das einzige, was ich am zusammenleben mit anderen leuten manchmal vermisse, sind, an verregneten nachmittagen wie dem heutigen, zimmerbesuche von mitbewohnern.
da gab es mal einen, der hieß c. und in der zeit, als wir einander noch mochten, kam er an düsteren nachmittagen in mein zimmer. 'darf ich 'n bisschen bei dir rumhängen?', fragte er dann und klar, er durfte. und die folgenden zweidrei stunden verbrachte man dann zusammen in meinem zimmer; draußen kalt und regnerisch, drinnen warme lichtinseln und heißer kakao. ich weiter das tuend, womit ich mich zuvor schon beschäftigt hatte (meistens lernen, zeichnen oder im internet surfen) und er 'visions' oder 'spex' lesend auf meinem bett. nicht, dass man sich irgendwie aufeinander konzentriert hätte: der andere war einfach nur anwesend. geredet wurde kaum dabei; höchstens mal 'oh cool, band xy kommt nach freiburg' und darauf folgende, kurze diskussionen ob man da hingehen wird oder nicht; ansonsten war es still bis auf kaum ins gewicht fallende, weil als selbstverständliches begleitgeräusch adoptierte musik im hintergrund, unregelmäßiges seitengeblätter, tastaturgeklackere und das gelegentliche rascheln, das seine beine auf meiner bettdecke machten, wenn er die rumhängposition wechselte.
diese gemütlichkeit des gemeinsamen nichtstuns vermisse ich tatsächlich mit jedem herbst, den ich 'alleine' bin, mehr.
ich glaube, diesen herbst wird das sogar weh tun.