Montag, 17. Oktober 2011

das container- paar sehe ich immer noch regelmäßig an der mülltonne vor dem bio- supermarkt. um halb zehn macht der laden auf, wenige minuten danach bringen angestellte des ladens den frisch aussortierten ausschuss in die tonne. kaum sind die angestellten wieder weg, erbeutet das container- paar den sogenannten müll. neulich erst: orangen, pilze, stangensellerie. sah alles noch ganz gut aus.
auf das "richtige" containern verzichte ich aus genannten gründen nach wie vor. stattdessen container- kompromisse: im kleinen bio- lädchen frage ich nach ausschuss und bekomme fast immer ein paar sehr reife bananen (super für kleinstkind- essen, kindermüesli, bananenkuchen, bananen- eis, bananen- shake) und ein, zwei hände voll gemüse. einen aufgeschnittenen, an den schnittflächen angetrockneten sellerie oder kürbis zum beispiel- hobelt man die schnittflächen mit dem sparschäler ab, gibts an dem gemüse rein gar nichts mehr auszusetzen. oder durchgebrochene möhren, ähnliches prinzip. vollkommen okayes gemüse, das sonst auf dem müll landen würde.

auf dem markt kaufe ich gemüse seit jahren hauptsächlich bei einem ganz bestimmten händler. man kennt sich mittlerweile. normalerweise bekommt man ab einem einkauf von 5 euro ein frisches stück gemüse, oder zwei äfpelchen geschenkt. ich habe darum gebeten, mir stattdessen aus seiner ausschusskiste raussuchen zu dürfen, was ich gebrauchen kann. darin sammelt er während des markttages "nicht- verkaufsfähiges" obst und gemüse, das ihm zwischendurch in die hände fällt. äpfel mit einer kleinen braunen stelle, aufgerissene paprika, durchgebrochene möhren und gurken, schlappe kräuter. die entsprechenden stellen schneide ich raus, die kräuter erholen sich meist, wenn sie bald ein bisschen wasser abbekommen.

seit dem taste-the-waste-hype jede woche mindestens ein artikel zum thema auf mindestens einer der großen nachrichtenseiten. talkshows, diskussionsrunden, reportagen im fernsehen. es wird!