Donnerstag, 10. April 2008

ironie des schisshasentums.

man schiebt da so wochenlang etwas relativ wichtiges vor sich hin, etwas, von dessen erledigung durchaus einiges abhängen könnte bzw. dessen nicht-erledigung tatsächlich fiese folgen mit sich brächte. man schiebt und schiebt, obwohl alles trotz seiner wichtigkeit nur mit einer einzigen simplen unterschrift und ein paar kleinen fragen zu erledigen wäre; man weiß, dass man es mit jedem tag warten nur schlimmer macht. aber der termin ist ja schließlich bei einem, von dem man weiß, dass er oft nicht besonders freundlich ist und vor dem man deshalb von vorne herein schiss hat, und egal wann man hingehen wird: an genau diesem tag wird er bestimmt sehr schlechte laune haben und sich vielleicht sogar überlegen, das versprochene nicht mehr halten zu wollen. wer weiß, wer weiß. und mit jedem weiteren tag wird die angst natürlich größer, wasmachichwenn, vielleichtehschonzuspät, unddannunddann etc.
irgendwann dann ist man von diesem eigenen albernen verhalten ausreichend genervt und geht eben doch dahin, geht da hinein, unterschreibt, fragt, bekommt antwort, alles ganz normal und unkompliziert, was denn auch sonst (eigentlich wusste man das ja auch die ganze zeit schon, warum hätte es anders laufen sollen? und dafür das ganze unbehagen, was für eine verschwendung!).

erst beim rausgehen sieht man die verzierung am türrahmen: ein irgendwo geklautes schild mit der aufschrift "achtung steinschlag! bitte gebückt durchgehen!" und darüber, mit tesafilm an den türrahmen geklebt, ein knappes dutzend kleinerer steine, gewichtsmäßig so ausgewählt, dass der tesastreifen sie gerade eben noch so halten kann. so dass sie dem gebückt darunter hergehenden den eindruck vermitteln, er habe glück gehabt, dass ihm keiner davon auf den kopf gefallen ist.