Freitag, 30. November 2007

foodcontent (xiii) - 'op'm carlsplatz, wo denn sons?'-edition.

je älter mein vater wird, desto mehr gewinne ich den eindruck, er will
mir -solange es noch gelegenheit dazu gibt - näherbringen, was ihm wirklich 
wichtig ist. da das immer auch bedeutet, dass er etwas von sich preisgeben muss, fällt ihm das 
sichtlich schwer, das merkt man deutlich.
aber er gibt sich große mühe. 
heute brachte er mir eine auflaufform,die er nicht mehr braucht. und, als mitbringsel von einem aufenthalt in meiner heimatgeburtsstadt, einen ziemlich riesigen pott düsseldorfer mostert.



"das ist der beste senf, den es auf der welt gibt", meint mein vater. hm. was soll ich dazu sagen? ich mag senf eingentlich nur da, wo man ihn nicht rausschmeckt. in der salatsoße. oder auch auf der kruste eines bratens, den man vor dem schmoren damit eingestrichen hat. ansonsten kann ich senf überhaupt nicht leiden. aber jetzt werde 
ich mich mit ihm wohl anfreunden müssen. 
meinem vater scheint das irgendwie wichtig zu sein.



["viel spass beim stöbern wünschen ihnen die spicegirls".]

foodcontent (xii).

grobes kartoffel-möhren-püree mit röstzwiebeln

[mal wieder was aus der kategorie 'soulfood': grobes kartoffel-möhren-püree mit stegt løgene.]

thinking (xxv).

und dann ist da noch diese party nächstes wochenende, auf der die ehemalige f***beziehung gemeinsam mit einem kumpel, mit dem auch der mann und ich befreundet sind, seinen geburtstag feiert.

experiment zweisamkeit (vi).

erst in die hölle, dann zu ikea.


gestern: der erste gemeinsame ikea-besuch.
[er ist derjenige, der langsam durch sämtliche ausgestellten zimmer trödelt, alles anfasst und mit dem handy fotografiert. ich wollte einfach nur durchlatschen und am ende in der küchenabteilung das einpacken, was ich mir vorher rausgesucht hatte (schüsseln mit punkten!). haben uns dann doch noch ganz gut geeinigt und kein orangefarbenes sofa gekauft.]

Mittwoch, 28. November 2007

quotable (xxiii).

"Aber die Angst ist mit mir, ein taubes, mich niemals zitternd machendes, nur ungemein beharrliches Gefühl, das langsamerhand zu einem Teil meiner Person wird, so daß ich eigentlich nicht mehr sagen kann, ich habe Angst, vielmehr ich bin Angst, wenn dieses Angstsein mich auch nicht hindert, meine Arbeit zu tun, wenn auch von ihm die anderen nichts wissen und sogar meine zur Schau getragene gute Laune dadurch kaum Einbuße erfährt."




Améry, Jean: Über das Altern. Revolte und Resignation. In: Ders.: Werke, Band 3: Über das Altern / Hand an sich legen. Stuttgart 2005; S. 157.

polka-dotted pleasure-mes.








[was stehen die auch direkt neben dem regal mit den geschichtsbüchern?]

Dienstag, 27. November 2007

wenn meine welt in flammen steht.

heute möchte ich nochmal klein sein und in gummistiefeln durch leicht angefrorenes laub stapfen, mit beiden füßen und viel anlauf lachend in große, dreckige pfützen springen und mit meiner mutter im wald bucheckern sammeln. zuhause angekommen möchte ich dann sofort ins bad manövriert, in der badewanne von den matschfeuchten klamotten befreit, gebadet und anschließend in einen frischen, trockenen hausanzug gesteckt werden. und während meine mutter das abendessen kocht, möchte ich kindersendungen anschauend auf dem wohnzimmerteppich sitzen und styroporkugeln dicht an dicht mit den gesammelten bucheckern bestecken.

reine vernunft darf niemals siegen.

es hat gewonnen. seit samstag besitze ich einen toaster. ein recht billiges, aber schönes modell aus gebürstetem edelstahl mit drei sonderfunktionen (reheat; defrost;cancel) und sechs bräunungsstufen. man kann körnerbrotscheiben hineinstecken und rösten lassen und wenn sie fertig geröstet sind, muss man sie mit den fingern aus den schlitzen pulen, weil körnerbrot anscheinend zu schwer ist, um elegant nach oben 
gefedert zu werden. die glühdrähte im innern des toasters leuchten während des betriebs
in einem fröhlichen hell-lila. und eine krümelschublade hat er auch. toll.

Montag, 26. November 2007

mottoschenken.

heute drei anrufe und eine mail von menschen, die jetzt schon wissen wollen, was ich mir zu weihnachten wünsche. schnelle und doch auch im nachhinein noch überraschend zufriedenstellende antwort meinerseits: "hauptsache, es hat punkte".

man könnte mir also zum beispiel diese hier schenken, oder das, das da, die da, sowas hier, oder eins von denen. auch hier könnte man fündig werden. punktepunktepunkte!

[außerdem auf dem wunschzettel: ein flickr-pro-account.]

lame.

auf meinem tisch stehen vier fertige pakete (thegrouch/nomsen/kytton/lucy).
nur zur post schaffen müsste ich es mal.

[i'm so sorry.]

aber nicht für dich.

und wie ist das eigentlich, während man spätvormittags vor der antipastitheke im supermarkt steht, plötzlich und unvermittelt von der ehemaligen f***beziehung angesprochen wird?

["brennst du, oder was?"]

foodcontent (xi).

resteessen.

[resteessen deluxe: pasta mit geflügelbrust, rucola und einer soße aus rosmarin, knoblauch, champignons, getrockneten und frischen tomaten.]

multiple choice.

welche der folgenden untaten hat der kater während 27-minütiger abwesenheit des werten frauchens heute angestellt?

(a) eine auf dem küchenboard liegende packung spaghetti aufgeknabbert, heruntergeschmissen und etwa zwei drittel ihres inhaltes über den gesamten teppichboden verteilt;

(b) die mit starkem klebeband gesicherte tür des spülunterschrankes geöffnet, den darin befindlichen mülleimer umgekippt und den syphon des spülbeckens abgerissen, so dass das darin befindliche wasser fröhlich herauspladderte und den spülschrank selbst, sowie den teppich vor der gesamten küchenzeile unter wasser setzte;

(c) beim versuch, den kaktus auszubuddeln den halben schreibtisch, die gesamte fensterbank und den teppichboden vor dem fenster versaut;

(d) vier bücher aus dem regal gezerrt und zu boden geschmissen;

(e) alle der genannten optionen.

Sonntag, 25. November 2007

experiment zweisamkeit (v).

als sich die gestern wahrgenommene einladung zum essen bei meiner mutter - und damit einhergehend auch die obligatorische beschau des neuen freundes - ankündigte, hatte ich den mann bereits vorgewarnt, dass in unserer familie so manches ein wenig anders läuft, als man das vielleicht gewohnt ist. wir sind nicht so formal. erkundigungen nach der beruflichen tätigkeit, der herkunft, dem sozialen status der eltern und andere fragen aus dem üblichen kontext des vorstellens der neuen liebe bei den eltern würde es - zumindest von seiten meiner mutter - nicht geben, prophezeihte ich.

wie sehr ich die rafinesse meiner mutter in diesem punkt unterschätzte, zeigte sich anhand einer konversation, die sich zwischen ihr und dem mann ergab, nachdem sie ihm etwa eine stunde lang ihre ältesten kochbücher gezeigt und über die grundlagen des guten kochens referiert hatte.


"was hältst du eigentlich von leuten, die sich ihre lammkeule vom metzger entbeinen lassen?"
- "geht gar nicht!"
"der junge ist in ordnung!"


alles wesentlich wissenswerte über die die grundsätzliche eignung des mannes vermittels einer einzigen kulinarischen frage in erfahrung gebracht: typisch mutter.

examen (vii).

wenn die eltern noch nicht einmal im geringsten verstehen, wie so ein studium abläuft und wie anstrengend es sein kann, wie soll man ihnen dann begreiflich machen, dass man die möglichkeit durchzufallen derzeit für wahrscheinlicher hält als die, es zu schaffen?

["und was machst du gerade?"
- "ich tippe an der bibliographie meiner zulassungsarbeit."
"bibliographie, ahja, das ist der teil, wo du dich selber vorstellst und beschreibst, wie du bisher studiert hast, nicht wahr?"
]

Freitag, 23. November 2007

vorwinter (alles wird wie neu sein).

wäre ich jetzt irgendwo zwischen 19 und 21, würde ich jetzt gerade meinem alten schreibtisch in a.'s zimmer sitzen, während a. smashing punpkins hörend gitarre spielen und gleichzeitig im netz surfen würde. das ganze zimmer wäre ein wohnliches chaos, bestehend aus unsortierten gitarre&bass-zeitschriftenhaufen, noch nicht in meinen improvisierten kleiderschrank eingeräumter wäsche und auf verkrümelten holzbrettchen stehenden tassen mit kakaoresten darin. durch die dünnwandige flügeltür, vor der mein schreibtisch stünde, könnte man p. im nebenzimmer tippen, fernsehen und/oder mit einem freund quatschen hören, während a., die mutter, im flur wäsche aufhinge oder an diesem gigantischen faxkopierfernsprechanrufbeantworterklotz stehend telefonisch die wegen irgendetwas schluchzende tochter besänftigen würde. j., der vater, würde in der küche geschirrklappernd die reste des frühstücks beseitigen, während aus dem wohnzimmer die stimme irgendeines ntv-anzugmenschen über die aktuellen entwicklungen an der börse berichtete.

wäre dieser tag, dieser monat, diese jahreszeit so, wie dieser tag, dieser monat und diese jahreszeit während der letzten 5 jahre immer war, würde ich jetzt an meinem laptop sitzen, alte fotos anschauen, und flennend diesen zeiten hiterher hängen.

stattdessen ist diesmal alles anders: der erste herbst ohne vergangenheitsheimweh. alles ist gut. und was nicht gut ist, wird irgendwie gut werden.

[das vakuum ist ausgefüllt, jemand macht geräusche für mich. man lebt und es riecht nach geborgenheit.]

Donnerstag, 22. November 2007

kleiderschrankerweiterung.



der mann und ich haben übrigens nicht nur die gleiche schuhgröße; wir können auch wunderbar unsere hosen untereinander tauschen.

[das gelbe ding auf der rechten seite des bildes ist übrigens kein gigantischer popel, sondern eine etwas zerfledderte fellmaus des katers.]

Mittwoch, 21. November 2007

perverse phantasien mit elektrisch betriebenen lebensmittelzubereitern.

seltsame dinge passieren. seit der mann mir getoastete hüttenkäsebrote gemacht hat, will ich unbedingt einen toaster haben. dabei gehören toaster, neben etwa elektrischen dosenöffnern, elektrischen messern und eierkochern, definitiv in die kategorie der elektrogeräte, die man überhaupt nicht braucht: toastbrot ist schlecht, das sollte man nicht essen. trotzdem ist der wunsch nach einem toaster so stark, dass er sogar meine vernunft angreift. denn die paar male, wo ich getoastetes körnerbrot haben will, kann ich mir das auch im backofen rösten. oder einfach den toaster des mannes benutzen. dafür muss ich kein sechsundreißig-euro-gerät [jawohl, denn wenn schon, dann muss es natürlich gleich ein langschlitztoaster sein] kaufen, das nichts kann, außer brotscheiben rösten und platz wegnehmen. warum zur hölle will ich mir also einen toaster kaufen?
außerdem verspüre ich den unterschwelligen drang danach, ein waffeleisen zu besitzen. ein waffeleisen! auch waffeleisen braucht man nicht. waffeleisen sind ganz schlimm frühe neunziger. und man kann damit nichts machen, außer ungesunden, kalorienreichen waffeln, die man mit weiteren hochkalorischen zutaten (puderzucker, schokosoße, apfelmus etc.) überschütten und verzehren muss. man verwendet so ein waffeleisen höchstens drei mal im jahr, und den rest der zeit steht es blöde im schrank herum und kostet platz. wenn man unbedingt waffeln essen will, kann man ein kleinkind kidnappen und mit ihm auf das nächstgelegene kindergartenfest gehen, auf dem sich mindestens eine mutter befinden wird, die hinter einem viel zu niedrigen kindergartentisch in rückenschädigender haltung wunderbare waffeln bäckt und gegen ein geringes entgelt feilbietet. aber selber haben muss man so ein waffeleisen nicht.

und als wäre das nicht genug, spüre ich außerdem ein gewisses interesse an einem sandwichmaker, der ja in etwa der spross der perversen vereinigung von toaster und waffeleisen sein könnte: man legt mit fettigen sachen belegte toastscheiben in eine art waffeleisen hinein, und heraus kommen schlecht sättigende und ernährungspolitisch vollkommen untighte snacks, die man dann gierig und in rauhen mengen in sich hineinstopft. und gleich am nächsten tag wiegt man drei kilo mehr. sandwichmaker sind was für lan-party-geeks und wow-zockende pickelteenager. aber gewichtshalbiererinnen haben gefälligst die finger davon zu lassen.

was also sollen derartige phantasien? woher kommen die so pötzlich? und vor allem: wie werde ich sie wieder los? ich will wieder zurück dahin, wo ich bis vor vier wochen noch war: glücklich mit nichts als gemüse, olivenöl und hüttenkäse.

thinking (xxv).

"du warst sechs monate lange nicht auf lesarion.de eingeloggt. aus diesem grund haben wir heute deine teilnahme am partner-matching beendet."



['und worüber ich wohl lache, während ich aller tage abende abwasch mache.']

Dienstag, 20. November 2007

reducing myself (xii).

"zweimal sex haben", fasst s. die antwort auf einen leserbrief aus der fhm zusammen, "verbrennt etwa 500 kalorien".
hm. das wäre eine plausible erklärung, weshalb ich während der letzten vier wochen trotz ben&jerry's, viel brot, viel schokolade und wenig sport insgesamt 2,3 kilo abgenommen habe.


[ich sollte diese phase ausnutzen: wenig essen + viel sex + viel sport. damit kann man sicher auch 5 kilo pro monat abnehmen, wenn man's drauf anlegt.]

[s., die irgendwo aus franken kommt (glaube ich), definiert mich übrigens nicht mehr als 'dick'. bei denen daheim, sagt sie, würde man sagen, ich sei 'gut beinander'. na dann.]

experiment zweisamkeit (iv).

gestern dann der erste pärchenabend: der mann und ich 'robots' schauend auf dem sofa mit r. und s., einer großen decke und einer riesigen pizza.
[jaja, ich weiß: so langsam mache ich mich unglaubwürdig. aber ich hatte ja was aufzuholen von dem garnichtsessen am sonntag.]

das erste mal so richtig paar-sein vor freunden: strange. aber ich hab mich ganz gut gemacht, finde ich.

Montag, 19. November 2007

foodcontent (xi).






[aus der reihe: pimp my hüttekäsebrot. was einem der mann spätnachts bzw. frühmorgens so ans bett bringt.]

seite 25.




[was für ein beknacktes foto. aber sonst ganz gut. etwas seltsam nur, einen artikel über sich in ich-form zu lesen, den man so gar nicht formuliert hat. bzw. den man, wenn man ihn tatsächlich selbst geschrieben hätte, niemals so formuliert hätte. ist aber nicht so schlimm. schlimm ist nur das foto. uaaah.]

Sonntag, 18. November 2007

p.c.

meine, nein: unsere neueste obsession: ben&jerry's. nach cookie dough, caramel chew chew und new york super fudge chunk muss als nächstes unbedingt chocolate fudge brownie ausprobiert werden. oh, und half baked! und natürlich peace of cake, klar.

[doppelt so lecker übrigens wegen der konsequenten political corectness des unternehmens. das lesen der firmengeschiche und -philosophie macht richtig mut.]

Samstag, 17. November 2007

quotable (xxii).

"obwohl ich beim thema flirt kein absolut unbedarfter bin, habe ich viel dazu lernen können. insbesondere das prinzip der kommunikativen wechselwirkung ziehe ich jetzt knallhart durch."


[einfach mal bei amazon nach 'dittsche' suchen und sich vom neunten 
ergebnis auf der trefferliste ein bisschen herumschicken lassen. kunden-
rezensionen zu flirtratgebern lesen: prima beschäftigung für 
frischverliebte mit erkältung und übelkeit.]

reducing myself (xi).

trotz des mann-bedingten fressflashs der letzten wochen (üppige hüttenkäsebrote, ben&jerry's etc.) nicht im geringsten zugenommen. ha!

[aber andererseits: dieses viele angemachtwerden. alles glotzt und gafft und grinst. und grapscht, mitunter. heute zum ersten mal seit jahren wieder laut und hysterisch rumgeschrien. 'NIMMDEINEVERDAMMTENFINGERDAWEGUNDVERPISSDICH!!'.]

Freitag, 16. November 2007

mädchenfreuden (ii).

die perfekten stiefeletten sehen genau so aus.

experiment zweisamkeit (iii).

an meinem schlüsselbund: die schlüssel zu seiner wohnung. in meiner waschmaschine: seine wäsche; in meinem kühlschrank: essen für uns beide. in der spüle: seine kaffeetasse; in meinem regal: sein wasserglas in meinem bett: sein geruch.

und in mir drin: die gewissheit, dass es richtig, das einzig richtige ist.

[das alles hier: die beste zeit, die ich je hatte. ich war nie glücklicher, nie sicherer, nie freier von angst. nie so sehr ich selbst.]

Donnerstag, 15. November 2007

wie ist es eigentlich...?

die bz möchte 70 zeilen über mich schreiben. na dann, auf zum interviewtermin.

donnerstag, siebenuhrdreiundvierzig.

Mittwoch, 14. November 2007

quotable (xxii).

"ich mag es, wenn hier sachen von dir rumliegen - da glaub ich tatsächlich, du warst hier und ich hab das nicht geträumt."

Dienstag, 13. November 2007

alles sein gutes.

unterleibskrämpfe, kopfschmerzen, übelkeit, müdigkeit. das einzig gute, das diese verfluchten regelbeschwerden mit sich bringen: ich kann endlich mit der benutzung des neuen verhütungsspielzeugs beginnen.

[heimliche diabolische vorfreude darauf, welche moralischen zurechtweisungen mich seitens meiner leser wegen der verwendung des wortes 'verhütungsspielzeug' erwarten. hihi.]

at the gym (ix).

letzte woche im montags-spinning: trainerin e. erkundigt sich nach dem grund für mein fehlen in der woche davor: 'warsch krank?', will sie wissen und ich antworte: 'nee, eher verliebt'. ob es sich denn gelohnt hat, das verliebt sein, fragt sie, und ich strahle und antworte mit einem überzeugten 'ja!'.
wenige minuten später betritt t., die spinning-affäre, den saal. lacht mich an, wie üblich, strahlt wie üblich, beginnt, während er sich mit mir zu unterhalten beginnt, sein bike, das wie immer das neben meinem ist, richtig einzustellen. wie üblich. und als er mein bike mitsamt mir obendrauf dann einige zentimeter zur seite schiebt, um seins besser vor den spiegel stellen zu können, fragt e., die sich schon warmfährt: 'ischer des?' und t. und ich lachen: 'um himmels willen, nein!', denn das zwischen uns, das ist ja nur spinning, da geht es ja nur um den sport.

gestern betrete ich dann den saal, erkenne sofort das bike, das t. sich mit seinem handtuch reserviert hat und sehe auch gleich, dass die bikes links und rechts daneben ebenfalls schon besetzt sind. zum ersten mal seit monaten wird der spinning-sex heute ausfallen. kein gemeinsames keuchen, schwitzen und wasserflaschen teilen. 'schade', denke ich und verziehe mich etwas geknickt auf die andere seite des saals, dahin, wo die blöden rennrad-ziegen mit ihren pastellfarbenen trikots immer fahren. als t. kurz darauf den saal betritt, erkennt auch er sofort, was sache ist: 'wo bist du denn heute? das geht ja mal gar nicht!', schmollt er. kommt zu mir, stellt sich vor mein bike und erzählt mir irgendwas: wo er jetzt welches bike zu wieviel prozent billiger gesehen hat und welche winterausrüstung er sich kaufen will. wieviele hundert euros er am wochenende in metzingen ausgegeben hat und wie toll sein neuer anzug von boss ist. und fragt dann, etwas kleinlaut, ob ich immer noch so glücklich verliebt bin. 'oh ja, sehr' antworte ich und beobachte dann erstaunt den schleier von enttäuschung auf seinem gesicht, während er resigniert und irgendwie unglaubhaft seine mitfreude darüber bekundet.

'aber nächste woche fahren wir trotzdem wieder nebeneinander, oder?', fragt er noch, bevor er dann zu seinem bike geht. und ich sage: 'klar, ist ja nur spinning'.

foodcontent (x).

der mann spielt die gemüsekiste, die ich nicht abonnieren kann:




[grüne bohnen, zwiebel, tomaten, topinambur, romanesco, blumenkohl, rosenkohl, fenchel. oh, the good life.]

Montag, 12. November 2007

examen (vi) / quotable (xxi).

"der auf breiter front aufmarschierende infantilisierungsdruck mündet oft in einen kitsch der jugendlichkeit. aber die blondgefärbte aufgedonnertheit amerikanischer touristinnen, die schlichte leugnung von jahren, stellt eine attacke auf die würde des alters dar. es ist eine optische rücknahme von lebenserfahrung, die sich nun auch einmal in die runen des gesichts eingegraben hat. es wird eine atmosphäre geschaffen, in der das interesse der älteren, zu beweisen, dass sie noch nicht senil sind, in form rosafarbener schleifchen im haar umgesetzt wird oder in form massenhafter bastelaufträge, die auf den tischen von schönheitschirurgen vollzogen werden."

[prisching, manfred: alter heute - ein mosaik mit widersprüchen; s.256. in: rosenmayr/böhmer (hg.): hoffnung alter. forschung, theorie, praxis. wien 2003; s.246-272.]

driving buying under influence.

nach dem ersten blogleser hat es nun auch den mann erwischt, das hüttenkäsephänomen:
"ich habe gerade den ersten hüttenkäse meines lebens gekauft."


[eigentlich hätte ich einen sponsoringvertrag verdient, finde ich.]

Sonntag, 11. November 2007

reducing myself (x).

gervais hat die zeichen der zeit erkannt verkauft seinen hüttenkäse jetzt in 400g-bechern. geil.

[ich warte dann jetzt auf die kilo-packung: hüttenkäse im kilo-eimer, so wie der joghurt bei aldi. das wär's.]

thinking (xxiv).

so ein kleines bisschen ernüchterung zwischendurch ist vielleicht gar nicht schlecht.

[sogar eher genau das richtige, glaube ich.]

Samstag, 10. November 2007

reducing myself (ix).

ausbeute an hochkalorischen geschenken gehässiger kundinnen während der letzten woche: 6 (!) tafeln schweizer schokolade (haselnussmandelrosine), 2 packungen oreos, 200 gramm feinste trüffelpralinen vom besten conditor der stadt.

['ach gott, kindchen, was sind sie schmal geworden! nächstes mal bringe ich ihnen ein paar pralinchen mit!']

Freitag, 9. November 2007

foodcontent (ix).



[asiapfanne mit putenfleisch und gerösteten cashewkernen. saulecker. rezeptwünsche sind an den mann zu richten.]

quotable (xx).

"wenn du dich so zwischen der offiziellen ella und der zuhause-ella befindest, dann siehst du immer irgendwie zerstört aus."

hungerstreik.

und dann ist da noch die sorge um den kater, der seit zwei tagen sein futter verweigert und innerhalb derselben beiden tage zweimal leicht schaumige magensäuere hochgewürgt hat. ansonsten alles normal: putzt sich, spielt, lässt sich streicheln; auch vom mann. nur fressen will er nicht. während er gestern und vorgestern immerhin noch nach nassfutter bettelte und es dann stehenließ, sich später allerdings ein wenig am trockenfutter bediente und auch leckerli annahm, will er heute gar nichts mehr. er bettelt nicht nach nassfutter, frisst kein trockenfutter und anstatt die leckerli zu fressen, spielt er mit ihnen.

seufz.

thinking (xxiii).

soziale statements 2.0: den beziehungsstatus bei studiVZ ändern.

defekt.

irgendwie das gefühl, dass mein blog kaputt ist. es gibt so wenig zu jammern derzeit.

Donnerstag, 8. November 2007

foodcontent (vii & viii).



[gebackene kartoffeln, hüttenkäse, oliven, zuchhini-feta-dip und kürbis-karottengemüse mit ingwer und pul biber.]



[geröstetes fladenbrot, kohlrabistifte, gurkensalat mit kresse und eine unverschämt leckere lightversion von hummus.]

donnerstagmorgen, achtuhrsiebenundvierzig.

ich sitze am schreibtisch und arbeite, während der kater auf der fensterbank hockt und versucht, den krähen auf dem dach des hauses gegenüber durch die stark beschlagenen scheiben hindurch drohende blicke zuzuwerfen. im bett liegt der schlafende mann.

Mittwoch, 7. November 2007

ich muss reden, auch wenn ich schweigen muss.

seit tagen immer wieder neue versuche aufzuschreiben, was da passiert ist, während der letzten zweieinhalb wochen. seit tagen immer wiederkehrendes scheitern beim versuch, irgendwelche worte dafür zu finden. man könnte es einfach dabei belassen, aber manchmal muss man reden, auch wenn man schweigen muss.

und dann sitzt man da, tippt zeile um zeile, löscht halbsätze, formuliert um, schreibt neu. lässt es ein paar stunden ruhen, versucht es weiter und lässt es am ende doch wieder ganz sein.

es klappt nicht. keine worte.

[stattdessen: die gewöhnung an neue parameter. ein voller kühlschrank (vorher: hüttenkäse, misopaste, cola light; jetzt: hüttenkäse, cola light, vier sorten gemüse, milch, espresso, reste von gutem essen zu zweit, ingwer, eier, feta, joghurt). ein kater, der auch in den wenigen nächten ohne den mann nicht mehr auf seinem alten platz neben meinem kopfkissen schläft, sondern an meinem fußende oder in seinem körbchen. 115 euro für verhütungsmittel. knutschen in public. und keine nächtlichen panikattacken mehr.]

Dienstag, 6. November 2007

quotable (xix).



"sie dürfen PERSONA NICHT verwenden, wenn... (...) sie nicht bereit sind, das mit PERSONA verbundene Risiko einer Schwangerschaft einzugehen.
wie zuverlässig ist PERSONA? - keine verhütungsmethode kann einen 100-prozentigen schutz vor schwangerschaft bieten. PERSONA ist 94% zuverlässig, wenn es anleitungsgemäß und als einzige verhütungsmethode angewendet wird. das bedeutet, dass von 100 frauen, die PERSONA ein jahr lang anwenden, 6 schwanger werden können, weil PERSONA die fruchtbare phase nicht richtig identifiziert hat."


[dann werde ich innerhalb der nächsten 12 monate also mit einer wahrscheinlichkeit von 6% schwanger. try me, schicksal.]

Montag, 5. November 2007

restrisiko.

sechs prozent.

irgendwie gefällt mir der gedanke.

Sonntag, 4. November 2007

aber andererseits.

diese selbstzweifel bei der kleinsten, unbedeutendsten irritation. ich weiß echt nicht, wie das geht: beziehung. ich bin noch nicht ganz domestiziert. be-zieh-ung. kommt von ziehen und zerren; die beute in mundgerechte stücke und jedes einzelne wort auf 
die goldwaage. genau das sollte ich mir wohl als erstes abgewöhnen.


 

fan (iii).

gestern im laden dann dieser pummelige, aber hübsche junge mann, der mich gleich so überaus freundlich angrinste und mich dann, nachdem ich ihn erst nicht wiedererkannt hatte, mit den worten 'erstaunlich, was man als gewichtshalbiererin in einem jahr so schaffen kann!' daran erinnerte, dass ich ihn schon fast so lange kenne, wie das blog läuft: j., ein fan der ersten stunde, zu besuch bei mir im laden. schön.

experiment zweisamkeit (ii).

vorerst für immer.

[nur so ein gedanke.]

sonntagmorgen, siebenuhrdreiundzwanzig.

die können nichts, außer hochdeutsch.

aus der reihe 'nichtigkeiten, die mich beinah zur weißglut treiben' heute: die unfähigkeit von menschen in der nördlichen hälfte deutschlands, den schwäbischen oder alemannischen dialekt auch nur annähernd richtig zu imitieren.
ich hasse das, wenn dann in achsolustig gemeinten blogeinträgen, kolumnen oder kurzgeschichten grundsätzlich jedes 's', und in oftmals sogar 'tz' [sic!] zum 'sch' verstümmelt wird. aktuelles beispiel: elke heidenreich, welche in 
einem buch, das man mir zum geburtstag schenkte, von einer kochsend-ung mit dem abartigen titel 'jedsch koched mer emol'
schreibt. 
als wahlalemannin mit jahrzehntelanger schwarzwalderfahrung möchte 
man gewölle aushusten bei einer derartigen entstellung des 
alemannischen oder schwäbischen, oder welchen dialekt elke heidenreich hier auch immer nachzuäffen versucht.
ich sinne nach rache. wenn das mit dem examen nichts wird, werde ich in frauenzeitschriften kolumnenn und kurzgeschichten veröffentlichen, in denen ich systematisch nach und nach jeden einzelnen verdammten dialekt deutschlands verunstalte. dann wird in berlin grundsätzlich jedes 'ch' nach einem kurzen vokal wie 'ck' ausgesprochen und mit einem zusätzlichen 'e' versehen ('icke', 'micke', 'dicke' etc.), den hamburgern werde ich keinerlei plosive doppelkonsonanten mehr erlaube und den sachsen 
streiche ich alle vokale und ersetze sie durch umlautbuchstaben. und das wird nur der anfang sein.

Donnerstag, 1. November 2007

you wantyour life to fit to a soundtrack (x).

bist du fleischermeister
studierst du medizin
bist du ein zugereister
oder kommst du aus berlin
bist du dominatrix
oder doch eher devot
bist du pianistin
oder hubschrauberpilot

es ist egal, was du bist
hauptsache ist, es macht dich glücklich
es ist egal, was du bist
hauptsache ist, es macht dich glücklich

bist du süchtig nach liebe
oder bist du misanthrop
bist du vielleicht ein model
oder eher ein zyklop
bist du gern im schatten
oder immer tief gebräunt
bist du ein gourmet
bist du imbissbudenfreund

es ist egal, was du willst
hauptsache ist, es macht dich glücklich
es ist egal, was du isst
hauptsache ist, es macht dich dicklich

lass dir bloß keinen scheiß andrehn
das leben ist schön

es ist egal, was du willst
hauptsache ist, es macht dich glücklich
es ist egal, was du fährst
solang du nur klärst, es hat ein rücklicht
und wenn du mal kein rücklicht hast,
dann nimm meine taschenlampe




farin urlaub | glücklich