Sonntag, 31. Januar 2010

abends ausgehen ging früher anders. heute bin ich eine stunde vor der zeit mit allen vorbereitungen durch (weil sich die wie-betone-ich-meine-titten-am-appettitlichsten-und-wie-mach-ich-meine-haare-frage wirklich so absolut überhaupt nicht mehr stellt; stattdessen leichtes genervtsein von der schon völlig verdrängten winter-ausgeh-frage: was ziehe ich an, damit ich möglichst lässig durch den abend, aber ohne lungenentzündung durch die verschneiten minusgrade komme, ohne auf der party uncool mit einem rucksack voller winterklamotten rumstehen zu müssen ) und mehr als zehn minuten vor der zeit dann losgehfertig (weil mein innerer organisationssinn nicht bedacht hat, dass kind anziehen/ lunchbox packen/ wasserflasche auffüllen/ spielzeug oder buch einpacken/ kinderwagen aus dem keller holen diesmal nicht zum programm gehört). an der haltestelle überfordert mich das verhalten 14jähriger möchtegern-ghetto-bitches, die sich angemacht fühlen, weil ich vor dem r'n'b- müll flüchte, der laut und blechern aus ihren handys scheppert; in der bahn fällt mir das geringe alter der vorglüher, die saft- und softdrinkflaschen mit vodka o oder whisky cola mit sich tragen, auf ganz andere weise auf. 12-/13jährige kinder übertrumpfen sich gegenseitig mit ihren vorsätzen, wieviel sie zu saufen vorhaben und ich sehe nur ihre kindlichen gesichtszüge, ihre kleinen hände und möchte sie schütteln und anschreien: bitte! geht nach hause und kämmt die regenbogenmähnen eurer glitzernden plastikeinhörner, oder sortiert eure legosteine, bitte! (ihr habt doch legosteine und plastikeinhörner, und ihr habt doch ein gutes zuhause, oder? ja?!) auf der party selbst fühle ich mich wegen des babybauchs etwas deplaziert, aber nichts desto trotz gut. ich unterhalte mich mit leuten. ich freue mich an dem spaß, den das dj- team beim auflegen hat. ich pseudotanze ein bisschen. ich vermisse mein kind. ich schreibe sms nach hause, wie es denn mit dem einschlafen klappt. ab zehn uhr werde ich müde; ich gehe noch vor mitternacht und male mir auf dem heimweg aus, wie es wohl noch weitergehehn könnte (im kern ist es ja doch irgendwie immer das gleiche), bin dann doch erstaunt darüber, wie manifest so eine interessensverlagerung sein kann. stelle fest, dass mir an parties wirklich gar nichts fehlt; dass ich abends mit oder bei freunden essen gehen zum beispiel für den wesentlich interessanteren ausgehspaß halte. oder mal wieder ins kino! sowas würde ich gerne viel öfter machen. ich freue mich auf den brunch mit freunden, der am nächsten morgen ansteht. scheiße, ich bin alt geworden. oder erwachsen. oder eben einfach nur mutter.

Samstag, 23. Januar 2010

der moment, in dem die hebamme strahlend vor wiedersehensfreude durch die wohnungstür kommt. umarmungen zur begrüßungen, lange, ausführliche gespräche am esstisch. und wie selbstverständlich sie sich noch in unserer wohnung bewegt; sie weiß noch wo die gläser stehen und dass die gästeklotür wegen der katze einen spalt offen bleiben muss. altvertraute intimität mit einer frau, die eine ganze nacht lang neben mir im bett lag und mich begleitete, während ich nackt, blutend und stöhnend im halbschlaf alle paar minuten eine wehe veratmete. ihre festen, freundlichen hände auf meinem bauch. das selbstverständliche anwärmen der hände, die frage "darf ich?" bevor sie beginnt, meinen bauch abzutasten. startschuss. yeah.

Mittwoch, 20. Januar 2010

menschen, die keine eigenen kinder haben, werden manche dinge einfach nie verstehen können.
(am schlimmsten sind die, die keine eigenen kinder haben und trotzdem alles besser wissen.)

Dienstag, 19. Januar 2010

kindsbewegungen. ein wachsender bauch, langsame, sehr zurückhaltende gewichtszunahme. aber sonst: nichts. keine schmerzenden wassereinlagerungen, kein sodbrennen. nächste woche ist halbzeit. vielleicht sollte ich langsam mal anfangen, mich schwanger zu fühlen.

weil gerade so viele danach fragen.

das rezept zu den ziegenkäsecroutons gibt es hier.

Montag, 18. Januar 2010

foodcontent (xlvii).

erinnert ihr euch noch an diese suppe hier? die gemüsesuppe mit ingwer, anis und orangen? ich habe durchaus mal von diesem spruch mit dem eigenlob gehört, aber trotzdem will ich meinen lesern sehr ans herz legen, diese suppe unbedingt nachzukochen, denn sie schmeckt wirklich hervorragend. bei uns hat sie sich mittlerweile zu einem echten dauerbrenner entwickelt, wobei ich sie fast jedes mal in einer anderen variation koche.

[365-9b] lunch.

hier zum beispiel konnte ich keinen lauch auftreiben, weswegen ich stattdessen dann einen halben, kleinen wirsing in streifen geschnitten und während der letzten zehn minuten garzeit mitgekocht habe. außerdem kam statt petersilie kresse dazu und zusätzlich ein paar geröstete stückchen von geräuchertem tofu. auch den möchte ich jedem ans herz legen; ganz besonders denen, die immer die nase rümpfen, wenn sie das wort tofu hören. geräucherter tofu hat eine viel festere konsistenz und einen ganz anderen geschmack als normaler tofu. er schmeckt kräftig- würzig und einfach lecker. außerdem habe ich zum schluss noch ein wenig frischen meerrettich über den teller geraspelt.


[365-17] lunch.

in dieser variante habe ich statt normalen orangefarbenen möhren gelbe und lilafarbene verwendet. letztere hatten den lustigen effekt, dass sie gleich die ganze suppe lila färbten. statt pastinake habe ich einen rest knollensellerie verarbeitet und diesmal mit dem räuchertofu noch ein paar stückchen hühnerbrust angebraten; sesam mitgeröstet und das ganze dann mit sojasoße abgelöscht. und auch das schmeckte fantastisch. ausprobieren!

Freitag, 8. Januar 2010

winter, als ich klein war.

das, was hier jahreszeitenmäßig gerade so abgeht - mann kann es auf den nachrichtenseiten nachlesen und hört auch viel darüber im radio- heißt winter. und seit ich aus meinem kindheitsdorf knapp 1000 meter weit oben im schwarzwald weggezogen bin, ist es tatsächlich der erste wenigstens halbwegs ernstzunehmende, den ich erlebe. also einer, in dem es mal länger als zwei tage am stück saukalt ist, und in dem der schnee anhaltend liegen bleibt und immer mal wieder neuer fällt. ich finde das großartig. aber an die winter, die ich als kind im schwarzwald erleben durfte, kommt es leider längst nicht ran.

das hier zum beispiel bin ich im winter 1985, da war ich etwa dreieinhalb jahre alt.
winter, when i was little.

das hier war im spätwinter 1983 auf dem parkplatz neben unserem haus.
on the parking lot next to our house.
als entwicklungsdatum ist april 1983 angegeben. es könnte durchaus sein, dass das foto tatsächlich auch im märz oder april gemacht wurde; es kommt da oben durchaus mal vor, dass es so spät noch mal einen winter- rückfall gibt.
es gab im winter oft so viel schnee, dass sich die straßen trotz dauerndem einsatz von schneeräumfahrzeugen nie vollständig freibekommen ließen. ohne schneeketten ging da auch für pkw nichts. ein typisches bild, was ich noch in erinnerung habe, ist das schneeräumfahrzeug, das die straßen im dorfzentrum freiräumte und überschüssigen schnee dabei im hohen bogen über die friedhofsmauern spieh. die gräber direkt hinter den mauern waren dann den winter über immer von dreiviermetern schnee bedeckt.
was für die straßen galt, galt natürlich erstrecht für die bürgersteige. den winter über kam der asphalt da praktisch nicht zum vorschein, weswegen meine mutter mich zum einkaufen oft tatsächlich auf einem schlitten hinter sich herzog. und auf dem rückweg musste ich dann aufpassen, dass die einkäufe nicht vom schlitten fielen.

der lieblingsaufenthalt aller dorfkinder war auch im winter: draußen. das hier ist der eingang zum spielplatz, der direkt am waldrand steht.
winter, when i was little.
das, was da ganz vorne lins im bild zu sehen ist, ist übrigens eine wippe. und hinten rechts im bild befindet sich eine hütte mit einer treppe davor. sieht man nichts von, alles eingeschneit.
direkt neben dem spielplatz endet die zwei kilometer lange waldrodelbahn, auf der man sich wahnsinnig gut austoben kann.
winter, when i was little.

und das ist der blick vom spielplatzeingang/ rodelbahnende in richtung dorf. errät jemand anhand der kirchtürme den namen des dorfes? (witzlos, ohne kommentarfunktion, ich weiß.)
winter, when i was little.

das ist die vereiste hexenlochmühle. keine postkarte, sondern tatsächlich ein foto, das mein vater im winter 1985 aufnahm.
hexenlochmühle.
eiszapfen, so richtige, dicke, lange eiszapfen, hingen im winter von jedem dach und jedem anderen vorsprung herunter. die dünneren haben wir abgebrochen und gelutscht. eiszapfen habe ich hier unten noch nie gesehen. und auch keins dieser "vorsicht, dachlawinen!"- schilder, die an so gut wie jedem zaun hingen. auf dem weg zum supermarkt der ein oder anderen dachlawine auszuweichen, gehörte genauso dazu, wie an einer tanne vorbeigehend einen schlag puderschnee in den nacken zu bekommen, unter dessen last der ast nachgeben musste. schnee im nacken, ichs sags euch. unangenehm. auch unangenehm war, dass man nicht nur in der sturmsaison im herbst, sondern auch im winter oft bis zu anderthalb tagen ohne strom war, weil irgendwo wieder ein strommast umgekippt oder vereist war und es einfach ziemlich lange dauerte, bis man das nötig equipment dahingeschafft hatte, um den schaden zu reparieren. da gab es viele abende mit vielen kerzen und die bauern, die ihre höfe nah am dorf hatten, warfen die notstromaggregate an und versorgten die nachbarn solange mit heißer suppe und tee.

und hier noch ein bonusfoto. ohne schnee, dafür mit mir. ungefähr zweieinhalb jahre alt und total erschrocken vor dem kerl mit dem schwarzen gesicht.
sternsinger.

leider habe ich keine fotos von dem winter, als es mehr als zwei meter schnee hatte und meine mutter mit morgens einen tunnel von der haustür zum drei meter entfernten gartentor schaufeln musste, damit ich in die schule gehen konnte. ich glaube, im gleichen winter war auf der etwa drei meter hohe dorfbrunnen komplett eingeschneit und zu einem einzigen, großen hügel aus schnee geworden, an dessen einer seite wir hochkletterten, um an der anderen herunterzurutschen.
hach ja. und ich gehe jetzt raus in dieses mini- schneegestöber und halluziniere mir das knirschen der schneeketten und das dröhnen der schneeräumfahrzeuge einfach herbei.

Mittwoch, 6. Januar 2010

falls jemand noch fragen hat.

Sonntag, 3. Januar 2010

statusmeldung (2 - i).

week 17.


woche 17. und plötzlich deutliche babybauch- rundungen. erste, zaghafte kindsbewegungen. sehe viel schwangerer aus, als ich mich fühle. alles ein bisschen irreal. aber schön.