"der auf breiter front aufmarschierende infantilisierungsdruck mündet oft in einen kitsch der jugendlichkeit. aber die blondgefärbte aufgedonnertheit amerikanischer touristinnen, die schlichte leugnung von jahren, stellt eine attacke auf die würde des alters dar. es ist eine optische rücknahme von lebenserfahrung, die sich nun auch einmal in die runen des gesichts eingegraben hat. es wird eine atmosphäre geschaffen, in der das interesse der älteren, zu beweisen, dass sie noch nicht senil sind, in form rosafarbener schleifchen im haar umgesetzt wird oder in form massenhafter bastelaufträge, die auf den tischen von schönheitschirurgen vollzogen werden."
[prisching, manfred: alter heute - ein mosaik mit widersprüchen; s.256. in: rosenmayr/böhmer (hg.): hoffnung alter. forschung, theorie, praxis. wien 2003; s.246-272.]