der große sohn kommt in ein paar wochen in den kindergarten. genauer gesagt: in den waldkindergarten. da braucht er gescheite ausrüstung um wind und wetter zu trotzen und wir haben uns entschieden, ihm dafür eine vollkommen unvegane lederhose von OriGinal zu kaufen. warum kauf ich dem sohn eine hose aus einem toten tier, obwohl ich eigentlich vegan leben will? weil mir das in diesem fall die gescheitere alternative scheint. denn die hose ist nicht nur total cool, sondern auch robust, atmungsaktiv, für alle jahreszeiten geeignet. frei von schädlichen farbstoffen, vegetabil gegerbt und solides, fair bezahltes handwerk aus meiner region. kann für ein paar euro verlängert werden, hält so oft eine ganze kindergartenkarriere lang und kann danach sogar noch vererbt oder verflohmarktet werden. somit ist sie deutlich nachhaltiger, als jedes jahr mindestens eine neue matschhose zu kaufen. deshalb.
wer nicht nah genug wohnt, um in der werkstatt vorbeifahren zu können, kann sich telefonisch beraten lassen. habe ich auch gemacht, klappte wunderbar.
Dienstag, 31. Mai 2011
verantwortlich leben.
während der letzten wochen habe ich das frag-mich-doch- spielchen leider sehr vernachlässigt. erstmal: danke für all eure netten, interessierten mails und für all die großartigen worte, die ihr für mein blog (und mich) übrig habt. macht spaß, das zu lesen. und auch, das zu beantworten. lena schreibt:
hach. danke für die blumen :) dass so viele leute mein backgemüse zu einer ihrer lieblingsspeisen erkoren haben, macht mich immer wieder froh. und natürlich werde ich weiterhin übers essen bloggen, keine frage!
aber jetzt zu den weiteren themenvorschlägen: die aspekte, die lena hier unter "umweltbewusst leben" aufführt, würde ich als "verantwortlich leben" beschreiben. mir geht es mit den ansprüchen an meine lebensweise nicht darum, mir auf die schulter klopfen zu können, weil ich so wenig co2 produziere und produzieren lasse, mich darüm kümmere, dass die erst- und drittweltarbeiter, die meine sachen herstellen, faire löhne bekommen oder nur solche gemüsebauern unterstütze, die lebensmittel grundwasser und ihre angestellten nicht mit pestiziden vollsprühen.
mir liegt deshalb so viel an einer solchen lebensweise, weil ich verschissene angst habe vor der entwicklung, die industrialisierung, lebensraumzerstörung, klimawandel, menschen- und umweltausbeutung etc. in den letzten paar jahrzehnten genommen haben. ich bin bis zu meinem 10ten lebensjahr auf dem land aufgewachsen, zwischen tiefen, dunklen wäldern, misthaufen, kuhweiden. das hat mir ein sehr tiefes verbundenheitsgefühl gegenüber der natur und den tieren mitgegeben. ich weiß, dass das in den ohren vieler albern klingt, aber ein großer teil meiner heutigen lebensweise resultiert tatsächlich daraus, dass es mir wehtut zu wissen, dass ein großer teil meines konsums zu lasten von tieren, natur und umwelt geht. ich flenne, wenn ich bilder von gerodeten tropenwäldern oder blasenwerfenden chemikalienteppichen auf der meeresoberfläche sehe. ich will dafür nicht verantwortlich sein. ich will, dass das aufhört.
außerdem macht es mich verdammt wütend, dass alle fäden der konsumindustrie in letzter konsequenz in den händen einiger weniger öl- und lebensmittelgroßindustriellen zusammenlaufen. klingt wieder schön verschwörungstechnisch, nicht wahr? aber ihr könnt ja zum beispiel mal "the age of stupid" anschauen, das ist eine ganz brauchbare und sehr unideologische zusammenfassung des themas.
ich sehe dass so, dass ich, das wir alle, nicht nur eine, sondern die ultimative verantwortung dafür haben, was auf und mit diesem planeten passiert. wir müssen möglichst so leben, dass wir hier (oder auch in den teilen der welt, die so schön weit weg sind und von denen wir nichts mitkriegen müssen, wenn wir nicht wollen) so wenig schaden und so wenig leid wie möglich anrichten. es kann mir nicht egal sein, dass indische baumwollbauern die pflanzen dort mit pestiziden einsprühen, die hier seit jahrzehnten verboten sind und damit nicht nur die baumwolle unauswaschbar vergiften, sondern auch sich selbst - viele krepieren daran. es kann mir nicht egal sein, dass in bangladesch näherinnen sitzn, die 16 stunden täglich arbeiten, damit ich hier ein shirt für 1,99 kaufen kann, während sie von ihrem hungerlohn nicht ansatzweise ihre familien ernähren können. es kann mir nicht egal sein, dass wir x tierarten ausrotten, weil ihr fell so hübsch oder ihr fleisch so lecker ist, oder dass wir ihren lebensraum abfackeln, um dann rinderherden darauf rumlaufen zu lassen. es kann mir nicht egal sein, dass eine riesige industrie uns in dem glauben hält, nur in plastikflaschen abgefülltes wasser sei genießbar, und dass diese industrie unter großer umweltschädigung abartige mengen mineralöl zu flaschen verarbeitet, in denen sie uns den liter wasser für das 5000fache seines eigentlichen preises verkauft, damit wir die flasche hinterher auf den müll werfen, in dem glauben, sie würde zu irgendwas brauchbarem recycled.
und ja, diese angst, dieses unbehagen, diese wut und dieses verantwortungsgefühl sind es, was mich antreibt, in meinem bestreben, möglichst verantwortlich zu leben. das ist die motivation, aus der heraus ich versuche, meine ernährungs-, konsum- und lebensgewohnheiten so umzustellen, dass ich dabei möglichst wenig schaden anrichte. aber ich bin erst mitten auf dem weg und noch lange nicht am ziel.
Als ich deinen Blogeintrag sah, sind mir sofort tausend Ideen eingefallen. Da wären die Food Posts. Herrschaftszeiten kannst du kochen! Das Backgemüse ist bei meiner Familie der Renner. Der Ehemann verzieht eigentlich das Gesicht, wenn das Wort Gemüse fällt. Gibt's Backgemüse: Teller ratzeputzeleer. Wenn ich mal wieder so rumsitze und verzweifelt nach einem leckeren, gesunden Rezept suche, schaue ich mir oft deine "food pics" an. Also: bitte, bitte weiter über's Essen bloggen ;)
Ein weiteres Thema wäre vllt. umweltbewusstes Einkaufen (Spielzeug, Nahrung, Kleidung, etc.) oder schlicht umweltbewusstes leben. Ich glaube, ich könnte da noch einiges von dir lernen.
hach. danke für die blumen :) dass so viele leute mein backgemüse zu einer ihrer lieblingsspeisen erkoren haben, macht mich immer wieder froh. und natürlich werde ich weiterhin übers essen bloggen, keine frage!
aber jetzt zu den weiteren themenvorschlägen: die aspekte, die lena hier unter "umweltbewusst leben" aufführt, würde ich als "verantwortlich leben" beschreiben. mir geht es mit den ansprüchen an meine lebensweise nicht darum, mir auf die schulter klopfen zu können, weil ich so wenig co2 produziere und produzieren lasse, mich darüm kümmere, dass die erst- und drittweltarbeiter, die meine sachen herstellen, faire löhne bekommen oder nur solche gemüsebauern unterstütze, die lebensmittel grundwasser und ihre angestellten nicht mit pestiziden vollsprühen.
mir liegt deshalb so viel an einer solchen lebensweise, weil ich verschissene angst habe vor der entwicklung, die industrialisierung, lebensraumzerstörung, klimawandel, menschen- und umweltausbeutung etc. in den letzten paar jahrzehnten genommen haben. ich bin bis zu meinem 10ten lebensjahr auf dem land aufgewachsen, zwischen tiefen, dunklen wäldern, misthaufen, kuhweiden. das hat mir ein sehr tiefes verbundenheitsgefühl gegenüber der natur und den tieren mitgegeben. ich weiß, dass das in den ohren vieler albern klingt, aber ein großer teil meiner heutigen lebensweise resultiert tatsächlich daraus, dass es mir wehtut zu wissen, dass ein großer teil meines konsums zu lasten von tieren, natur und umwelt geht. ich flenne, wenn ich bilder von gerodeten tropenwäldern oder blasenwerfenden chemikalienteppichen auf der meeresoberfläche sehe. ich will dafür nicht verantwortlich sein. ich will, dass das aufhört.
außerdem macht es mich verdammt wütend, dass alle fäden der konsumindustrie in letzter konsequenz in den händen einiger weniger öl- und lebensmittelgroßindustriellen zusammenlaufen. klingt wieder schön verschwörungstechnisch, nicht wahr? aber ihr könnt ja zum beispiel mal "the age of stupid" anschauen, das ist eine ganz brauchbare und sehr unideologische zusammenfassung des themas.
ich sehe dass so, dass ich, das wir alle, nicht nur eine, sondern die ultimative verantwortung dafür haben, was auf und mit diesem planeten passiert. wir müssen möglichst so leben, dass wir hier (oder auch in den teilen der welt, die so schön weit weg sind und von denen wir nichts mitkriegen müssen, wenn wir nicht wollen) so wenig schaden und so wenig leid wie möglich anrichten. es kann mir nicht egal sein, dass indische baumwollbauern die pflanzen dort mit pestiziden einsprühen, die hier seit jahrzehnten verboten sind und damit nicht nur die baumwolle unauswaschbar vergiften, sondern auch sich selbst - viele krepieren daran. es kann mir nicht egal sein, dass in bangladesch näherinnen sitzn, die 16 stunden täglich arbeiten, damit ich hier ein shirt für 1,99 kaufen kann, während sie von ihrem hungerlohn nicht ansatzweise ihre familien ernähren können. es kann mir nicht egal sein, dass wir x tierarten ausrotten, weil ihr fell so hübsch oder ihr fleisch so lecker ist, oder dass wir ihren lebensraum abfackeln, um dann rinderherden darauf rumlaufen zu lassen. es kann mir nicht egal sein, dass eine riesige industrie uns in dem glauben hält, nur in plastikflaschen abgefülltes wasser sei genießbar, und dass diese industrie unter großer umweltschädigung abartige mengen mineralöl zu flaschen verarbeitet, in denen sie uns den liter wasser für das 5000fache seines eigentlichen preises verkauft, damit wir die flasche hinterher auf den müll werfen, in dem glauben, sie würde zu irgendwas brauchbarem recycled.
und ja, diese angst, dieses unbehagen, diese wut und dieses verantwortungsgefühl sind es, was mich antreibt, in meinem bestreben, möglichst verantwortlich zu leben. das ist die motivation, aus der heraus ich versuche, meine ernährungs-, konsum- und lebensgewohnheiten so umzustellen, dass ich dabei möglichst wenig schaden anrichte. aber ich bin erst mitten auf dem weg und noch lange nicht am ziel.
Samstag, 28. Mai 2011
speck veg - finale.
schneller als ich bloggen konnte sind nun schon fast vier vegane wochen vergangen. mein abschließendes fazit lautet: es tut überhaupt nicht weh, fühlt sich gut an und ich werde erstmal weiterhin vegan bleiben. die wichtigsten erkenntnise der letzten wochen sehen so aus:
das leben hat viel vor mit mir zur zeit, weshalb ich nicht so viel über diesen veganismuskram bloggen konnte, wie ich ursprünglich vorhatte. das ein oder andere rezept werde ich in absehbarer zeit aber nachreichen.
- ich vermisse genau nichts. nichtmal hüttenkäse oder parmesan. ich kann tatsächlich vollkommen problemlos darauf verzichten. überrascht mich selbst.
- nicht- vegane ausnahmen habe ich gemacht für das ein oder andere stück butterbrezel, das mir vom großen sohn in die hand gedrückt wurde. sich unterwegs angekatschelte kinder- essensreste mangels anderer entsorgungsmöglichkeit einfach schnell selbst in den mund stecken, wird ja bei eltern irgendwann zu einer art reflex. war einfach schneller im mund, als das hirn mitkam. außerdem habe ich fruchteis gegessen, ohne nachzufragen, ob es vegan ist. in fruchtsorbet ist zwar im normalfall keine milch, manchmal aber hühnereiweißpulver drin.
- sojamilch schmeckt mir nicht. zu muffig und irgendwie so ein metallischer beigeschmack. aber reismilch ist super. da schmeckt mir mein müesli genausogut, wie zuvor mit fettarmer kuhmilch.
- es geht mir besser. ich fühle mich nach dem essen weniger schwer. es isst sich angenehmer ohne schlechtes gewissen gegenüber irgendwelchen viechern.
- zum ersten mal seit kurz nach beginn der zweiten schwangerschaft (schwangerschafts- und stillbedingter hormon- und mangelkram) habe ich zwei vollständig abgeheilte mundwinkel, wo vorher anderthalbjahre verkrustete entzündungen prangten, hässlich aussahen und schmerzten. die sind schon nach der ersten veganen woche verschwunden. ich kann mich im spiegel angucken, ohne "why soooo serious?!" denken zu müssen.
- die beste, zwar nicht ausgewiesen vegane, aber so gut wie vegane ("spuren von milch, nüssen, soja", etc jucken mich nicht) schokolade, die ich bisher gefunden habe ist dunkle nougat von vivani. schmeckt kein bisschen bitter. ein großartiges, aber sehr teures geschmackserlebnis sind die veganen und rohen trüffel von booja booja. nicht probieren muss man sojabella - in etwa so stelle ich mir den geschmack gefriergetrockneter katzenscheiße vor.
das leben hat viel vor mit mir zur zeit, weshalb ich nicht so viel über diesen veganismuskram bloggen konnte, wie ich ursprünglich vorhatte. das ein oder andere rezept werde ich in absehbarer zeit aber nachreichen.
Montag, 23. Mai 2011
gnihihi.
man sollte ja immer ein bisschen selbstironie im schrank haben. die von mir sehr geschätzten herren katz & goldt zum thema ernährungsextremismus.
Dienstag, 17. Mai 2011
einseitig. (fragen & antworten II)
1. eine frage, die in all den lesermails derzeit recht oft auftaucht, ist immer wieder die nach der ausgewogenheit veganer ernährung. es scheint für eingefleischte tieresser irgendwie schwer vorstellbar zu sein, dass man trotz eines verzichtes auf tierische produkte ohne mangelerscheinungen auskommen kann. ich will deshalb nochmal etwas ausführlicher darauf eingehen.
die frage nach der ausgewogenheit veganer ernährung ist mir nicht neu. als ich mich neulich an die veganen anderthalb jahre zurück erinnerte, die ich vor einigen jahren zugebracht habe, fiel mir ein kurzes gespräch ein, das ich mit einer kundenbefragungstante im supermarkt hatte.
für meine kommilitonen war selber kochen war eher immer so ein wochenend- event. wenn sich partout keine gute party finden lies, verabredete man sich halt bei irgendwem zum kochen. und da gabs als "sättigungsbeilage" meistens nudeln. kartoffeln und reis deutlich seltener und sowas wie amaranth, quinoa oder buchweizen kannte eigentlich niemand. ich kannte auch viele dieser heute schon gar nicht mehr so exotischen lebensmittel nicht, vor diesen anderthalb jahren. und ich bin immer wieder froh über diese zeit, die mich so nachhaltig geprägt hat, in der ich so viele neue produkte, geschmäcker, zubereitungsweisen kennengelernt habe. wie langweilig, wie einseitig wäre mein speiseplan geblieben ohne das (und das, obwohl ich vorher auch schon der meinung war, ich würd mich abwechslungsreich ernähren).
kurze zeit nach diesem gespräch mit der kundenbefragungstante habe ich mir dann auf die ziemlich oft wiederkehrende frage "aber was isst du denn dann überhaupt?!" eine andere standardantwort zugelegt: "plastik und steine", sage ich seither meist.
2. du schreibst, dass du früher schonmal vegan gelebt hast. was war damals deine motivation? und warum bist du dann irgendwann wieder zur fleischesserin geworden?
die motivation für meinen veganismus war damals eine andere als heute. lange geschichte, blöde geschichte, in der fiese krankheit, unzählige verschiedene medikamente und unschöne prognosen bezüglich meiner lebenserwartung und der qualität der bis dahin verbleibenden lebenszeit vorkamen. ich war einigermaßen depressiv und verzweifelt, als ich begann, mich vegan zu ernähren. ich hatte festgestellt, dass es mir umso schlechter ging, je mehr verschiedene tierische produkte ich in einer mahlzeit gegessen hatte. und weil ja eigentlich eh schon alles egal war, aß ich relativ viel schweinkram. fleischbällchen (fleisch, eier) in tomatensoße (mit sahne), überbacken mit mozzarella zum beispiel. oft gerichte, in denen sehr viele verschiedene tierische produkte auf einmal vorkamen. hinterher verbrachte ich meistens viel zeit im badezimmer und kam kaum hinterher mit der entscheidung, mit welchem körperende ich mich der kloschüssel zuwenden soll (tschuldigung). also reduzierte ich die tierischen produkte zuerst, las parallel dinge im internet nach und stieß so erstmals auf den begriff "vegan", den ich bis dahin nicht mal gekannt hatte.
der effekt, den vegane ernährung auf mein wohlbefinden, meine blutwerte und meinen allgemeinen gesundheitszustand hatte, war geradezu bombastisch. und meine motivation, zeit, aufwand und auch ein bisschen mehr geld als zuvor in meine ernährung zu stecken, entsprechend hoch. das also nur als disclaimer: ich nahm und nehme niemandem seine ernährungsweise übel; auch wenn ich mich hin und wieder gerne als ernähungsnazi aufführe und eigentlich doch der meinung bin, dass ihr euch alle ein bisschen mehr gedanken darüber machen solltet, was ihr so in euch hineintut und wo das herkommt und so. weil das nämlich nicht nur gut für euch wäre, sondern auch fürs klima, die viecher, den welthunger. und so. just sayin'.
ich wurde dann erst wieder zur vorsichtigen vegetarierin und schritt für schritt auch wieder zur behutsamen fleischesserin. mit dem unterschied, dass ich nicht mehr nur mein gemüse, sondern auch alle tierischen produkte (auch fleisch) nur noch in bioqualität kaufte. auch wenn mein veganismus beim ersten mal nicht durch tierleid- gründe motiviert war, habe ich mich in der zeit doch viel damit beschäftigt, und wollte wenigstens nicht mehr teil der massenhaltungs-maschinerie sein (mal abgesehen von den qualitativen und geschmacklichen unterschieden). ich bin nicht vegan geblieben, weil ich fleisch und andere tierprodukte immer sehr gerne gegessen habe und mir das tierleid damals weniger ausgemacht hat, als der verzicht auf diese produkte. ich hab mich immer noch damit getröstet, dass es den bio- viechern ja deutlich besser geht als denen aus massentierhaltung (klar, die lächeln sicher selig, während man ihnen das bolzenschussgerät an den kopf hält) und ich mit dem kauf von bioprodukten quasi die richtigere industrie unterstütze. das ist heute anders. der anblick von rohem fleisch ekelt mich zwar, aber der geruch von geräuchterter wurst oder grillfleisch macht mich immer noch an. ich mag das zeug, und auch milch und käse immer noch verflucht gerne, aber ich komme nicht mehr so gut mit dem tierleid dahinter klar. ich kann es nicht mehr grundsätzlich in ordnung finden, dass wir tiere einsperren und töten, bloß weil sie so lecker sind und weil wir es halt können. genau dieser sogenannte "verstand" und die vernunftbegabung, mit der wir (oder zumindest einige von uns; ich hab da regelmäßig entsprechende diskussionen mit dem mann) diesbezüglich gern unsere überlegenheit begründen, sollte es uns eigentlich verbieten, so mit lebewesen umzugehen, die uns unterlegen sind.
die frage nach der ausgewogenheit veganer ernährung ist mir nicht neu. als ich mich neulich an die veganen anderthalb jahre zurück erinnerte, die ich vor einigen jahren zugebracht habe, fiel mir ein kurzes gespräch ein, das ich mit einer kundenbefragungstante im supermarkt hatte.
kundenbefragungstante: "entschuldigen sie, wir führen hier so eine kundenzufriedenheitsblabla, dürfte ich sie kurz, blabla?"so im nachhinein finde ich die frage, ob das denn nicht etwas einseitig sei, ziemlich lustig. was ich in meinem freundes- und bekanntenumfeld so beobachtete (damals zur studentenzeit noch sehr viel eindrücklicher als jetzt), aß niemand, der regelmäßiger fleischesser war, auch nur ansatzweise so viel frisch- und grünzeug, wie ich damals. die meisten ernährten sich zwischen uniseminaren und lerngruppen hauptsächlich in der mensa oder von fast food aus den zahlreichen döner-, currywurst- und burgeretablissements in der innenstadt. hauptsächlich fleisch und irgendwas brotiges, gemüse eher als dekoration. selbst gekoch thaben die wenigsten, und schon gar nicht täglich. unter einer "anständigen" mahlzeit verstanden (und verstehen) die meisten leute um mich herum fleisch etwas sättigendem wie nudeln/kartoffeln/reis, soße und vielleicht noch irgendwas gemüsigem dazu. meine mahlzeiten bestehen praktisch nur aus gemüse. oft aus so viel gemüse, dass ich keine sättigungsbeilage brauche. wenn, dann gibt es oft quinoa, kartoffeln, couscous; seltener nudeln oder reis. dazu manchmal noch soja (in form von tofu oder joghurt)und so gut wie immer nüsse, sprossen, saaten. ich komme nicht ganz dahinter, wie man beim vergleich eines durchschnittlichen fleischessertellers mit einem durchschnittlichen veganerteller auf die idee kommen könnte, vegane ernährung wäre weniger abwechslungsreich oder gar mangel- hafter als carnivore ernährung.
ich: "ja, machen sie mal."
kundenbefragungstante: "wie sind sie denn mit den frischen und den abgepackten fleischprodukten in diesem supermarkt zufrieden? angebot, geschmack, qualität, frische und so?"
ich: "da kann ich leider nichts zu sagen, ich esse kein fleisch."
kundenbefragungstante: "ahso, ja. ok. und wie sieht es bei käse aus? wie gefällt ihnen das angebot und die qualität an der käsetheke?"
ich: "kann ich leider auch nichts zu sagen. ich esse gar keine tierischen produkte."
kundenbefragungstante: "gar keine?"
ich: "genau, gar keine. keine milch, keinen käse, keine sahne, keine eier. und so."
kundenbefragungstante (leicht entsetzt): "was...ähm...was essen sie denn dann überhaupt?"
ich: "naja, gemüse, obst, nüsse, getreide, hülsenfrüchte..."
kundenbefragungstante: "oh. ist das nicht etwas...einseitig?"
für meine kommilitonen war selber kochen war eher immer so ein wochenend- event. wenn sich partout keine gute party finden lies, verabredete man sich halt bei irgendwem zum kochen. und da gabs als "sättigungsbeilage" meistens nudeln. kartoffeln und reis deutlich seltener und sowas wie amaranth, quinoa oder buchweizen kannte eigentlich niemand. ich kannte auch viele dieser heute schon gar nicht mehr so exotischen lebensmittel nicht, vor diesen anderthalb jahren. und ich bin immer wieder froh über diese zeit, die mich so nachhaltig geprägt hat, in der ich so viele neue produkte, geschmäcker, zubereitungsweisen kennengelernt habe. wie langweilig, wie einseitig wäre mein speiseplan geblieben ohne das (und das, obwohl ich vorher auch schon der meinung war, ich würd mich abwechslungsreich ernähren).
kurze zeit nach diesem gespräch mit der kundenbefragungstante habe ich mir dann auf die ziemlich oft wiederkehrende frage "aber was isst du denn dann überhaupt?!" eine andere standardantwort zugelegt: "plastik und steine", sage ich seither meist.
2. du schreibst, dass du früher schonmal vegan gelebt hast. was war damals deine motivation? und warum bist du dann irgendwann wieder zur fleischesserin geworden?
die motivation für meinen veganismus war damals eine andere als heute. lange geschichte, blöde geschichte, in der fiese krankheit, unzählige verschiedene medikamente und unschöne prognosen bezüglich meiner lebenserwartung und der qualität der bis dahin verbleibenden lebenszeit vorkamen. ich war einigermaßen depressiv und verzweifelt, als ich begann, mich vegan zu ernähren. ich hatte festgestellt, dass es mir umso schlechter ging, je mehr verschiedene tierische produkte ich in einer mahlzeit gegessen hatte. und weil ja eigentlich eh schon alles egal war, aß ich relativ viel schweinkram. fleischbällchen (fleisch, eier) in tomatensoße (mit sahne), überbacken mit mozzarella zum beispiel. oft gerichte, in denen sehr viele verschiedene tierische produkte auf einmal vorkamen. hinterher verbrachte ich meistens viel zeit im badezimmer und kam kaum hinterher mit der entscheidung, mit welchem körperende ich mich der kloschüssel zuwenden soll (tschuldigung). also reduzierte ich die tierischen produkte zuerst, las parallel dinge im internet nach und stieß so erstmals auf den begriff "vegan", den ich bis dahin nicht mal gekannt hatte.
der effekt, den vegane ernährung auf mein wohlbefinden, meine blutwerte und meinen allgemeinen gesundheitszustand hatte, war geradezu bombastisch. und meine motivation, zeit, aufwand und auch ein bisschen mehr geld als zuvor in meine ernährung zu stecken, entsprechend hoch. das also nur als disclaimer: ich nahm und nehme niemandem seine ernährungsweise übel; auch wenn ich mich hin und wieder gerne als ernähungsnazi aufführe und eigentlich doch der meinung bin, dass ihr euch alle ein bisschen mehr gedanken darüber machen solltet, was ihr so in euch hineintut und wo das herkommt und so. weil das nämlich nicht nur gut für euch wäre, sondern auch fürs klima, die viecher, den welthunger. und so. just sayin'.
ich wurde dann erst wieder zur vorsichtigen vegetarierin und schritt für schritt auch wieder zur behutsamen fleischesserin. mit dem unterschied, dass ich nicht mehr nur mein gemüse, sondern auch alle tierischen produkte (auch fleisch) nur noch in bioqualität kaufte. auch wenn mein veganismus beim ersten mal nicht durch tierleid- gründe motiviert war, habe ich mich in der zeit doch viel damit beschäftigt, und wollte wenigstens nicht mehr teil der massenhaltungs-maschinerie sein (mal abgesehen von den qualitativen und geschmacklichen unterschieden). ich bin nicht vegan geblieben, weil ich fleisch und andere tierprodukte immer sehr gerne gegessen habe und mir das tierleid damals weniger ausgemacht hat, als der verzicht auf diese produkte. ich hab mich immer noch damit getröstet, dass es den bio- viechern ja deutlich besser geht als denen aus massentierhaltung (klar, die lächeln sicher selig, während man ihnen das bolzenschussgerät an den kopf hält) und ich mit dem kauf von bioprodukten quasi die richtigere industrie unterstütze. das ist heute anders. der anblick von rohem fleisch ekelt mich zwar, aber der geruch von geräuchterter wurst oder grillfleisch macht mich immer noch an. ich mag das zeug, und auch milch und käse immer noch verflucht gerne, aber ich komme nicht mehr so gut mit dem tierleid dahinter klar. ich kann es nicht mehr grundsätzlich in ordnung finden, dass wir tiere einsperren und töten, bloß weil sie so lecker sind und weil wir es halt können. genau dieser sogenannte "verstand" und die vernunftbegabung, mit der wir (oder zumindest einige von uns; ich hab da regelmäßig entsprechende diskussionen mit dem mann) diesbezüglich gern unsere überlegenheit begründen, sollte es uns eigentlich verbieten, so mit lebewesen umzugehen, die uns unterlegen sind.
"der mensch sagt von sich, dass nur er, der mensch, vom tod wisse. daraus leitet er ab, dass er die krone der schöpfung ist. er war noch nie im schlachthof."janosch
Montag, 16. Mai 2011
tomatensuppe mit knoblauchbrot, frei nach herrn axaneco.
es gibt ja dann doch relativ viele gerichte, die einfach so von sich aus vegan sind, ohne dass irgendeine große hexerei dabei ist. tomatensuppe zum beispiel. als neulich der herr @axaneco twitterte, wie großartig seine weltbeste tomatensuppe gelungen sei, wurde ich prompt etwas wehmütig, weil ich gleich an die studienzeit in meiner winzigen 1-zimmer-bude denken musste, wo ich während der lektüre- und schreibphasen relativ oft zwischen meterhohen büchertürmen saß und tomatensuppe mit knoblauchbrot verspeiste: ein ideales gericht, um satt zu werden, ohne hinterher aufgrund von fresskoma nicht mehr denken zu können. und schnell gemacht ist so eine tomatensuppe außerdem auch noch.
herr axaneco hat auf meine bitte hin das rezept zu seiner weltbesten tomatensuppe gebloggt und ich möchte fleischessenden lesern dringend empfehlen, das genau so nachzukochen. aufgrund meines veganertums habe ich den ganzen spannenden teil mit der selbstgemachten rinderbrühe natürlich weggelassen und stattdessen hefefreie instantbrühe aus dem bioladen hergenommen. das eigentliche tomatensuppen- rezept unterscheidet sich dann eigentlich nicht besonders von meinem gewohnten rezept, aber das mit dem alk da drin habe ich früher nicht gemacht. werde ich aber von nun an immer tun, denn es schmeckt saulecker.
meine veganisierte version der axanecoschen tomatensuppe geht also so:
man braucht für die suppe:
ein gutes kilo vollreife, frische tomaten, geachtelt
eine zwiebel kleinschneiden
etwas salbei, rosmarin, thymian und basilikum vom balkon
tomatenmark
gemüsebrühe
gin oder cognac
und für das knoblauchbrot:
so viele scheiben guten graubrots, wie in eine pfanne passen (3-4 scheiben in der regel)
eine große zehe knoblauch, fein gerieben oder gepresst
olivenöl
olivenöl in einem topf erhitzen; zwiebeln und kräuter zusammen mit salz und pfeffer darin anschwitzen (aufpassen, dass die kräuter nicht verbrennen). ca. 4 el tomatenmark und 2- 3 el gemüsebrühpulver dazugeben und mit anrösten. die tomatenachtel in den topf werfen, umrühren, und kurz ohne zugabe zusätzlicher flüssigkeit aufkochen lassen. zwischenzeitlich ca. 1, 25 l wasser aufkochen und zu den tomaten gießen. bis diese gut bedeckt sind. küchenuhr auf 15 minuten stellen und das ganze köcheln lassen.
in der zwischenzeit einigermaßen viel olivenöl (der pfannenboden sollte 2- 3 mm damit bedeckt sein) in einer großen pfanne erhitzen. wenn das öl heiß ist, die hitze auf mittleres niveau runterdrehen, den geriebenen knoblauch einigermaßen gleichmäßig darin verteilen und gleich die brote reinlegen. langsam darin knusprig brutzeln lassen, ohne dass der knoblauch verbrennt. zwischendruch einmal wenden und auch von der anderen seite bräunen. dazu gegebenenfalls nochmal etwas olivenöl nachgießen.
wenn die küchenuhr klingelt, die tomatensuppe mit dem pürierstab kurz grob durchpürieren (nicht zu fein) und durch ein sieb in eine schüssel gießen. die so filtrierte suppe wieder zurück in den topf geben, einen großzügigen schluck gin oder cognac (unsere restbestände an hartalk aus wg- zeiten gaben halt nur noch cognac her, aber auch das schmeckte fantastisch) dazugeben und weitere 5 minuten köcheln lassen. die fertige suppe mit salz und pfeffer abschmecken.
die suppe in schalen anrichten, mit fein geschnittenen basilikumstreifen garnieren. das knoblauchbrot dazu servieren. mjam!
herr axaneco hat auf meine bitte hin das rezept zu seiner weltbesten tomatensuppe gebloggt und ich möchte fleischessenden lesern dringend empfehlen, das genau so nachzukochen. aufgrund meines veganertums habe ich den ganzen spannenden teil mit der selbstgemachten rinderbrühe natürlich weggelassen und stattdessen hefefreie instantbrühe aus dem bioladen hergenommen. das eigentliche tomatensuppen- rezept unterscheidet sich dann eigentlich nicht besonders von meinem gewohnten rezept, aber das mit dem alk da drin habe ich früher nicht gemacht. werde ich aber von nun an immer tun, denn es schmeckt saulecker.
meine veganisierte version der axanecoschen tomatensuppe geht also so:
man braucht für die suppe:
ein gutes kilo vollreife, frische tomaten, geachtelt
eine zwiebel kleinschneiden
etwas salbei, rosmarin, thymian und basilikum vom balkon
tomatenmark
gemüsebrühe
gin oder cognac
und für das knoblauchbrot:
so viele scheiben guten graubrots, wie in eine pfanne passen (3-4 scheiben in der regel)
eine große zehe knoblauch, fein gerieben oder gepresst
olivenöl
olivenöl in einem topf erhitzen; zwiebeln und kräuter zusammen mit salz und pfeffer darin anschwitzen (aufpassen, dass die kräuter nicht verbrennen). ca. 4 el tomatenmark und 2- 3 el gemüsebrühpulver dazugeben und mit anrösten. die tomatenachtel in den topf werfen, umrühren, und kurz ohne zugabe zusätzlicher flüssigkeit aufkochen lassen. zwischenzeitlich ca. 1, 25 l wasser aufkochen und zu den tomaten gießen. bis diese gut bedeckt sind. küchenuhr auf 15 minuten stellen und das ganze köcheln lassen.
in der zwischenzeit einigermaßen viel olivenöl (der pfannenboden sollte 2- 3 mm damit bedeckt sein) in einer großen pfanne erhitzen. wenn das öl heiß ist, die hitze auf mittleres niveau runterdrehen, den geriebenen knoblauch einigermaßen gleichmäßig darin verteilen und gleich die brote reinlegen. langsam darin knusprig brutzeln lassen, ohne dass der knoblauch verbrennt. zwischendruch einmal wenden und auch von der anderen seite bräunen. dazu gegebenenfalls nochmal etwas olivenöl nachgießen.
wenn die küchenuhr klingelt, die tomatensuppe mit dem pürierstab kurz grob durchpürieren (nicht zu fein) und durch ein sieb in eine schüssel gießen. die so filtrierte suppe wieder zurück in den topf geben, einen großzügigen schluck gin oder cognac (unsere restbestände an hartalk aus wg- zeiten gaben halt nur noch cognac her, aber auch das schmeckte fantastisch) dazugeben und weitere 5 minuten köcheln lassen. die fertige suppe mit salz und pfeffer abschmecken.
die suppe in schalen anrichten, mit fein geschnittenen basilikumstreifen garnieren. das knoblauchbrot dazu servieren. mjam!
Sonntag, 15. Mai 2011
pasta mit avocadopesto und grünen bohnen.
oder "güne ludeli", if you speak großer sohn.
neulich schrieb ich ja, dass ich, weil ich ja nun keinen parmesan mehr essen kann, auch keine rechte lust mehr auf nudeln habe. nun habe ich aber einen großen sohn, der, wenn es nach ihm ginge, trotzdem gerne jeden dritten tag nudeln essen möchte. und da ich mittags nicht zwei verschiedene gerichte kochen möchte, habe ich mich bemüht, etwas mit pasta zu finden, das uns beiden schmeckt - und mir auch ohne parmesan.
das rezept basiert auf der grundlage eines experiments, das ich vor ein paar wochen machte. da hatte ich zu unseren nudeln einen salat geplant und für ebendiesen ein avocadodressing gemacht. und dann lief irgendwas nicht so wie geplant, der salat musste ausfallen und das dressing war übrig. kurzerhand kippte ich das dressing zu den nudeln und siehe da das schmeckte gar nicht mal so übel. hier also die verfeinerte version einer veganen nudelsoße auf avocadobasis.
man braucht für 3- 4 portionen:
1 packung spaghetti
1 reife avocado, geschält und in stücke geschnitten
Saft von 1 zitrone
1/2 bund glatte petersilie, gehackt
1 handvoll walnusshälften, grob gehackt
salz, pfeffer, olivenöl
außerdem: grünes gemüse nach saison und geschmack, z. b. spinat, broccoli, grüner spargel oder, wie hier, grüne bohnen; jeweils gewaschen, geputzt und in mundgerechte stücke geschnitten.
und so geht's:
die spaghetti ins kochende, reichlich gesalzene wasser werfen und die küchenuhr auf 5 minuten vor ende der garzeit stellen (wenn die spaghetti also z. b. 9 minuten brauchen, dann die uhr auf 4 minuten stellen). eine müeslischale und eine suppenkelle bereitstellen.
avocadostücke, petersilie, walnüsse, zitronensaft, salz und peffer in einen mixbecher geben und mit dem pürierstab zu einer geschmeidigen paste mixen. das pesto in eine schüssel geben, die groß genug ist, um später alle nudeln zu fassen.
wenn die küchenuhr sich meldet, 2 bis 3 kellen des nudelwassers abnehmen und in die müeslischale geben, dann das vorbereitete gemüse zu den nudeln geben und die 4-5 minuten bis zum ende der garzeit mitkochen lassen. nudeln und gemüse zusammen abgießen und sofort zu dem pesto in die schüssel geben. etwas von dem kochwasser und einen schluck olivenöl dazugeben und mit hilfe von löffel und gabel so lange umwenden, bis das pesto sich gleichmäßig auf alle nudeln verteilt hat und sich beim probieren schön schlotzig im mund anfühlt. gegebenenfalls noch etwas von dem kochwasser dazugeben (ich brauchte etwa 2 kellen kochwaser dafür). mit salz und pfeffer abschmecken. guten apettit!
Donnerstag, 12. Mai 2011
so als tipp.
zwischendurch mal kurz was ohne veganismus: die wundervolle frau kim hat ein kinderbuch geschrieben und illustriert und einen verlag gefunden, der das auch herausbringen wird. einziger haken: es muss mindestens 150 vorbestellungen geben, damit das buch in den druck geht. gestern fehlten dazu nur noch schlappe 22 und kim lobte auf facebook aus:
knickknack, sie wissen schon, ne. bestellen gehen nao.
"Das Ziel ist in Reichweite: die Zahl der Vorbestellungen ist fast im einstelligen Bereich angekommen *wooohoooo*!
Der Papierfresserchen MTM-Verlag und ich haben uns für die letzten drei VorbestellerInnen eine kleine Überraschung ausgedacht: Diese dürfen sich, nach Erscheinen des Buches, eine Illustration aus der Geschichte aussuchen und bekommen diese dann als Druck geschenkt.
Viel Glück ♥"
knickknack, sie wissen schon, ne. bestellen gehen nao.
Dienstag, 10. Mai 2011
inspiration.
ha! ziemlich umfangreich ist er, der besagte artikel und sicherlich wiederum inspirierend und informativ für alle, die sich gerade zum ersten mal mit veganismus beschäftigen.
going vegan - ein paar tipps zur umstellung I
während der vegangenen woche habe ich viele emails rund um das thema vegane ernährung bekommen. darin gab es auch immer wieder einige fragen, viele mehrfach, die ich hier gerne nach und nach beantworten möchte. hier die ersten paar:
1. wenn du dich nun vegan ernährst, müssen sich dann auch dein mann und deine kinder vegan ernähren?
da der vegane kram, den ich so zubereite, einigermaßen lecker ist, essen mann und kinder ihn gerne mit. wenn der mann am wochenende kocht, tut er das mit rücksicht auf meinen veganismus gerne ohne tierische produkte. wenn ich unser essen zubereite, dann gibt es sowieso was veganes. ich habe aber kein problm damit, wenn der sohn dann hinterher noch parmesan über die nudeln haben möchte, abends weiterhin sein geliebtes käsebrot futtert oder der mann sich am wochenende auf dem markt eine geräucherte wurst oder ein steak für den grill kauft. der mann und der große sohn essen sonntags zum frühstück weiterhin ein ei, der sohn bekommt "echten" joghurt und "echte" milch für sein müeslifrühstück, und wenn er was von papas steak abhaben will, werde ich ihm das nicht verbieten. wenn die kinder irgendwann verstehen, dass würstchen aus tier gemacht wird und was die kuh aushalten muss, damit wir milch und käse haben können, dann sollen sie selbst entscheiden, ob sie weiterhin lieber mit oder ohne diese produkte im essen leben wollen.
2. hast du keine angst, dass deine kinder zu wenig kalorien/ nährstoffe/ vitamine abbekommen, wenn du sie vegan ernährst?
nein. wie oben beschrieben ernähren sich meine kinder, bzw. der große sohn (der kleine ernährt sich noch immer hauptsächlich von muttermilch) vegetarisch, aber nicht vegan. und selbst, wenn sie vollständig vegan essen würden, würde ich mir keine sorgen darum machen. wenn man sich intensiv genug mit veganer ernährung beschäftigt, lernt man schnell, welche lebensmittel welche wichtigen inhaltsstoffe enthalten; man lernt neue, reichhaltige lebensmittel kennen, die man vorher vielleicht gar nicht kannte oder bloß nie gegessen hat und man fängt irgendwann an, seinem essen standardmäßig dinge wie nüsse, avovados, sprossen hinzuzufügen, die sonst bei üblicher fleischhaltiger ernährung höchstens dekozwecke erfüllen. einer einigermaßen gescheiten veganen ernährung mangelt es also an nichts.
3. ich würde gern mal ausprobieren, mich vegan zu ernähren, aber ich weiß gar nicht, wo und wie ich anfangen soll. die meisten ersatzprodukte schmecken mir nicht, tofu find ich zum beispiel total eklig. wie kann ich trotzdem zum veganismus finden?
diese hürde hatte ich damals auch zu überwinden. viele versuchen in dieser situation ihre gewohnten gerichte in vegan nachzukochen; also züri gschnätzlts mit sojaschnetzeln statt kalbsfleisch, spaghetti bolo mit veganem sojahack, grillen mit tofuwürstchen, carprese mit tofu- statt mozzarellascheiben. das geht oft nicht gut, denn auch wenn all diese ersatzgerichte mit etwas übung tatsächlich lecker schmecken können, werden sie niemals so schmecken, wie das original. geschickter ist es, sich inspirationen zum beispiel aus der indischen oder asiatischen küche zu holen. viele currys, masalas oder gorengs sind von sich aus vegan (bei currys kann man statt ghee einfach olivenöl nehmen), kommen ohne ersatzprodukte aus und sind einfach lecker, ohne dass sie sich mit einem "tierischen original" messen müssen.
bezüglich der ersatzprodukte lohnt es sich, ein paar produktvergleiche anzustellen. räuchertofu und tofuwürstchen schmecken mir zum beispiel am besten von taifun, während ich die entsprechenden sachen von alnatura gar nicht mag. nach der ersten woche mit sojamilch im müesli stelle ich nun in der zweiten woche fest, dass soja- reismilch um ein vielfaches weniger muffig und einfach viel besser schmeckt. kaum ein unterschied zu der fettarmen biomilch, die ich vorher zum müesli nahm.
1. wenn du dich nun vegan ernährst, müssen sich dann auch dein mann und deine kinder vegan ernähren?
da der vegane kram, den ich so zubereite, einigermaßen lecker ist, essen mann und kinder ihn gerne mit. wenn der mann am wochenende kocht, tut er das mit rücksicht auf meinen veganismus gerne ohne tierische produkte. wenn ich unser essen zubereite, dann gibt es sowieso was veganes. ich habe aber kein problm damit, wenn der sohn dann hinterher noch parmesan über die nudeln haben möchte, abends weiterhin sein geliebtes käsebrot futtert oder der mann sich am wochenende auf dem markt eine geräucherte wurst oder ein steak für den grill kauft. der mann und der große sohn essen sonntags zum frühstück weiterhin ein ei, der sohn bekommt "echten" joghurt und "echte" milch für sein müeslifrühstück, und wenn er was von papas steak abhaben will, werde ich ihm das nicht verbieten. wenn die kinder irgendwann verstehen, dass würstchen aus tier gemacht wird und was die kuh aushalten muss, damit wir milch und käse haben können, dann sollen sie selbst entscheiden, ob sie weiterhin lieber mit oder ohne diese produkte im essen leben wollen.
2. hast du keine angst, dass deine kinder zu wenig kalorien/ nährstoffe/ vitamine abbekommen, wenn du sie vegan ernährst?
nein. wie oben beschrieben ernähren sich meine kinder, bzw. der große sohn (der kleine ernährt sich noch immer hauptsächlich von muttermilch) vegetarisch, aber nicht vegan. und selbst, wenn sie vollständig vegan essen würden, würde ich mir keine sorgen darum machen. wenn man sich intensiv genug mit veganer ernährung beschäftigt, lernt man schnell, welche lebensmittel welche wichtigen inhaltsstoffe enthalten; man lernt neue, reichhaltige lebensmittel kennen, die man vorher vielleicht gar nicht kannte oder bloß nie gegessen hat und man fängt irgendwann an, seinem essen standardmäßig dinge wie nüsse, avovados, sprossen hinzuzufügen, die sonst bei üblicher fleischhaltiger ernährung höchstens dekozwecke erfüllen. einer einigermaßen gescheiten veganen ernährung mangelt es also an nichts.
3. ich würde gern mal ausprobieren, mich vegan zu ernähren, aber ich weiß gar nicht, wo und wie ich anfangen soll. die meisten ersatzprodukte schmecken mir nicht, tofu find ich zum beispiel total eklig. wie kann ich trotzdem zum veganismus finden?
diese hürde hatte ich damals auch zu überwinden. viele versuchen in dieser situation ihre gewohnten gerichte in vegan nachzukochen; also züri gschnätzlts mit sojaschnetzeln statt kalbsfleisch, spaghetti bolo mit veganem sojahack, grillen mit tofuwürstchen, carprese mit tofu- statt mozzarellascheiben. das geht oft nicht gut, denn auch wenn all diese ersatzgerichte mit etwas übung tatsächlich lecker schmecken können, werden sie niemals so schmecken, wie das original. geschickter ist es, sich inspirationen zum beispiel aus der indischen oder asiatischen küche zu holen. viele currys, masalas oder gorengs sind von sich aus vegan (bei currys kann man statt ghee einfach olivenöl nehmen), kommen ohne ersatzprodukte aus und sind einfach lecker, ohne dass sie sich mit einem "tierischen original" messen müssen.
bezüglich der ersatzprodukte lohnt es sich, ein paar produktvergleiche anzustellen. räuchertofu und tofuwürstchen schmecken mir zum beispiel am besten von taifun, während ich die entsprechenden sachen von alnatura gar nicht mag. nach der ersten woche mit sojamilch im müesli stelle ich nun in der zweiten woche fest, dass soja- reismilch um ein vielfaches weniger muffig und einfach viel besser schmeckt. kaum ein unterschied zu der fettarmen biomilch, die ich vorher zum müesli nahm.
Samstag, 7. Mai 2011
speck veg - erste woche.
die erste woche veganer ernährung ist um. zeit, ein erstes kleines resümee zu ziehen.
zuerstmal: wirklich fehlen tut mir nichts, aber es gibt ein paar kleine wermutstropfen. das erste müesli der woche mit sojamilch schmeckte irgendwie muffig und ungewohnt; das letzte am freitag schmeckte schon voll normal. backgemüse schmeckt auch mit sojajoghurt - aber ich muss zugeben, dass es einfach nicht gegen hüttenkäse ankommt. und immer, wenn mir bei der essensplanung pasta in den sinn kommt, muss ich auch an parmesan denken. und da parmesan nicht vegan ist, mag ich plötzlich auch keine nudeln mehr essen. parmesan, hüttenkäse, aber auch naanbrot sind so dinge, die ich über kurz oder lang eben doch vermissen werde. und weil da eben keine nachmachung an das original herankommen wird, werde ich mich damit zurechtfinden.
mein körper macht, wie beim letzten mal auch, schon in dieser kurzen veganen zeit einige merkwürdige dinge. da ich keinen käse mehr esse, habe ich auch kein interesse an brot. was mir aber sehr lecker schmeckt, ist das "rohe brot", das frau jademond für mich gemacht hat: hauchdünne getrocknete cräcker aus leinsamen, tomatenmark und gewürzen. da ich sie mangels dörrgerät nicht selbst machen kann und sie gekauft schweineteuer sind, wiege ich diese dinger quasi gegen gold auf. belegt mir avocado, zitronensaft, tomate, salz, pfeffer und kresse eine absolute delikatesse.
da milchschokolade nicht vegan ist und ich bei akuter schokoladenlust nur bittere schokolade essen kann - von der ich aufgrund des herben geschmacks aber immer nur ein kleines stück verkrafte - esse ich kaum noch schokolade. stattdessen probiere ich mich gerade durch das angebot veganer knabberriegel und snacke zwischendurch cashews und datteln.
am dienstag habe ich die erste wassermelone dieses sommers gekauft - 7, 5 kilo.
gestern nachmittag haben wir die letzten stücke verputzt. der mann hat praktisch gar nichts davon gegessen, der große sohn etwa ein viertel und der rest geht auf mein konto. heute habe ich 5 kilo nachschub gekauft. außerdem habe ich in den letzten tagen hauptsächlich wildkräutersalat, rohes gemüse, äpfel und erdbeeren gefuttert.
heute morgen bin ich ohne frühstück und ohne hunger alleine in die stadt gegangen (ohne kinder! mutti hat ausgang bekommen!). als ich nach hause kam, habe ich zum mittag einen kleinen teller mit datteln, nüssen, rosinen und sesamcräckern verputzt und dabei einen oh-mein-gott-ist-das-gut-und-lecker- flash erlebt wie schon lange nicht mehr bei irgendeiner mahlzeit. und satt geworden bin ich sogar auch.
zur zeit habe ich allgemein wenig lust auf warmes essen, mein körper verlangt eindeutig nach kühlem, knackigem, rohem kram. ein phänomen, dass ich aus den vergangenen jahren schon kenne - sobald es sommer wird, werden wassermelone und erdbeeren fast zu meiner hauptnahrungsquelle. allerdings habe ich mit frau jademond nun auch seit 2 jahren eine rohkost- inspiration vor der nase herumhüpfen. durch sie habe ich neben einer weiteren neuen ernährungsphilosophie viele spannende neue zubereitungstechniken, geschmäcker und überhaupt eine andere auffasung von begriffen wie "mahlzeit" und "richtiges essen" kennengelernt. gut möglich, dass mich das unterbewusst zusätzlich beeinflusst.
nach 5 tagen veganer kost zeigt die waage heute morgen knapp 2 kilo weniger an. nett. darf so weitergehen.
--------------
damit ihr nicht denkt, ich unterschlage euch ein rezept: die falaffel, die ihr auf dem bild oben seht, habe ich mit einer veganen mischung aus dem bioladen gemacht (kichererbsenmehl, dinkelmehl, gewürze; die mischung gibts auch bei alnatura). ich kaufe so gut wie nie irgendwelche convenience- produkte, aber so als ausnahme sind die okay. ich finde sie etwas trocken, aber zusammen mit salat schmecken sie super. bei uns gab's dazu wildkräutersalat, avocadoschnitze mit zitronensaft, marinierte tomaten (olivenöl, basilikum, salz, pfeffer), kresse und sojajoghurt mit zitronensaft, salz und pfeffer.
zuerstmal: wirklich fehlen tut mir nichts, aber es gibt ein paar kleine wermutstropfen. das erste müesli der woche mit sojamilch schmeckte irgendwie muffig und ungewohnt; das letzte am freitag schmeckte schon voll normal. backgemüse schmeckt auch mit sojajoghurt - aber ich muss zugeben, dass es einfach nicht gegen hüttenkäse ankommt. und immer, wenn mir bei der essensplanung pasta in den sinn kommt, muss ich auch an parmesan denken. und da parmesan nicht vegan ist, mag ich plötzlich auch keine nudeln mehr essen. parmesan, hüttenkäse, aber auch naanbrot sind so dinge, die ich über kurz oder lang eben doch vermissen werde. und weil da eben keine nachmachung an das original herankommen wird, werde ich mich damit zurechtfinden.
mein körper macht, wie beim letzten mal auch, schon in dieser kurzen veganen zeit einige merkwürdige dinge. da ich keinen käse mehr esse, habe ich auch kein interesse an brot. was mir aber sehr lecker schmeckt, ist das "rohe brot", das frau jademond für mich gemacht hat: hauchdünne getrocknete cräcker aus leinsamen, tomatenmark und gewürzen. da ich sie mangels dörrgerät nicht selbst machen kann und sie gekauft schweineteuer sind, wiege ich diese dinger quasi gegen gold auf. belegt mir avocado, zitronensaft, tomate, salz, pfeffer und kresse eine absolute delikatesse.
da milchschokolade nicht vegan ist und ich bei akuter schokoladenlust nur bittere schokolade essen kann - von der ich aufgrund des herben geschmacks aber immer nur ein kleines stück verkrafte - esse ich kaum noch schokolade. stattdessen probiere ich mich gerade durch das angebot veganer knabberriegel und snacke zwischendurch cashews und datteln.
am dienstag habe ich die erste wassermelone dieses sommers gekauft - 7, 5 kilo.
gestern nachmittag haben wir die letzten stücke verputzt. der mann hat praktisch gar nichts davon gegessen, der große sohn etwa ein viertel und der rest geht auf mein konto. heute habe ich 5 kilo nachschub gekauft. außerdem habe ich in den letzten tagen hauptsächlich wildkräutersalat, rohes gemüse, äpfel und erdbeeren gefuttert.
heute morgen bin ich ohne frühstück und ohne hunger alleine in die stadt gegangen (ohne kinder! mutti hat ausgang bekommen!). als ich nach hause kam, habe ich zum mittag einen kleinen teller mit datteln, nüssen, rosinen und sesamcräckern verputzt und dabei einen oh-mein-gott-ist-das-gut-und-lecker- flash erlebt wie schon lange nicht mehr bei irgendeiner mahlzeit. und satt geworden bin ich sogar auch.
zur zeit habe ich allgemein wenig lust auf warmes essen, mein körper verlangt eindeutig nach kühlem, knackigem, rohem kram. ein phänomen, dass ich aus den vergangenen jahren schon kenne - sobald es sommer wird, werden wassermelone und erdbeeren fast zu meiner hauptnahrungsquelle. allerdings habe ich mit frau jademond nun auch seit 2 jahren eine rohkost- inspiration vor der nase herumhüpfen. durch sie habe ich neben einer weiteren neuen ernährungsphilosophie viele spannende neue zubereitungstechniken, geschmäcker und überhaupt eine andere auffasung von begriffen wie "mahlzeit" und "richtiges essen" kennengelernt. gut möglich, dass mich das unterbewusst zusätzlich beeinflusst.
nach 5 tagen veganer kost zeigt die waage heute morgen knapp 2 kilo weniger an. nett. darf so weitergehen.
--------------
damit ihr nicht denkt, ich unterschlage euch ein rezept: die falaffel, die ihr auf dem bild oben seht, habe ich mit einer veganen mischung aus dem bioladen gemacht (kichererbsenmehl, dinkelmehl, gewürze; die mischung gibts auch bei alnatura). ich kaufe so gut wie nie irgendwelche convenience- produkte, aber so als ausnahme sind die okay. ich finde sie etwas trocken, aber zusammen mit salat schmecken sie super. bei uns gab's dazu wildkräutersalat, avocadoschnitze mit zitronensaft, marinierte tomaten (olivenöl, basilikum, salz, pfeffer), kresse und sojajoghurt mit zitronensaft, salz und pfeffer.
Mittwoch, 4. Mai 2011
blätterteigtartes mit wildkräutersalat.
heute ist der dritte vegane tag. bisher läuft alles prima, ich vermisse (noch) nichts - was mich auch nicht besonders überrascht. vegan kann und kenne ich ja und ich weiß in etwa, welche sachen ich nach einer längeren zeit ohne vermissen werde. hüttenkäse zum backgemüse halt, parmesan für die pasta, büffemozzarella. vielleicht auch butter zu pellkartoffeln. aber, ach. ich will nichts, insbesondere nichts tierisches konsumieren, dessen herstellungsprozess ich schei*e finde, nur weil das endprodukt so lecker ist. müesli mit sojamilch statt kuhmilch schmeckt deutlich wässriger, aber vermutlich ist das nur gewöhnungssache. am montag habe ich unser gewohntes bananenkuchenrezept durch ein veganes ersetzt und das ergebnis wurde hier einstimmig für höchst lecker befunden. und ich habe ein veganes mittagessen produziert, das versehentlich so lecker geraten ist, dass ich mich gleich dran überfressen habe. deshalb nur so als empfehlung: ich denke, ein bis zwei tartes pro person reichen mit salat als hauptmahlzeit völlig aus. das rezept ist für etwa vier bis 5 tartes. man braucht:
- veganen tk- blätterteig (gibts zum beispiel von moin bio)
- 5- 6 zwiebeln
- 2 tl (braunen) zucker
- ca. 6 el dunklen balsamico
- 200g cherrytomaten
- eine kleine handvoll basilikumblätter
- 2 el pinienkerne
- salz, pfeffer, olivenöl
- grünen salat nach wahl (bei mir waren es gemischte wildkräuter, nicht mal selbst gezupft, sondern faul auf dem münstermarkt gekauft: brennessel, löwenzahn, rucola, giersch, vogelmiere, sauerampfer)
- fürs dressing: 1 tl senf, salz, pfeffer, weißweinessig, walnuss- oder olivenöl
und so gehts:
die zwiebeln schälen, halbieren und in dünne ringe schneiden. in einer pfanne bei mittlerer hitze mit wenig olivenöl anbraten. zucker darüber streuen und karamellisieren lassen, dann den balsamico dazugeben, gut mit den zwiebeln vermissen und bei sanfter hitze langsam zu einer art chutney einköcheln lassen. dauert so etwa 20 minuten.
in der zwischenzeit den salat putzen und das dressing vorbereiten: senf, gewürze und essig in ein schraubglas geben, deckel druff und gut durchschütteln, deckel runter, öl dazugeben, deckel wieder druff und nochmals gut durchschütteln. im kühlschrank kalt stellen.
die cherrytomaten halbieren, den basilikum in feine streifen schneiden. beides in eine schüssel geben und mit salz, pfeffer und ölivenöl marinieren.
backofen auf 180° (umluft) vorheizen. die veganen blätterteigstücke auf einem mit backpapier belegten blech auslegen. das fertige zwiebelchutney mit einem esslöffel gleichmäßig darauf verteilen und im backofen ca. 15- 18 minuten backen. aus dem ofen nehmen und mit den marinierten tomaten belegen, pinienkerne darüberstreuen. den salat mit dem dressing vermischen und beides auf einem teller anrichten. nen guten!
- veganen tk- blätterteig (gibts zum beispiel von moin bio)
- 5- 6 zwiebeln
- 2 tl (braunen) zucker
- ca. 6 el dunklen balsamico
- 200g cherrytomaten
- eine kleine handvoll basilikumblätter
- 2 el pinienkerne
- salz, pfeffer, olivenöl
- grünen salat nach wahl (bei mir waren es gemischte wildkräuter, nicht mal selbst gezupft, sondern faul auf dem münstermarkt gekauft: brennessel, löwenzahn, rucola, giersch, vogelmiere, sauerampfer)
- fürs dressing: 1 tl senf, salz, pfeffer, weißweinessig, walnuss- oder olivenöl
und so gehts:
die zwiebeln schälen, halbieren und in dünne ringe schneiden. in einer pfanne bei mittlerer hitze mit wenig olivenöl anbraten. zucker darüber streuen und karamellisieren lassen, dann den balsamico dazugeben, gut mit den zwiebeln vermissen und bei sanfter hitze langsam zu einer art chutney einköcheln lassen. dauert so etwa 20 minuten.
in der zwischenzeit den salat putzen und das dressing vorbereiten: senf, gewürze und essig in ein schraubglas geben, deckel druff und gut durchschütteln, deckel runter, öl dazugeben, deckel wieder druff und nochmals gut durchschütteln. im kühlschrank kalt stellen.
die cherrytomaten halbieren, den basilikum in feine streifen schneiden. beides in eine schüssel geben und mit salz, pfeffer und ölivenöl marinieren.
backofen auf 180° (umluft) vorheizen. die veganen blätterteigstücke auf einem mit backpapier belegten blech auslegen. das fertige zwiebelchutney mit einem esslöffel gleichmäßig darauf verteilen und im backofen ca. 15- 18 minuten backen. aus dem ofen nehmen und mit den marinierten tomaten belegen, pinienkerne darüberstreuen. den salat mit dem dressing vermischen und beides auf einem teller anrichten. nen guten!
Sonntag, 1. Mai 2011
speck veg.
seit fast einem jahr ernähre ich mich vollständig fleischlos. das kam einfach so von selbst - kurz vor der geburt des kleinen sohnes wandelte sich jeglicher appettit auf fleisch plötzlich in abneigung oder sogar ekel. wenig später las ich foers "tiere essen", was mich darin bestärkt hat, kein fleisch mehr essen zu wollen. anfangs habe ich fleisch hin und wieder vermisst, mittlerweile fehlt mir gar nichts mehr. vermutlich auch, weil ich vor längerer zeit schonmal 1, 5 jahre vegan gelebt habe und aus dieser zeit weiß, wie facettenreich und lecker fleischlose gerichte sein können.
tiere leiden aber nicht nur in dem moment, in dem sie für ihr fleisch getötet werden, sondern auch, während sie mit riesigen, schmerzhaft entzündeten eutern in düsteren, stickigen ställen stehen, damit wir ihnen die milch abpumpen können, die eigentlich für ihre kälber gedacht ist. auch der kauf des besten biofleisches oder der besten biomilch bedeutet nicht, dass das tier keine qualen erlitten hat. auch bio- rinder dürfen beispielsweise noch immer ohne betäubung kastriert werden. und auch bio- milchkühe werden zwischen 4 und 14 tage nach der geburt von ihren kälbern getrennt. eine aktuelle pro- veganismus- kampagne titelt "milk comes from grieving mothers". wir lassen kühe babies kriegen, damit ihre milchproduktion angeschaltet wird und dann nehmen wir ihnen die babies weg, damit wir die milch für uns abzapfen können. man weiß heute, dass auch (säuge-)tiere gefühle wie angst und trauer empfinden, und insbesondere letztere auch über lange zeiträume nach dem auslösenden ereignis hinweg. es ist nicht so, dass die kühe ihr kälbchen vergessen, aus den augen, aus dem sinn oder so, kurz nachdem sie von ihm getrennt wurden. sie leiden darunter vermutlich nicht weniger, als eine menschliche mutter im gleichen fall leiden würde.
man kann das abwiegeln oder albern finden, aber mich trifft das. deshalb habe ich mir während des vergangenen fleischlosen jahrs oft gewünscht, der hebel würde sich noch eine stufe weiter umlegen und mich von der vegetarierin zur wieder veganerin werden lassen. über längere zeiträume hinweg war ich auf einem guten weg dahin - aber es fällt mir schwer auf parmesan oder hüttenkäse zu verzichten. zur zeit esse ich auch wieder viel käse aufs brot.
neulich stolperte ich über die aktion "speck? veg!" der veganen gesellschaft e.v. es geht dabei darum, ab morgen, dem 2. mai, 21 tage lang vegan zu leben. kein fleisch, keine eier, kein honig, keine tierischen milchprodukte. die kampagne lockt damit, dass man damit rechnen dürfe, in diesen drei wochen 5 kilo abzunehmen, da ich noch das ein oder andere schwangerschaftskilo übrig habe, käme mir das nicht ungelegen. aber das ist nicht meine motivation, dort mitzumachen - ich hoffe, dass ich mich in diesen 21 tagen wieder erfolgreich davon überzeugen kann, dass man statt butter auch olivenöl, avocado oder magerine nehmen kann. und dass backgemüse auch mit sojajoghurt, und mein morgendliches müesli auch mit hafermilch sehr gut schmeckt. und aufs brot kann man jede menge verschiedener veganer aufstriche essen. und gerade jetzt, wo der sommer kommt, kann man auf brot auch prima verzichten und stattdessen eine leckere schale beeren futtern.
kurzum: ich werde da mitmachen und auf diesem weg vielleicht wieder zurück zum veganismus finden. und ich fände es sehr cool, wenn ihr auch mitmachen würdet. probiert es doch einfach mal aus - es sind nur 21 tage.
da sich auf meine bitte, mir fragen zu stellen viele wünschten, hier wieder mehr rezepte zu lesen, werde ich in diesen kommenden drei wochen einige meiner liebsten veganen rezepte posten. zusätzliche rezeptanregungen, informationen und denkanstöße findet ihr hier:
in deutscher sprache:
facebook: faktenfutter
vegane gesellschaft deutschland e.v.
foodwatch
vegan ist extrem
film über veganismus: easy vegan
peta.de: warum vegan?
vegane rezepte: attila hildmann
englischsprachige seiten:
supervegan.com
vegan appetite
yeah, that vegan shit!
your vegan mom
urbanvegan
two vegan boys
und, seid ihr dabei?
NACHTRAG: frau jademond, die schon seit jahren vegan lebt, unterstützt mich und euch während der kommenden drei wochen, in dem sie auch verstärkt rezepte postet und von ihrer art, vegan zu leben berichtet. verlasst euch drauf, dass das sehr inspirierend und eine gute unterstützung sein wird.
tiere leiden aber nicht nur in dem moment, in dem sie für ihr fleisch getötet werden, sondern auch, während sie mit riesigen, schmerzhaft entzündeten eutern in düsteren, stickigen ställen stehen, damit wir ihnen die milch abpumpen können, die eigentlich für ihre kälber gedacht ist. auch der kauf des besten biofleisches oder der besten biomilch bedeutet nicht, dass das tier keine qualen erlitten hat. auch bio- rinder dürfen beispielsweise noch immer ohne betäubung kastriert werden. und auch bio- milchkühe werden zwischen 4 und 14 tage nach der geburt von ihren kälbern getrennt. eine aktuelle pro- veganismus- kampagne titelt "milk comes from grieving mothers". wir lassen kühe babies kriegen, damit ihre milchproduktion angeschaltet wird und dann nehmen wir ihnen die babies weg, damit wir die milch für uns abzapfen können. man weiß heute, dass auch (säuge-)tiere gefühle wie angst und trauer empfinden, und insbesondere letztere auch über lange zeiträume nach dem auslösenden ereignis hinweg. es ist nicht so, dass die kühe ihr kälbchen vergessen, aus den augen, aus dem sinn oder so, kurz nachdem sie von ihm getrennt wurden. sie leiden darunter vermutlich nicht weniger, als eine menschliche mutter im gleichen fall leiden würde.
man kann das abwiegeln oder albern finden, aber mich trifft das. deshalb habe ich mir während des vergangenen fleischlosen jahrs oft gewünscht, der hebel würde sich noch eine stufe weiter umlegen und mich von der vegetarierin zur wieder veganerin werden lassen. über längere zeiträume hinweg war ich auf einem guten weg dahin - aber es fällt mir schwer auf parmesan oder hüttenkäse zu verzichten. zur zeit esse ich auch wieder viel käse aufs brot.
neulich stolperte ich über die aktion "speck? veg!" der veganen gesellschaft e.v. es geht dabei darum, ab morgen, dem 2. mai, 21 tage lang vegan zu leben. kein fleisch, keine eier, kein honig, keine tierischen milchprodukte. die kampagne lockt damit, dass man damit rechnen dürfe, in diesen drei wochen 5 kilo abzunehmen, da ich noch das ein oder andere schwangerschaftskilo übrig habe, käme mir das nicht ungelegen. aber das ist nicht meine motivation, dort mitzumachen - ich hoffe, dass ich mich in diesen 21 tagen wieder erfolgreich davon überzeugen kann, dass man statt butter auch olivenöl, avocado oder magerine nehmen kann. und dass backgemüse auch mit sojajoghurt, und mein morgendliches müesli auch mit hafermilch sehr gut schmeckt. und aufs brot kann man jede menge verschiedener veganer aufstriche essen. und gerade jetzt, wo der sommer kommt, kann man auf brot auch prima verzichten und stattdessen eine leckere schale beeren futtern.
kurzum: ich werde da mitmachen und auf diesem weg vielleicht wieder zurück zum veganismus finden. und ich fände es sehr cool, wenn ihr auch mitmachen würdet. probiert es doch einfach mal aus - es sind nur 21 tage.
da sich auf meine bitte, mir fragen zu stellen viele wünschten, hier wieder mehr rezepte zu lesen, werde ich in diesen kommenden drei wochen einige meiner liebsten veganen rezepte posten. zusätzliche rezeptanregungen, informationen und denkanstöße findet ihr hier:
in deutscher sprache:
facebook: faktenfutter
vegane gesellschaft deutschland e.v.
foodwatch
vegan ist extrem
film über veganismus: easy vegan
peta.de: warum vegan?
vegane rezepte: attila hildmann
englischsprachige seiten:
supervegan.com
vegan appetite
yeah, that vegan shit!
your vegan mom
urbanvegan
two vegan boys
und, seid ihr dabei?
NACHTRAG: frau jademond, die schon seit jahren vegan lebt, unterstützt mich und euch während der kommenden drei wochen, in dem sie auch verstärkt rezepte postet und von ihrer art, vegan zu leben berichtet. verlasst euch drauf, dass das sehr inspirierend und eine gute unterstützung sein wird.
Abonnieren
Posts (Atom)