dem herbstende folgt ein provisorium, nicht herbst noch winter, ein seltsam stilles vakuum. das goldene vlies der tiere verliert langsam seinen glanz, wird weißer und weißer, als würde es ausgebleicht, und kündet den menschen den nahen winter an. alle lebewesen, alle naturerscheinungen bereiten sich auf die eisige jahreszeit vor: man zieht den kopf ein und erstarrt. wie eine unsichtbare membran legt sich die vorahnung des winters über die straßen. das heulen des windes, das rauschen der bäume und sträucher, die stille der nacht, sogar die schritte der menschen - alles klingt schwer und kalt, alles scheint auf den winter anzuspielen, selbst das im herbst noch so sanft und beruhigend gewesene plätschern an der sandbank kann mich jetzt nicht mehr trösten. alles zieht sich in seinen panzer zurück, um die eigene haut zu retten, und legt sich diese eigenartige finalität zu. für alle ist der winter etwas ganz besonderes, er ist anders als jede andere jahreszeit. selbst die rufe der vögel werden kurz und spitz, nur ihr gelegentliches flügelschlagen bringt bewegung in das kalte vakuum."
haruki murakami: hard-boiled wonderland und das ende der welt; köln 2006, s. 167.
[jedes jahr ab mitte august: vorfreude auf herbst und winter. noch eine woche, bis es in den supermärkten wieder lebkuchen gibt, nicht mehr lange, bis die ersten kastanien von den bäumen fallen. noch ein paar wochen bis das baby kommt, ein herbstkind: perfekt. lange spaziergänge mit schal und kapuze; sachen im wald sammeln, suppen kochen. regen, wind, wolken, frierend und durchgepustet nach hause kommen; wollsocken, dicke sofadecken und all das. nicht mehr lange!]