann als Druck geschenkt.
Viel Glück ♥"
knickknack, sie wissen schon, ne. bestellen gehen nao.
Dienstag, 10. Mai 2011
inspiration.
ha! ziemlich umfangreich ist er, der besagte artikel und sicherlich wiederum inspirierend und informativ für alle, die sich gerade zum ersten mal mit veganismus beschäftigen.
going vegan - ein paar tipps zur umstellung I
während der vegangenen woche habe ich viele emails rund um das thema vegane ernährung bekommen. darin gab es auch immer wieder einige fragen, viele mehrfach, die ich hier gerne nach und nach beantworten möchte. hier die ersten paar:
1. wenn du dich nun vegan ernährst, müssen sich dann auch dein mann und deine kinder vegan ernähren?
da der vegane kram, den ich so zubereite, einigermaßen lecker ist, essen mann und kinder ihn gerne mit. wenn der mann am wochenende kocht, tut er das mit rücksicht auf meinen veganismus gerne ohne tierische produkte. wenn ich unser essen zubereite, dann gibt es sowieso was veganes. ich habe aber kein problm damit, wenn der sohn dann hinterher noch parmesan über die nudeln haben möchte, abends weiterhin sein geliebtes käsebrot futtert oder der mann sich am wochenende auf dem markt eine geräucherte wurst oder ein steak für den grill kauft. der mann und der große sohn essen sonntags zum frühstück weiterhin ein ei, der sohn bekommt "echten" joghurt und "echte" milch für sein müeslifrühstück, und wenn er was von papas steak abhaben will, werde ich ihm das nicht verbieten. wenn die kinder irgendwann verstehen, dass würstchen aus tier gemacht wird und was die kuh aushalten muss, damit wir milch und käse haben können, dann sollen sie selbst entscheiden, ob sie weiterhin lieber mit oder ohne diese produkte im essen leben wollen.
2. hast du keine angst, dass deine kinder zu wenig kalorien/ nährstoffe/ vitamine abbekommen, wenn du sie vegan ernährst?
nein. wie oben beschrieben ernähren sich meine kinder, bzw. der große sohn (der kleine ernährt sich noch immer hauptsächlich von muttermilch) vegetarisch, aber nicht vegan. und selbst, wenn sie vollständig vegan essen würden, würde ich mir keine sorgen darum machen. wenn man sich intensiv genug mit veganer ernährung beschäftigt, lernt man schnell, welche lebensmittel welche wichtigen inhaltsstoffe enthalten; man lernt neue, reichhaltige lebensmittel kennen, die man vorher vielleicht gar nicht kannte oder bloß nie gegessen hat und man fängt irgendwann an, seinem essen standardmäßig dinge wie nüsse, avovados, sprossen hinzuzufügen, die sonst bei üblicher fleischhaltiger ernährung höchstens dekozwecke erfüllen. einer einigermaßen gescheiten veganen ernährung mangelt es also an nichts.
3. ich würde gern mal ausprobieren, mich vegan zu ernähren, aber ich weiß gar nicht, wo und wie ich anfangen soll. die meisten ersatzprodukte schmecken mir nicht, tofu find ich zum beispiel total eklig. wie kann ich trotzdem zum veganismus finden?
diese hürde hatte ich damals auch zu überwinden. viele versuchen in dieser situation ihre gewohnten gerichte in vegan nachzukochen; also züri gschnätzlts mit sojaschnetzeln statt kalbsfleisch, spaghetti bolo mit veganem sojahack, grillen mit tofuwürstchen, carprese mit tofu- statt mozzarellascheiben. das geht oft nicht gut, denn auch wenn all diese ersatzgerichte mit etwas übung tatsächlich lecker schmecken können, werden sie niemals so schmecken, wie das original. geschickter ist es, sich inspirationen zum beispiel aus der indischen oder asiatischen küche zu holen. viele currys, masalas oder gorengs sind von sich aus vegan (bei currys kann man statt ghee einfach olivenöl nehmen), kommen ohne ersatzprodukte aus und sind einfach lecker, ohne dass sie sich mit einem "tierischen original" messen müssen.
bezüglich der ersatzprodukte lohnt es sich, ein paar produktvergleiche anzustellen. räuchertofu und tofuwürstchen schmecken mir zum beispiel am besten von taifun, während ich die entsprechenden sachen von alnatura gar nicht mag. nach der ersten woche mit sojamilch im müesli stelle ich nun in der zweiten woche fest, dass soja- reismilch um ein vielfaches weniger muffig und einfach viel besser schmeckt. kaum ein unterschied zu der fettarmen biomilch, die ich vorher zum müesli nahm.
1. wenn du dich nun vegan ernährst, müssen sich dann auch dein mann und deine kinder vegan ernähren?
da der vegane kram, den ich so zubereite, einigermaßen lecker ist, essen mann und kinder ihn gerne mit. wenn der mann am wochenende kocht, tut er das mit rücksicht auf meinen veganismus gerne ohne tierische produkte. wenn ich unser essen zubereite, dann gibt es sowieso was veganes. ich habe aber kein problm damit, wenn der sohn dann hinterher noch parmesan über die nudeln haben möchte, abends weiterhin sein geliebtes käsebrot futtert oder der mann sich am wochenende auf dem markt eine geräucherte wurst oder ein steak für den grill kauft. der mann und der große sohn essen sonntags zum frühstück weiterhin ein ei, der sohn bekommt "echten" joghurt und "echte" milch für sein müeslifrühstück, und wenn er was von papas steak abhaben will, werde ich ihm das nicht verbieten. wenn die kinder irgendwann verstehen, dass würstchen aus tier gemacht wird und was die kuh aushalten muss, damit wir milch und käse haben können, dann sollen sie selbst entscheiden, ob sie weiterhin lieber mit oder ohne diese produkte im essen leben wollen.
2. hast du keine angst, dass deine kinder zu wenig kalorien/ nährstoffe/ vitamine abbekommen, wenn du sie vegan ernährst?
nein. wie oben beschrieben ernähren sich meine kinder, bzw. der große sohn (der kleine ernährt sich noch immer hauptsächlich von muttermilch) vegetarisch, aber nicht vegan. und selbst, wenn sie vollständig vegan essen würden, würde ich mir keine sorgen darum machen. wenn man sich intensiv genug mit veganer ernährung beschäftigt, lernt man schnell, welche lebensmittel welche wichtigen inhaltsstoffe enthalten; man lernt neue, reichhaltige lebensmittel kennen, die man vorher vielleicht gar nicht kannte oder bloß nie gegessen hat und man fängt irgendwann an, seinem essen standardmäßig dinge wie nüsse, avovados, sprossen hinzuzufügen, die sonst bei üblicher fleischhaltiger ernährung höchstens dekozwecke erfüllen. einer einigermaßen gescheiten veganen ernährung mangelt es also an nichts.
3. ich würde gern mal ausprobieren, mich vegan zu ernähren, aber ich weiß gar nicht, wo und wie ich anfangen soll. die meisten ersatzprodukte schmecken mir nicht, tofu find ich zum beispiel total eklig. wie kann ich trotzdem zum veganismus finden?
diese hürde hatte ich damals auch zu überwinden. viele versuchen in dieser situation ihre gewohnten gerichte in vegan nachzukochen; also züri gschnätzlts mit sojaschnetzeln statt kalbsfleisch, spaghetti bolo mit veganem sojahack, grillen mit tofuwürstchen, carprese mit tofu- statt mozzarellascheiben. das geht oft nicht gut, denn auch wenn all diese ersatzgerichte mit etwas übung tatsächlich lecker schmecken können, werden sie niemals so schmecken, wie das original. geschickter ist es, sich inspirationen zum beispiel aus der indischen oder asiatischen küche zu holen. viele currys, masalas oder gorengs sind von sich aus vegan (bei currys kann man statt ghee einfach olivenöl nehmen), kommen ohne ersatzprodukte aus und sind einfach lecker, ohne dass sie sich mit einem "tierischen original" messen müssen.
bezüglich der ersatzprodukte lohnt es sich, ein paar produktvergleiche anzustellen. räuchertofu und tofuwürstchen schmecken mir zum beispiel am besten von taifun, während ich die entsprechenden sachen von alnatura gar nicht mag. nach der ersten woche mit sojamilch im müesli stelle ich nun in der zweiten woche fest, dass soja- reismilch um ein vielfaches weniger muffig und einfach viel besser schmeckt. kaum ein unterschied zu der fettarmen biomilch, die ich vorher zum müesli nahm.
Samstag, 7. Mai 2011
speck veg - erste woche.
die erste woche veganer ernährung ist um. zeit, ein erstes kleines resümee zu ziehen.
zuerstmal: wirklich fehlen tut mir nichts, aber es gibt ein paar kleine wermutstropfen. das erste müesli der woche mit sojamilch schmeckte irgendwie muffig und ungewohnt; das letzte am freitag schmeckte schon voll normal. backgemüse schmeckt auch mit sojajoghurt - aber ich muss zugeben, dass es einfach nicht gegen hüttenkäse ankommt. und immer, wenn mir bei der essensplanung pasta in den sinn kommt, muss ich auch an parmesan denken. und da parmesan nicht vegan ist, mag ich plötzlich auch keine nudeln mehr essen. parmesan, hüttenkäse, aber auch naanbrot sind so dinge, die ich über kurz oder lang eben doch vermissen werde. und weil da eben keine nachmachung an das original herankommen wird, werde ich mich damit zurechtfinden.
mein körper macht, wie beim letzten mal auch, schon in dieser kurzen veganen zeit einige merkwürdige dinge. da ich keinen käse mehr esse, habe ich auch kein interesse an brot. was mir aber sehr lecker schmeckt, ist das "rohe brot", das frau jademond für mich gemacht hat: hauchdünne getrocknete cräcker aus leinsamen, tomatenmark und gewürzen. da ich sie mangels dörrgerät nicht selbst machen kann und sie gekauft schweineteuer sind, wiege ich diese dinger quasi gegen gold auf. belegt mir avocado, zitronensaft, tomate, salz, pfeffer und kresse eine absolute delikatesse.
da milchschokolade nicht vegan ist und ich bei akuter schokoladenlust nur bittere schokolade essen kann - von der ich aufgrund des herben geschmacks aber immer nur ein kleines stück verkrafte - esse ich kaum noch schokolade. stattdessen probiere ich mich gerade durch das angebot veganer knabberriegel und snacke zwischendurch cashews und datteln.
am dienstag habe ich die erste wassermelone dieses sommers gekauft - 7, 5 kilo.
gestern nachmittag haben wir die letzten stücke verputzt. der mann hat praktisch gar nichts davon gegessen, der große sohn etwa ein viertel und der rest geht auf mein konto. heute habe ich 5 kilo nachschub gekauft. außerdem habe ich in den letzten tagen hauptsächlich wildkräutersalat, rohes gemüse, äpfel und erdbeeren gefuttert.
heute morgen bin ich ohne frühstück und ohne hunger alleine in die stadt gegangen (ohne kinder! mutti hat ausgang bekommen!). als ich nach hause kam, habe ich zum mittag einen kleinen teller mit datteln, nüssen, rosinen und sesamcräckern verputzt und dabei einen oh-mein-gott-ist-das-gut-und-lecker- flash erlebt wie schon lange nicht mehr bei irgendeiner mahlzeit. und satt geworden bin ich sogar auch.
zur zeit habe ich allgemein wenig lust auf warmes essen, mein körper verlangt eindeutig nach kühlem, knackigem, rohem kram. ein phänomen, dass ich aus den vergangenen jahren schon kenne - sobald es sommer wird, werden wassermelone und erdbeeren fast zu meiner hauptnahrungsquelle. allerdings habe ich mit frau jademond nun auch seit 2 jahren eine rohkost- inspiration vor der nase herumhüpfen. durch sie habe ich neben einer weiteren neuen ernährungsphilosophie viele spannende neue zubereitungstechniken, geschmäcker und überhaupt eine andere auffasung von begriffen wie "mahlzeit" und "richtiges essen" kennengelernt. gut möglich, dass mich das unterbewusst zusätzlich beeinflusst.
nach 5 tagen veganer kost zeigt die waage heute morgen knapp 2 kilo weniger an. nett. darf so weitergehen.
--------------
damit ihr nicht denkt, ich unterschlage euch ein rezept: die falaffel, die ihr auf dem bild oben seht, habe ich mit einer veganen mischung aus dem bioladen gemacht (kichererbsenmehl, dinkelmehl, gewürze; die mischung gibts auch bei alnatura). ich kaufe so gut wie nie irgendwelche convenience- produkte, aber so als ausnahme sind die okay. ich finde sie etwas trocken, aber zusammen mit salat schmecken sie super. bei uns gab's dazu wildkräutersalat, avocadoschnitze mit zitronensaft, marinierte tomaten (olivenöl, basilikum, salz, pfeffer), kresse und sojajoghurt mit zitronensaft, salz und pfeffer.
zuerstmal: wirklich fehlen tut mir nichts, aber es gibt ein paar kleine wermutstropfen. das erste müesli der woche mit sojamilch schmeckte irgendwie muffig und ungewohnt; das letzte am freitag schmeckte schon voll normal. backgemüse schmeckt auch mit sojajoghurt - aber ich muss zugeben, dass es einfach nicht gegen hüttenkäse ankommt. und immer, wenn mir bei der essensplanung pasta in den sinn kommt, muss ich auch an parmesan denken. und da parmesan nicht vegan ist, mag ich plötzlich auch keine nudeln mehr essen. parmesan, hüttenkäse, aber auch naanbrot sind so dinge, die ich über kurz oder lang eben doch vermissen werde. und weil da eben keine nachmachung an das original herankommen wird, werde ich mich damit zurechtfinden.
mein körper macht, wie beim letzten mal auch, schon in dieser kurzen veganen zeit einige merkwürdige dinge. da ich keinen käse mehr esse, habe ich auch kein interesse an brot. was mir aber sehr lecker schmeckt, ist das "rohe brot", das frau jademond für mich gemacht hat: hauchdünne getrocknete cräcker aus leinsamen, tomatenmark und gewürzen. da ich sie mangels dörrgerät nicht selbst machen kann und sie gekauft schweineteuer sind, wiege ich diese dinger quasi gegen gold auf. belegt mir avocado, zitronensaft, tomate, salz, pfeffer und kresse eine absolute delikatesse.
da milchschokolade nicht vegan ist und ich bei akuter schokoladenlust nur bittere schokolade essen kann - von der ich aufgrund des herben geschmacks aber immer nur ein kleines stück verkrafte - esse ich kaum noch schokolade. stattdessen probiere ich mich gerade durch das angebot veganer knabberriegel und snacke zwischendurch cashews und datteln.
am dienstag habe ich die erste wassermelone dieses sommers gekauft - 7, 5 kilo.
gestern nachmittag haben wir die letzten stücke verputzt. der mann hat praktisch gar nichts davon gegessen, der große sohn etwa ein viertel und der rest geht auf mein konto. heute habe ich 5 kilo nachschub gekauft. außerdem habe ich in den letzten tagen hauptsächlich wildkräutersalat, rohes gemüse, äpfel und erdbeeren gefuttert.
heute morgen bin ich ohne frühstück und ohne hunger alleine in die stadt gegangen (ohne kinder! mutti hat ausgang bekommen!). als ich nach hause kam, habe ich zum mittag einen kleinen teller mit datteln, nüssen, rosinen und sesamcräckern verputzt und dabei einen oh-mein-gott-ist-das-gut-und-lecker- flash erlebt wie schon lange nicht mehr bei irgendeiner mahlzeit. und satt geworden bin ich sogar auch.
zur zeit habe ich allgemein wenig lust auf warmes essen, mein körper verlangt eindeutig nach kühlem, knackigem, rohem kram. ein phänomen, dass ich aus den vergangenen jahren schon kenne - sobald es sommer wird, werden wassermelone und erdbeeren fast zu meiner hauptnahrungsquelle. allerdings habe ich mit frau jademond nun auch seit 2 jahren eine rohkost- inspiration vor der nase herumhüpfen. durch sie habe ich neben einer weiteren neuen ernährungsphilosophie viele spannende neue zubereitungstechniken, geschmäcker und überhaupt eine andere auffasung von begriffen wie "mahlzeit" und "richtiges essen" kennengelernt. gut möglich, dass mich das unterbewusst zusätzlich beeinflusst.
nach 5 tagen veganer kost zeigt die waage heute morgen knapp 2 kilo weniger an. nett. darf so weitergehen.
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damit ihr nicht denkt, ich unterschlage euch ein rezept: die falaffel, die ihr auf dem bild oben seht, habe ich mit einer veganen mischung aus dem bioladen gemacht (kichererbsenmehl, dinkelmehl, gewürze; die mischung gibts auch bei alnatura). ich kaufe so gut wie nie irgendwelche convenience- produkte, aber so als ausnahme sind die okay. ich finde sie etwas trocken, aber zusammen mit salat schmecken sie super. bei uns gab's dazu wildkräutersalat, avocadoschnitze mit zitronensaft, marinierte tomaten (olivenöl, basilikum, salz, pfeffer), kresse und sojajoghurt mit zitronensaft, salz und pfeffer.
Mittwoch, 4. Mai 2011
blätterteigtartes mit wildkräutersalat.
heute ist der dritte vegane tag. bisher läuft alles prima, ich vermisse (noch) nichts - was mich auch nicht besonders überrascht. vegan kann und kenne ich ja und ich weiß in etwa, welche sachen ich nach einer längeren zeit ohne vermissen werde. hüttenkäse zum backgemüse halt, parmesan für die pasta, büffemozzarella. vielleicht auch butter zu pellkartoffeln. aber, ach. ich will nichts, insbesondere nichts tierisches konsumieren, dessen herstellungsprozess ich schei*e finde, nur weil das endprodukt so lecker ist. müesli mit sojamilch statt kuhmilch schmeckt deutlich wässriger, aber vermutlich ist das nur gewöhnungssache. am montag habe ich unser gewohntes bananenkuchenrezept durch ein veganes ersetzt und das ergebnis wurde hier einstimmig für höchst lecker befunden. und ich habe ein veganes mittagessen produziert, das versehentlich so lecker geraten ist, dass ich mich gleich dran überfressen habe. deshalb nur so als empfehlung: ich denke, ein bis zwei tartes pro person reichen mit salat als hauptmahlzeit völlig aus. das rezept ist für etwa vier bis 5 tartes. man braucht:
- veganen tk- blätterteig (gibts zum beispiel von moin bio)
- 5- 6 zwiebeln
- 2 tl (braunen) zucker
- ca. 6 el dunklen balsamico
- 200g cherrytomaten
- eine kleine handvoll basilikumblätter
- 2 el pinienkerne
- salz, pfeffer, olivenöl
- grünen salat nach wahl (bei mir waren es gemischte wildkräuter, nicht mal selbst gezupft, sondern faul auf dem münstermarkt gekauft: brennessel, löwenzahn, rucola, giersch, vogelmiere, sauerampfer)
- fürs dressing: 1 tl senf, salz, pfeffer, weißweinessig, walnuss- oder olivenöl
und so gehts:
die zwiebeln schälen, halbieren und in dünne ringe schneiden. in einer pfanne bei mittlerer hitze mit wenig olivenöl anbraten. zucker darüber streuen und karamellisieren lassen, dann den balsamico dazugeben, gut mit den zwiebeln vermissen und bei sanfter hitze langsam zu einer art chutney einköcheln lassen. dauert so etwa 20 minuten.
in der zwischenzeit den salat putzen und das dressing vorbereiten: senf, gewürze und essig in ein schraubglas geben, deckel druff und gut durchschütteln, deckel runter, öl dazugeben, deckel wieder druff und nochmals gut durchschütteln. im kühlschrank kalt stellen.
die cherrytomaten halbieren, den basilikum in feine streifen schneiden. beides in eine schüssel geben und mit salz, pfeffer und ölivenöl marinieren.
backofen auf 180° (umluft) vorheizen. die veganen blätterteigstücke auf einem mit backpapier belegten blech auslegen. das fertige zwiebelchutney mit einem esslöffel gleichmäßig darauf verteilen und im backofen ca. 15- 18 minuten backen. aus dem ofen nehmen und mit den marinierten tomaten belegen, pinienkerne darüberstreuen. den salat mit dem dressing vermischen und beides auf einem teller anrichten. nen guten!
- veganen tk- blätterteig (gibts zum beispiel von moin bio)
- 5- 6 zwiebeln
- 2 tl (braunen) zucker
- ca. 6 el dunklen balsamico
- 200g cherrytomaten
- eine kleine handvoll basilikumblätter
- 2 el pinienkerne
- salz, pfeffer, olivenöl
- grünen salat nach wahl (bei mir waren es gemischte wildkräuter, nicht mal selbst gezupft, sondern faul auf dem münstermarkt gekauft: brennessel, löwenzahn, rucola, giersch, vogelmiere, sauerampfer)
- fürs dressing: 1 tl senf, salz, pfeffer, weißweinessig, walnuss- oder olivenöl
und so gehts:
die zwiebeln schälen, halbieren und in dünne ringe schneiden. in einer pfanne bei mittlerer hitze mit wenig olivenöl anbraten. zucker darüber streuen und karamellisieren lassen, dann den balsamico dazugeben, gut mit den zwiebeln vermissen und bei sanfter hitze langsam zu einer art chutney einköcheln lassen. dauert so etwa 20 minuten.
in der zwischenzeit den salat putzen und das dressing vorbereiten: senf, gewürze und essig in ein schraubglas geben, deckel druff und gut durchschütteln, deckel runter, öl dazugeben, deckel wieder druff und nochmals gut durchschütteln. im kühlschrank kalt stellen.
die cherrytomaten halbieren, den basilikum in feine streifen schneiden. beides in eine schüssel geben und mit salz, pfeffer und ölivenöl marinieren.
backofen auf 180° (umluft) vorheizen. die veganen blätterteigstücke auf einem mit backpapier belegten blech auslegen. das fertige zwiebelchutney mit einem esslöffel gleichmäßig darauf verteilen und im backofen ca. 15- 18 minuten backen. aus dem ofen nehmen und mit den marinierten tomaten belegen, pinienkerne darüberstreuen. den salat mit dem dressing vermischen und beides auf einem teller anrichten. nen guten!
Sonntag, 1. Mai 2011
speck veg.
seit fast einem jahr ernähre ich mich vollständig fleischlos. das kam einfach so von selbst - kurz vor der geburt des kleinen sohnes wandelte sich jeglicher appettit auf fleisch plötzlich in abneigung oder sogar ekel. wenig später las ich foers "tiere essen", was mich darin bestärkt hat, kein fleisch mehr essen zu wollen. anfangs habe ich fleisch hin und wieder vermisst, mittlerweile fehlt mir gar nichts mehr. vermutlich auch, weil ich vor längerer zeit schonmal 1, 5 jahre vegan gelebt habe und aus dieser zeit weiß, wie facettenreich und lecker fleischlose gerichte sein können.
tiere leiden aber nicht nur in dem moment, in dem sie für ihr fleisch getötet werden, sondern auch, während sie mit riesigen, schmerzhaft entzündeten eutern in düsteren, stickigen ställen stehen, damit wir ihnen die milch abpumpen können, die eigentlich für ihre kälber gedacht ist. auch der kauf des besten biofleisches oder der besten biomilch bedeutet nicht, dass das tier keine qualen erlitten hat. auch bio- rinder dürfen beispielsweise noch immer ohne betäubung kastriert werden. und auch bio- milchkühe werden zwischen 4 und 14 tage nach der geburt von ihren kälbern getrennt. eine aktuelle pro- veganismus- kampagne titelt "milk comes from grieving mothers". wir lassen kühe babies kriegen, damit ihre milchproduktion angeschaltet wird und dann nehmen wir ihnen die babies weg, damit wir die milch für uns abzapfen können. man weiß heute, dass auch (säuge-)tiere gefühle wie angst und trauer empfinden, und insbesondere letztere auch über lange zeiträume nach dem auslösenden ereignis hinweg. es ist nicht so, dass die kühe ihr kälbchen vergessen, aus den augen, aus dem sinn oder so, kurz nachdem sie von ihm getrennt wurden. sie leiden darunter vermutlich nicht weniger, als eine menschliche mutter im gleichen fall leiden würde.
man kann das abwiegeln oder albern finden, aber mich trifft das. deshalb habe ich mir während des vergangenen fleischlosen jahrs oft gewünscht, der hebel würde sich noch eine stufe weiter umlegen und mich von der vegetarierin zur wieder veganerin werden lassen. über längere zeiträume hinweg war ich auf einem guten weg dahin - aber es fällt mir schwer auf parmesan oder hüttenkäse zu verzichten. zur zeit esse ich auch wieder viel käse aufs brot.
neulich stolperte ich über die aktion "speck? veg!" der veganen gesellschaft e.v. es geht dabei darum, ab morgen, dem 2. mai, 21 tage lang vegan zu leben. kein fleisch, keine eier, kein honig, keine tierischen milchprodukte. die kampagne lockt damit, dass man damit rechnen dürfe, in diesen drei wochen 5 kilo abzunehmen, da ich noch das ein oder andere schwangerschaftskilo übrig habe, käme mir das nicht ungelegen. aber das ist nicht meine motivation, dort mitzumachen - ich hoffe, dass ich mich in diesen 21 tagen wieder erfolgreich davon überzeugen kann, dass man statt butter auch olivenöl, avocado oder magerine nehmen kann. und dass backgemüse auch mit sojajoghurt, und mein morgendliches müesli auch mit hafermilch sehr gut schmeckt. und aufs brot kann man jede menge verschiedener veganer aufstriche essen. und gerade jetzt, wo der sommer kommt, kann man auf brot auch prima verzichten und stattdessen eine leckere schale beeren futtern.
kurzum: ich werde da mitmachen und auf diesem weg vielleicht wieder zurück zum veganismus finden. und ich fände es sehr cool, wenn ihr auch mitmachen würdet. probiert es doch einfach mal aus - es sind nur 21 tage.
da sich auf meine bitte, mir fragen zu stellen viele wünschten, hier wieder mehr rezepte zu lesen, werde ich in diesen kommenden drei wochen einige meiner liebsten veganen rezepte posten. zusätzliche rezeptanregungen, informationen und denkanstöße findet ihr hier:
in deutscher sprache:
facebook: faktenfutter
vegane gesellschaft deutschland e.v.
foodwatch
vegan ist extrem
film über veganismus: easy vegan
peta.de: warum vegan?
vegane rezepte: attila hildmann
englischsprachige seiten:
supervegan.com
vegan appetite
yeah, that vegan shit!
your vegan mom
urbanvegan
two vegan boys
und, seid ihr dabei?
NACHTRAG: frau jademond, die schon seit jahren vegan lebt, unterstützt mich und euch während der kommenden drei wochen, in dem sie auch verstärkt rezepte postet und von ihrer art, vegan zu leben berichtet. verlasst euch drauf, dass das sehr inspirierend und eine gute unterstützung sein wird.
tiere leiden aber nicht nur in dem moment, in dem sie für ihr fleisch getötet werden, sondern auch, während sie mit riesigen, schmerzhaft entzündeten eutern in düsteren, stickigen ställen stehen, damit wir ihnen die milch abpumpen können, die eigentlich für ihre kälber gedacht ist. auch der kauf des besten biofleisches oder der besten biomilch bedeutet nicht, dass das tier keine qualen erlitten hat. auch bio- rinder dürfen beispielsweise noch immer ohne betäubung kastriert werden. und auch bio- milchkühe werden zwischen 4 und 14 tage nach der geburt von ihren kälbern getrennt. eine aktuelle pro- veganismus- kampagne titelt "milk comes from grieving mothers". wir lassen kühe babies kriegen, damit ihre milchproduktion angeschaltet wird und dann nehmen wir ihnen die babies weg, damit wir die milch für uns abzapfen können. man weiß heute, dass auch (säuge-)tiere gefühle wie angst und trauer empfinden, und insbesondere letztere auch über lange zeiträume nach dem auslösenden ereignis hinweg. es ist nicht so, dass die kühe ihr kälbchen vergessen, aus den augen, aus dem sinn oder so, kurz nachdem sie von ihm getrennt wurden. sie leiden darunter vermutlich nicht weniger, als eine menschliche mutter im gleichen fall leiden würde.
man kann das abwiegeln oder albern finden, aber mich trifft das. deshalb habe ich mir während des vergangenen fleischlosen jahrs oft gewünscht, der hebel würde sich noch eine stufe weiter umlegen und mich von der vegetarierin zur wieder veganerin werden lassen. über längere zeiträume hinweg war ich auf einem guten weg dahin - aber es fällt mir schwer auf parmesan oder hüttenkäse zu verzichten. zur zeit esse ich auch wieder viel käse aufs brot.
neulich stolperte ich über die aktion "speck? veg!" der veganen gesellschaft e.v. es geht dabei darum, ab morgen, dem 2. mai, 21 tage lang vegan zu leben. kein fleisch, keine eier, kein honig, keine tierischen milchprodukte. die kampagne lockt damit, dass man damit rechnen dürfe, in diesen drei wochen 5 kilo abzunehmen, da ich noch das ein oder andere schwangerschaftskilo übrig habe, käme mir das nicht ungelegen. aber das ist nicht meine motivation, dort mitzumachen - ich hoffe, dass ich mich in diesen 21 tagen wieder erfolgreich davon überzeugen kann, dass man statt butter auch olivenöl, avocado oder magerine nehmen kann. und dass backgemüse auch mit sojajoghurt, und mein morgendliches müesli auch mit hafermilch sehr gut schmeckt. und aufs brot kann man jede menge verschiedener veganer aufstriche essen. und gerade jetzt, wo der sommer kommt, kann man auf brot auch prima verzichten und stattdessen eine leckere schale beeren futtern.
kurzum: ich werde da mitmachen und auf diesem weg vielleicht wieder zurück zum veganismus finden. und ich fände es sehr cool, wenn ihr auch mitmachen würdet. probiert es doch einfach mal aus - es sind nur 21 tage.
da sich auf meine bitte, mir fragen zu stellen viele wünschten, hier wieder mehr rezepte zu lesen, werde ich in diesen kommenden drei wochen einige meiner liebsten veganen rezepte posten. zusätzliche rezeptanregungen, informationen und denkanstöße findet ihr hier:
in deutscher sprache:
facebook: faktenfutter
vegane gesellschaft deutschland e.v.
foodwatch
vegan ist extrem
film über veganismus: easy vegan
peta.de: warum vegan?
vegane rezepte: attila hildmann
englischsprachige seiten:
supervegan.com
vegan appetite
yeah, that vegan shit!
your vegan mom
urbanvegan
two vegan boys
und, seid ihr dabei?
NACHTRAG: frau jademond, die schon seit jahren vegan lebt, unterstützt mich und euch während der kommenden drei wochen, in dem sie auch verstärkt rezepte postet und von ihrer art, vegan zu leben berichtet. verlasst euch drauf, dass das sehr inspirierend und eine gute unterstützung sein wird.
Sonntag, 17. April 2011
containern.
auf twitter und flickr habe ich neulich erzählt, dass ich containern war. es gab einige reaktionen dazu, viele wollten wissen, wie ich das gemacht habe, wie es war etc. eine davon ist @_blumenpost. sie schreibt:
für die antwort muss ich etwas weiter ausholen.
neulich schrieb ich mal was über ein paar, das ich des öftern beim containern im müllbehälter vor dem biosupermarkt meiner wahl treffe. dieses paar und überhaupt die ganze sache mit dem containern beschäftigt mich weiterhin. neulich habe ich zum ersten mal selbst (mit-)containert.
oft wird davon ausgegangen, dass wohl nur die im müll nach essen suchen, die zu wenig geld haben, um es sich in ausreichender menge oder vielfalt kaufen zu können. dem ist nicht so. containern hat nichts mit armut oder geiz zu tun, sondern ist teil einer lebenseinstellung und/ oder einer politischen überzeugung. deshalb eins vorweg: auch meine container- premiere hat nichts mit finanzieller knappheit zu tun. aber viele dinge, die in verschiedensten bereichen der lebensmittelproduktion ablaufen, treffen bei mir einen nerv, machen mich wütend. das reicht von den umständen rund um die produktion tierischer lebensmittel über genfood, bis zu deklarationsschwindel und transportproblematik. und spätestens, seit ich "frisch auf den müll" gesehen habe, lässt mich auch nicht mehr los, in welchen mengen einwandfreie lebensmittel im müll landen.
neulich ergab es sich, dass ich mit den kindern auf dem weg zu einem termin vorher noch kurz einkaufen gehen wollte. wir waren ein paar minuten zu früh dran und mussten gemeinsam mit anderen leuten auf die öffnung der ladentür warten. drinnen war das personal schon mit dem aussortieren und auffüllen der waren beschäftigt. auch besagtes containerpärchen befand sich unter den wartenden. es hat mich einigen mut gekostet, aber schließlich habe ich die beiden angesprochen. über das sich anschließende gespräch, in dem sie mir einiges über ihre motivation, aber auch über ihre vorgehensweise und ihre "tricks" preisgaben, will ich hier nichts verraten. aber sie luden mich ein, doch mal "mit in die tonne zu gucken". ich nahm an.
kurz nach ladenöffnung kamen zwei mitarbeiter heraus und luden scheu um sich guckend (der container befindet sich unmittelbar vor dem laden, direkt an der straße, so dass jeder sehen kann, was dort weggeworfen wird) zwei kisten zeug in den container. nickten dem paar, ich nehme an, man kennt sich, mit strengem gesichtsausdruck zu, und verschwanden wieder. dann ging es ans werk.
um ehrlich zu sein, habe ich selbst gar nicht so viel containert, sondern war eher nutznießerin. ich habe einmal kurz in die tonne geguckt, mich aber nicht getraut, mich länger richtig reinzulehnen, weil ich so zwangsweise meinen kinderwagen mit dem großen sohn auf dem buggyboard aus dem blick verlor. wie bereits gesagt, steht der müllcontainer unmittelbar an einer stark befahrenen straße mit 2 autospuren und 2 straßenbahngleisen und da ist so ein zweieinhalbjähriger unter umständen schneller vom buggyboard abgestiegen und vor irgendwas gefährliches gerannt, als ich aus der mülltonne rauskomme. außerdem gab es auch ein, zwei recht krasse reaktionen von passanten, als sie mich mit kindern im müll wühlen sahen. eine frau wendete sich mit der hand vor dem vor entsetzen aufgerissenen mund ab und lief zügig weg. als hätte sie eine leiche gesehen oder einen exhibitionisten. ich habe absolut kein problem damit, in der öffentlichkeit im müll zu wühlen. ob ich es, sollte ich das nochmal oder irgendwann gar regelmäßig tun, okay finde, meine kinder mitzunehmen, weiß ich noch nicht. daran zweifle ich weniger wegen der kinder selbst- ich denke, wenn sie ein bisschen größer sind, kann ich ihnen gut klarmachen, worum es beim containern geht und warum ich das gut finde. und dann können sie auch selbst entscheiden, ob sie mitgehen möchten oder nicht. es geht mir mehr um die reaktionen, die es provozieren könnte, wenn sie dabei sind. vor allem, so lange sie noch so klein sind. man kann nicht mit jedem, der uns sieht, eine klärende diskussion führen und ich möchte nicht, dass irgendwer denkt, meinen kindern gehe es schlecht oder ich würde sie instrumentalisieren.
aber zurück zu meinem kleinen beutezug: jedenfalls habe ich dann das pärchen containern lassen und die sachen, die sie aus der tonne holten, angenommen und gemeinsam mit dem großen sohn am rande des gehwegs vorsortiert.
es gab jede menge verschiedenes gemüse, ein paar netze zitronen, etwa 7 oder 8 tüten büffelmozzarella, äpfel, birnen, joghurt. ich sortierte tatsächlich verdorbenes gemüse grob aus (musste dann zuhause nochmal genauer sortieren) aus und räumte das noch gut erhaltene in drei pappkisten. am ende teilten wir auf. meine beute sah so aus:
nicht im bild: cherrytomaten, die gerade zum waschen an der spüle lagen und die ich vergessen habe, aufs bild zu legen. als ich den rucksack wegpacken wollte, fand ich in der netztasche außen noch eine avocado und ein päckchen kresse.
am salat waren untenrum vier matschige blätter dran. am spargel konnte ich außer der zerrissenen verpackung nichts entdecken. in dem netz zitronen war eine schimmlig. der mozzarella war 2 tage vor ablaufdatum. bei den bohnen waren ein paar wenige drin, die braune stellen hatten oder schimmlig waren, bei den tomaten genauso. die avocado war einfach nur sehr reif und das kressepäckchen zu 1/3 vertrocknet, der rest aber noch total in ordnung.
insgesamt konnten wir davon zwei mal sehr gut und reichlich mittagessen.
ich würde das tatsächlich gerne öfter machen. aber dass so ein container direkt an einer straße steht (und nicht in einem videoüberwachten und gut abgesicherten hinterhof, auf dem alle 30 minuten ein scharf behundeter wachmann vorbeikommt) und das personal das containern einfach so duldet, ist eine echte seltenheit. würde ich das also ausbauen wollen, müsste ich vermutlich auch an der grenze der kriminalität kratzen und mir abends in der dämmerung vermummt zugang zu den supermarktcontainern beschaffen (hausfriedensbruch). die container aufbrechen (sachbeschädigung), das zeug rausklauben und dann schnell wieder abhauen. das ist eigentlich nichts, was man gut alleine machen kann. ganz gute einblicke in diese üblichere form des containerns kann man auf der anarchopedia- seite dazu bekommen. manche tipps, die quasi konkrete anleitungen zum indirekten ladendiebstahl darstellen, gehen mir aber zu weit. das würde ich nicht tun.
als alternativ könnte ich mir vorstellen, eine vereinbarung mit unserem kleinen bioladen hier zu treffen. wir kaufen 90% unserer lebensmittel dort. ich könnte fragen, ob ich mir aus den eigentlich für den müll bestimmten waren sachen heraussuchen und sie für einen symbolischen preis mitnehmen darf.
außerdem ganz interessant: das container-blog (seit 2 jahren kein update mehr, aber spannend und aufschlussreich durchzublättern ist es trotzdem) und dumpstern.de
...wollte ich dich fragen ob du noch mehr zum Thema Containern schreiben könntest. Bei Twitter hattest du kurz davon erzählt und das fand ich richtig spannend.Du sagtest du hättest deine Kinder mitgenommen, wie hast du das organisatorisch gemacht? Und was hast du deinem größeren Sohn darüber erzählt (soweit er das schon versteht was ihr da macht)?
für die antwort muss ich etwas weiter ausholen.
neulich schrieb ich mal was über ein paar, das ich des öftern beim containern im müllbehälter vor dem biosupermarkt meiner wahl treffe. dieses paar und überhaupt die ganze sache mit dem containern beschäftigt mich weiterhin. neulich habe ich zum ersten mal selbst (mit-)containert.
oft wird davon ausgegangen, dass wohl nur die im müll nach essen suchen, die zu wenig geld haben, um es sich in ausreichender menge oder vielfalt kaufen zu können. dem ist nicht so. containern hat nichts mit armut oder geiz zu tun, sondern ist teil einer lebenseinstellung und/ oder einer politischen überzeugung. deshalb eins vorweg: auch meine container- premiere hat nichts mit finanzieller knappheit zu tun. aber viele dinge, die in verschiedensten bereichen der lebensmittelproduktion ablaufen, treffen bei mir einen nerv, machen mich wütend. das reicht von den umständen rund um die produktion tierischer lebensmittel über genfood, bis zu deklarationsschwindel und transportproblematik. und spätestens, seit ich "frisch auf den müll" gesehen habe, lässt mich auch nicht mehr los, in welchen mengen einwandfreie lebensmittel im müll landen.
neulich ergab es sich, dass ich mit den kindern auf dem weg zu einem termin vorher noch kurz einkaufen gehen wollte. wir waren ein paar minuten zu früh dran und mussten gemeinsam mit anderen leuten auf die öffnung der ladentür warten. drinnen war das personal schon mit dem aussortieren und auffüllen der waren beschäftigt. auch besagtes containerpärchen befand sich unter den wartenden. es hat mich einigen mut gekostet, aber schließlich habe ich die beiden angesprochen. über das sich anschließende gespräch, in dem sie mir einiges über ihre motivation, aber auch über ihre vorgehensweise und ihre "tricks" preisgaben, will ich hier nichts verraten. aber sie luden mich ein, doch mal "mit in die tonne zu gucken". ich nahm an.
kurz nach ladenöffnung kamen zwei mitarbeiter heraus und luden scheu um sich guckend (der container befindet sich unmittelbar vor dem laden, direkt an der straße, so dass jeder sehen kann, was dort weggeworfen wird) zwei kisten zeug in den container. nickten dem paar, ich nehme an, man kennt sich, mit strengem gesichtsausdruck zu, und verschwanden wieder. dann ging es ans werk.
um ehrlich zu sein, habe ich selbst gar nicht so viel containert, sondern war eher nutznießerin. ich habe einmal kurz in die tonne geguckt, mich aber nicht getraut, mich länger richtig reinzulehnen, weil ich so zwangsweise meinen kinderwagen mit dem großen sohn auf dem buggyboard aus dem blick verlor. wie bereits gesagt, steht der müllcontainer unmittelbar an einer stark befahrenen straße mit 2 autospuren und 2 straßenbahngleisen und da ist so ein zweieinhalbjähriger unter umständen schneller vom buggyboard abgestiegen und vor irgendwas gefährliches gerannt, als ich aus der mülltonne rauskomme. außerdem gab es auch ein, zwei recht krasse reaktionen von passanten, als sie mich mit kindern im müll wühlen sahen. eine frau wendete sich mit der hand vor dem vor entsetzen aufgerissenen mund ab und lief zügig weg. als hätte sie eine leiche gesehen oder einen exhibitionisten. ich habe absolut kein problem damit, in der öffentlichkeit im müll zu wühlen. ob ich es, sollte ich das nochmal oder irgendwann gar regelmäßig tun, okay finde, meine kinder mitzunehmen, weiß ich noch nicht. daran zweifle ich weniger wegen der kinder selbst- ich denke, wenn sie ein bisschen größer sind, kann ich ihnen gut klarmachen, worum es beim containern geht und warum ich das gut finde. und dann können sie auch selbst entscheiden, ob sie mitgehen möchten oder nicht. es geht mir mehr um die reaktionen, die es provozieren könnte, wenn sie dabei sind. vor allem, so lange sie noch so klein sind. man kann nicht mit jedem, der uns sieht, eine klärende diskussion führen und ich möchte nicht, dass irgendwer denkt, meinen kindern gehe es schlecht oder ich würde sie instrumentalisieren.
aber zurück zu meinem kleinen beutezug: jedenfalls habe ich dann das pärchen containern lassen und die sachen, die sie aus der tonne holten, angenommen und gemeinsam mit dem großen sohn am rande des gehwegs vorsortiert.
es gab jede menge verschiedenes gemüse, ein paar netze zitronen, etwa 7 oder 8 tüten büffelmozzarella, äpfel, birnen, joghurt. ich sortierte tatsächlich verdorbenes gemüse grob aus (musste dann zuhause nochmal genauer sortieren) aus und räumte das noch gut erhaltene in drei pappkisten. am ende teilten wir auf. meine beute sah so aus:
nicht im bild: cherrytomaten, die gerade zum waschen an der spüle lagen und die ich vergessen habe, aufs bild zu legen. als ich den rucksack wegpacken wollte, fand ich in der netztasche außen noch eine avocado und ein päckchen kresse.
am salat waren untenrum vier matschige blätter dran. am spargel konnte ich außer der zerrissenen verpackung nichts entdecken. in dem netz zitronen war eine schimmlig. der mozzarella war 2 tage vor ablaufdatum. bei den bohnen waren ein paar wenige drin, die braune stellen hatten oder schimmlig waren, bei den tomaten genauso. die avocado war einfach nur sehr reif und das kressepäckchen zu 1/3 vertrocknet, der rest aber noch total in ordnung.
insgesamt konnten wir davon zwei mal sehr gut und reichlich mittagessen.
ich würde das tatsächlich gerne öfter machen. aber dass so ein container direkt an einer straße steht (und nicht in einem videoüberwachten und gut abgesicherten hinterhof, auf dem alle 30 minuten ein scharf behundeter wachmann vorbeikommt) und das personal das containern einfach so duldet, ist eine echte seltenheit. würde ich das also ausbauen wollen, müsste ich vermutlich auch an der grenze der kriminalität kratzen und mir abends in der dämmerung vermummt zugang zu den supermarktcontainern beschaffen (hausfriedensbruch). die container aufbrechen (sachbeschädigung), das zeug rausklauben und dann schnell wieder abhauen. das ist eigentlich nichts, was man gut alleine machen kann. ganz gute einblicke in diese üblichere form des containerns kann man auf der anarchopedia- seite dazu bekommen. manche tipps, die quasi konkrete anleitungen zum indirekten ladendiebstahl darstellen, gehen mir aber zu weit. das würde ich nicht tun.
als alternativ könnte ich mir vorstellen, eine vereinbarung mit unserem kleinen bioladen hier zu treffen. wir kaufen 90% unserer lebensmittel dort. ich könnte fragen, ob ich mir aus den eigentlich für den müll bestimmten waren sachen heraussuchen und sie für einen symbolischen preis mitnehmen darf.
außerdem ganz interessant: das container-blog (seit 2 jahren kein update mehr, aber spannend und aufschlussreich durchzublättern ist es trotzdem) und dumpstern.de
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