mit dem schwangersein ist das so eine sache. wir haben nicht damit gerechnet, dass es so plötzlich passieren würde, und als es dann soweit war, gab es zwei, drei tage voller panik und überforderung bevor wir merkten, dass das alles zwar nicht immer einfach, aber insgesamt zu schaffen sein wird. seitdem freuen wir uns tierisch. wenn alles gut geht, werden wir also irgendwann im herbst zu dritt sein. sätze wie "ich bin schwanger" oder "wir bekommen ein kind" auszusprechen oder zu tippen, fühlt sich gleichzeitig ganz selbstverständlich und ziemlich unwirklich an. so richtig, glaube ich, habe ich das noch nicht kapiert. aber dieses ultraschallbild gestern hat der sache ein ganzes stück mehr realität verliehen. "beim nächsten mal", sagte die frauenärztin, "können wir den embryo dann schon richtig sehen". ich bin unglaublich gespannt darauf.
was mir zu schaffen macht, sind übelkeit und müdigkeit. morgens geht es mir noch sehr gut, aber ab dem späten vormittag setzt übelkeit ein. intensive, permanent vorhandene übelkeit, die mich dann konsequent begleitet, bis ich irgendwann abends ins bett gehe. so langsam habe ich raus, dass sie sich besser ertragen lässt, wenn ich statt zwei großen malzeiten fünf kleine am tag esse - paradoxerweise wird die übelkeit nämlich nach dem essen immer besser. nachmittags gibt es täglich eine phase, in der ich plötzlich so müde werde, dass es wirklich anstrengend wird, sich noch auf den beinen zu halten. die erträglicheren wehwehchen sind schmerzen in der brust (die milchdrüsen bereiten sich tatsächlich jetzt schon auf die milchproduktion vor) und ein ebenfalls permanent vorhandenes ziehen im unterleib (die gebärmutter richtet sich auf und die mutterbänder dehnen sich). letzteres merke ich eigentlich ständig in wechselnder intensität - bisher habe ich das immer als "ein bisschen nervig" bezeichnet, aber heute nachmittag habe ich festgestellt, dass es viel nerviger ist, wenn es nicht zieht und zerrt. schließlich sind die schmerzen ein zeichen dafür, dass was passiert, dass diese 7mm leben in mir aktiv sind. als ich das heute für ein paar wenige stunden mal nicht gespürt habe, war ich fast schon beunruhigt. aber jetzt zieht es wieder ordentlich und ich bin zufrieden.
um uns ein bisschen mit der situation auseinanderzusetzen, trauten wir uns gestern auch zum ersten mal in einen dieser großen babykramläden und ich muss sagen: ich bin entsetzt. bis auf zwei, drei kinderwagen gibt es in diesem ganzen riesenladen nichts, aber auch wirklich nichts, was meinem verständnis von "schön" entspricht. die stubenwagen sind grundsätzlich alle mit kitschig-hässlichem entchen- oder bärchenstoff ausgekleidet, und auch in der baby-bekleidungsabteilung findet man ausschließlich pastellfarbene, berüschte und beglitzerte häschen- und prinzesschenscheiße. babies sind doch kleine menschen und keine witzfiguren. grauenhaft. damit will ich überhaupt nichts zu tun haben. ich hoffe inständig, dass die schwangerschaftshormone mich in den nächsten monaten nicht derart verklärt werden lassen, dass ich anfange, solchen krempel gut zu finden.