Samstag, 15. September 2007

geräusch.

es ist herbst, endgültig. man merkt es daran, dass die luft anders riecht, die bäume bunt werden und man lust auf suppe bekommt. und außerdem daran, dass man sich schrecklich einsam fühlt.

nachdem ich heute morgen die wohnung verlassen hatte, blieb ich einige momente im treppenhaus stehen und lauschte den geräuschen aus den leben meiner nachbarn. jemand saugte staub, ein anderer hörte klassische musik. ein dritter telefonierte. wie immer um diese jahreszeit erinnerten mich diese geräusche an die zeit, als ich bei exfreund a. und seiner familie wohnen durfte; neun monate zu fünft in einer drei-zimmer-altbauwohnung: sehr eng und in mancherlei hinsicht anstrengend, aber dennoch mit die beste zeit, die ich je hatte. man konnte dort, trotz der räumlichen enge, jederzeit prima alleine sein und war doch nie einsam. von irgendwoher kam immer irgendein geräusch; tastaturklackern, unter schritten ächzendes parkett, leise musik, geschirrgeklapper.

als ich tränen aufsteigen spürte, riss ich mich gewaltsam zusammen. verließ das haus und brach auf in die stadt. kaufte gemüse auf dem münstermarkt und käse im bioladen, besorgte kosmetika in der drogerie, suchte nach einem tarteblech und trank heiße schokolade im lieblingscafé.

stets begleitet von einem neben mir schwebenden loch in der luft, das die form eines menschen hatte, mit dem ich all das uns noch viel mehr gerne gemeinsam machen würde. der solche geräusche für mich machen sollte.

ich und das vakuum neben mir.