Montag, 18. August 2008
statusmeldung (viii).
die erdachse hängt schief. oder der äquator ist verschoben. oder sowas. jedenfalls weigert sich das baby seit wochen, eine position einzunehmen, die meinem bedürfnis nach ästhetik, hier konkret: symmetrie, etwas mehr entegenkäme. mit der gleichen standhaftigkeit, mit der es seit der 23. woche brav in geburtsposition liegt, hält es fast ebenso lange seinen hintern auf der rechten seite meines bauches, und nicht etwa mittig. man kann das ganz gut an der großen beule da rechts erkennen.
naja. mangelnde symmetrie am babybauch ist nun aber wirklich das geringste, worüber ich mich beschweren könnte. alles andere ist viel ärger. zum beispiel, das man mit so einem bauch (und alles sagen, der soll ja noch viel größer werden) nämlich nicht mehr vernünftig an einem tisch sitzen kann und sich deswegen dauernd essen ins dekoltée kleckert und sich so die raren schwangerschaftsoberteile versaut. und will man in arbeitsposition, d. h. leicht vornüber gebeut am schreibtisch sitzen, etwa um literatur für die letzte semesterarbeit zu bearbeiten, beschwert sich das baby sofort und anhaltend durch kräftige tritte in lunge und magen. a propos magen: seit neuestem kann ich sogar mit verätzungen im rachenbereich und dadurch bedingte schluckbeschwerden aufwarten - dauerndem sodbrennen und nächtlichen refluxattacken sei dank. ein ebenfalls sehr unterhaltsames feature sind die fleischballons, zu denen sich meine füße hin und wieder aufblähen. und auch in den händen und handgelenken sammelt sich zusehends immer mehr wasser. für die beine habe ich jetzt immer hin sexy schwarze kompressionsstrapse bekommen. wenn ich nun noch den zivi genehmigt bekomme, den es sicher brauchen wird, damit ich die dinger überhaupt angezogen kriege, kann ich bald berichten, ob dadurch denn auch irgendwas besser wird.
alle, die es schon hinter sich haben, sagen ja immer, dass ich mal noch vier wochen warten soll, denn dann hätte ich erst so richtig keinen bock mehr. aha. klingt ja so richtig super. sie sagen aber auch, dass das fertige baby, wenn es dann da ist, einen für alles entschädigt, was man seinetwegen so mitmachen musste. ich will mal guter hoffnung sein, dass das tatsächlich stimmt. außerdem hat mir neulich jemand erzählt, von jenen drei phasen schwangerschaft-geburt-wochenbett verliefe in der regel eines immer schlecht, die anderen beiden dafür gut. sowas will ich hören, das macht wenigstens mal mut. auch gut: sätze wie: "ich habe in der schwangerschaft 20 kilo zugenommen und hatte schon zwei monate später nur durchs stillen weniger als vor der schwangerschaft". sowas sind gute sätze. die kann man mir derzeit gerne erzählen. weniger gute sätze lauten zum beispiel: "jaja, vor der ersten geburt, da hat man noch kaum angst, weil man ja nicht weiß, was einen erwartet"; "das ist in etwa so, als würde ein lkw aus dir herausfahren"; "ich dachte ja während der geburt ein paarmal ernsthaft, ich müsste jetzt sterben".
nunja. was anderes als abwarten kann man ja eh nicht.