der tag beginnt ab 5 uhr mit einem kind, dass sich im viertelstundenrhythmus neben mir aufsetzt, zum fenster zeigt , die vogelgeste macht (daumen und zeigefinger bilden einen vogelschnabel, der sich öffnet und schießt) und dazu wahlweise "kra kra kra" oder "wie wie wie" macht ("piep piep piep" geht noch nicht so gut), je nachdem, welche art vogel es draußen gerade hört oder sieht. ein paarmal lässt es sich noch zum weiterruhen überreden; um 20 vor 6 steigt es dann aber aus meinem bett und kommt in actionlaune.
die spielgruppen- mütter und -kinder treffen sich vor dem kulturhaus, es ist schönes wetter, wir gehen auf den spielplatz. c. hat mir einen beutel schwangerschaftsklamotten mitgebracht, die andere c. bietet mir fahrdienste an, p. will uns den zwillingsbuggy, den wir von ihr bekommen, demnächst mit dem auto vorbeibringen. ich fühle mich prima gepampert.
danach in die stadt. einkaufen im bio- supermarkt; immer noch auf der suche nach guten nussriegeln. gibt's hier irgendwie nicht, besteht immer alles nur aus durch karamell zusammengepappten nussbruch. mann, ey.
lunch mit caro. zum ersten mal vergesse ich nicht, meinen teller zu fotografieren, so lange er noch nicht leergegessen ist. caro und max und die fische. überhaupt: caro und max. das solltet ihr mal sehen!
nach hause, erschöpft, vorwehen, müdigkeit. eine stunde schlafen mit dem sohn, der natürlich wieder in bester nazgul-manier schreiend aufwacht. und zetert und tobt und kreischt, seine fersen wütend in die matratze schlägt, fordernd hierhin und befehlend dorthin zeigt, aber nichts von alldem will, was ich ihm anbiete, die wasserflasche verhaut er, das apfelstück pfeffert er in die ecke, kreischt, trampelt, kreischt noch eine tonlage höher, der teddybär ist auch blöd und das sonst so geliebte katzenbuch hat's auch nicht besser verdient. ich will ihn in den arm nehmen, er wehrt sich, strampelt gegen meinen bauch, kreischt in mein ohr. "schreib doch ans jugendamt!" herrsche ich ihn an; seit die schwangerschaft angefangen hat, anstrengend zu werden, fehlt mir in solchen momenten manchmal einfach die geduld. ich lasse ihn auf dem bett sitzen und setze mich an den schreibtisch. keine zwei minuten später klettert er vom bett und kommt zu mir, schmiegt sein verschwitztes, verweintes gesicht an meinen oberschenkel und nuckelt am daumen. wir vertragen uns wieder.
den restlichen nachmitteg verbringen wir mir balkonpflanzen versorgen und bücher angucken, brotteig ansetzen, küche aufräumen.
gegen halb sieben kommt der mann, der beste, den es gibt nach hause. ich darf auf meinem bett sitzen und ruhe haben; er räumt das kinderzimmer auf und saugt darin staub, deckt den abendbrottisch, wickelt das kind, bringt wäsche runter, fährt einkaufen, hängt trockene wäsche ab, sortiert und faltet sie. und gönnt sich am ende endlich ein kaltes bier.