zwei dinge, die nicht zusammenpassen: die unglaubliche menge an krempel, die ich besitze und meine unterschwellige sehnsucht nach besitzmäßigen minimalismus.
während der letzten jahre habe ich alle meine sachen immer und immer wieder ausgemistet, säckeweise alte schulsachen, ungeliebte geschenke, ungetragende klamotten, uralte glückwunschkarten, staubanziehenden dekokram entsorgt. und trotzdem fällt mir jetzt, bei diesem umzug, noch immer so irre viel davon in die hände.
manches davon konnte ich noch immer nicht wegschmeißen. fotos von meinem realschulabschluss zum beispiel, von denen ich nicht einmal wusste, dass ich sie besitze. ich habe sie sicherlich seit sieben jahren nicht mehr angeguckt. aber wegschmeißen? ging dann irgendwie doch nicht. und damit habe ich dann wieder eine sache mehr, die ich in irgendeiner halbwegs ansehnlichen metaverpackung jahrelang unbesehen im regal aufbewahren werde. jedes mal, wenn ich umziehe und in den letzten tagen vor dem endgültigen auszug zwischen kartons und auseinandergebauten möbeln lebe, nur noch einen teller, ein besteck und ein glas benutze, mit der matratze direkt auf dem boden schlafe und daneben außer meiner anlage nur mein laptop und ein kleiner stapel bücher steht, fühle ich mich jedesmal ganz seltsam wohl. nichts, was man abstauben muss, nichts, was es zu ordnen gibt. nichts, was am falschen platz steht. keine kiste in sichtweite, an deren inhalt man nicht erinnert werden will.
mein neues zimmer wird bunt werden. sehr bunt. aber irgendwann werde ich es brandroden und ein paar jahre lang in einer einrichtung leben, die karg ist, wie eine klosterkammer.