abb. 1: typische schmier- und krümelspuren nach der fütterung des raubtiernachwuchses
abb. 2: paradebeispiel misslungenen elektrogeräte- designs. ein backofen mit halbverspiegelter scheibe. erfinder hatte garantiert keine kinder.
auf twitter erwähnte ich unlängst unsere selbstgemachten wischtücher. daraufhin wollten gleich mehrere leute wissen, wie ich die mache.
du brauchst:
eine zylinderformige, gut schließende dose, in der eine halbierte küchenrolle aufrecht stehend gut platz hat. das heißt, sie soll reinpassen und noch ein bisschen spielraum darin haben.
außerdem: eine küchenrolle (möglichst dickes, robustes krepp)*, 200 ml destilliertes wasser (oder zuhause selbst welches abkochen), 1 EL grüne seife, 200 ml weißweinessig, 15 tropfen ätherisches teebaumöl, 15 tropfen ätherisches lavendelöl, 15 tropfen ätherisches rosmarin-, zitronen-, oder orangenöl.
mit einem scharfen brotmesser halbierst du die küchenrolle und scheidest die herausstehenden futzel mit einer schere ab, so dass du eine einigermaßen glatte schnittfläche erhältst. dann fummelst du die papprolle aus der mitte heraus.
[*ja, es wäre einfacher, gleich eine rolle klopapier zu nehmen, aber das ist zu dünn und zu wenig reißfest.]
in der plastikdose mischst du alle flüssigen zutaten, dann verschließt du sie mit dem deckel und schüttelst alles einmal durch.
anschließend stellst du eine hälfte der papierrolle mit der schnittfläche nach unten in die dose, verschließt sie und wartest, bis sie die ganze flüssigkeit aufgesogen hat. nimmst sie raus und stellst sie anders herum wieder rein. dann musst du nur noch 10 minuten warten, bis die rolle gleichmäßig nass ist. (die andere hälfte der papierrolle hebst du fürs nächste mal auf.)
jetzt kannst du aus der mitte der rolle tücher herausziehen, abreißen und loswischen.
diese wischtücher sind viel nasser als gekaufte. du kannst natürlich selbst mit den flüssigkeitsmengen herumprobieren, bis die tücher so sind, wie du sie vielleicht lieber hast. ich mag sie so aber gern, weil so ein, zwei tücher für einen kompletten wischdurchgang reichen (esstisch, kinderstühlchen, arbeitsfläche in der küche, fronten von kühlschrank, küchenschränken, spülmaschine). ich nehme sie auch gerne für die türklinken, die halbverspiegelte front unseres backofens, oder um das bad schnell frisch zu machen, bevor kurzfristig angekündigter besuch kommt. sie funktionieren auch gut, um die schmierigen essensreste des kleinen sohns vom boden zu wischen. und ich liebe den duft. das teebaumöl hat desinfizierende wirkung, der lavendel überdeckt den essiggeruch sehr gut. das dritte öl kannst du eigentlich nach deinem geschmack aussuchen; ich finde, das rosmarin oder orange sehr angenehm mit den anderen beiden harmoniert.
das ist sicherlich nicht die aller- ökologischste art und weise, die bude über einen alltag mit 2 kleinen kindern hinweg einigermaßen sauber zu halten (papierverbrauch etc.). aber eine sehr effektive und einfache, für mütter, die keine lust haben, den ganzen tag mit glasreiniger, sagrotan, eimer und wischmopp hinter der krümelnden, kleckernden, "lustige" spuckebilder auf balkontüren und küchenfronten schmierenden brut herzuhecheln.
auf ganz ähnliche weise kann man übrigens auch babytücher selbst machen. eine anleitung gibt es bei den homemade mamas.