Freitag, 31. Juli 2009
noch einmal schlafen. dann gehe ich mit dem mann in die stadt, wie jeden samstag. der unterschied ist nur: wenn ich diesmal zurückkomme, habe ich einen neuen nachnamen, einen neuen ring, eine schwiegermutter, zwei schwägerinnen, einen schwager, drei nichten, zwei neffen und etwa ein dutzend großonkel, -tanten und -cousinen. alles auf einmal. abgefahren.
Dienstag, 28. Juli 2009
28.
dass das 28. definitiv mein allerbestes, spannendstes, glücklichstes, befreiendstes lebensjahr war, gehen wir heute in basel feiern.
danke an alle, die während des letzten jahres zu mir gehalten haben, mich ermutigt, getröstet, an mich geglaubt, mich inspiriert, sich mit mir gefreut haben.
danke an alle, die während des letzten jahres zu mir gehalten haben, mich ermutigt, getröstet, an mich geglaubt, mich inspiriert, sich mit mir gefreut haben.
Dienstag, 21. Juli 2009
während der erneuten wochenlangen funkstille hatte ich schon gehofft, es würde sich von selbst erledigen. einfach auf bockig schalten, mich nicht melden, nicht wegen meines geburtstages, nicht wegen unserer hochzeit. die hochzeit, nunja, ich kann sehr gut auf die schlechte stimmung verzichten, die entstehen würde, wenn mein vater und meine mutter sich zusammen in einem raum aufhalten müssen. die erinnerungen, die ich in dieser hinsicht noch an meinen abiball habe, reichen vollkommen. und all das süffisante und zynische miesmachen seinerseits des heiratens an sich, das lustigmachen über scheidungsquoten und all den mist brauche ich auch nicht. ich wäre so schön einfach drumherumgekommen ihm zu sagen, dass es mir lieber wäre, er nähme nicht teil.
dann kam gestern ein riesiges amazonpaket mit der post: sieben bücher von meinem wunschzettel. genauer gesagt: die ersten sieben, vermutlich wahllos in den einkaufskorb geklickt, bis der vorgesehene betrag erreicht war. auf dem lieferschein dazu steht "herzlichen glückwunsch zum geburtstag von deinem vater!", eine woche zu früh. einerseits freue ich mich über die bücher; bis auf ein einziges habe ich jetzt alle bücher von jesper juul und noch dazu zwei tolle bücher über selbstgemachtes spielzeug und grünholzschnitzerei. andererseits ärgere ich mich. weil diese art, ein geschenk zu machen, wieder genauso unpersönlich ist, wie jedes jahr: als ich 14 wurde, lagen morgens irrsinnige 300 mark auf dem küchentisch, nackt, ohne eine karte, einen geburtstagskuchen, oder ein schleifchen drum. überhaupt gab es selten was anderes als geld. immer mit großen pranken aus dem stets gut gefüllten scheinfach der geldbörse herausgezogen. kurz grob mit dem zeigefinger durchgeblättert, wieviele sinds denn, dreivierfünf, ach egal, abgewunken, wortlos übergeben. immer habe ich in diesen momenten rilkes panther innerlich sehr verbunden gefühlt. im laufe der jahre bekam ich so oft und viel geld, immer großzügige summen. meistens habe ich es so schnell wie möglich ausgegeben, selten für dinge mit bestand, das geld war genau so wertlos und ekelhaft wie ich mich dadurch fühlte, es auf diese abspeisende weise bekommen zu haben. hauptsache weg damit, erledigt. es tat weh, dass seitens meines vaters offensichtlich kein interesse daran bestand, sich gedanken darüber zu machen, was ich brauchen, worüber ich mich freuen könnte. hätte bedeutet, sich damit auseinanderzusetzen, wer ich bin, was in mir vorgeht, wofür ich mich interessiere.
wut, enttäuschung, schmerz, feuchte augen, sehnsucht, schmerz, enttäuschung. wut.
aber dann frage ich mich, was das soll; wenn er mich doch so wenig leiden kann, wie es sich für mich anfühlt, warum sucht er dann nach meinem amazonwunschzettel? und was, wenn er meinen wunschzettel gar nicht gesucht hat? sondern gefunden, über mein blog?
dann kam gestern ein riesiges amazonpaket mit der post: sieben bücher von meinem wunschzettel. genauer gesagt: die ersten sieben, vermutlich wahllos in den einkaufskorb geklickt, bis der vorgesehene betrag erreicht war. auf dem lieferschein dazu steht "herzlichen glückwunsch zum geburtstag von deinem vater!", eine woche zu früh. einerseits freue ich mich über die bücher; bis auf ein einziges habe ich jetzt alle bücher von jesper juul und noch dazu zwei tolle bücher über selbstgemachtes spielzeug und grünholzschnitzerei. andererseits ärgere ich mich. weil diese art, ein geschenk zu machen, wieder genauso unpersönlich ist, wie jedes jahr: als ich 14 wurde, lagen morgens irrsinnige 300 mark auf dem küchentisch, nackt, ohne eine karte, einen geburtstagskuchen, oder ein schleifchen drum. überhaupt gab es selten was anderes als geld. immer mit großen pranken aus dem stets gut gefüllten scheinfach der geldbörse herausgezogen. kurz grob mit dem zeigefinger durchgeblättert, wieviele sinds denn, dreivierfünf, ach egal, abgewunken, wortlos übergeben. immer habe ich in diesen momenten rilkes panther innerlich sehr verbunden gefühlt. im laufe der jahre bekam ich so oft und viel geld, immer großzügige summen. meistens habe ich es so schnell wie möglich ausgegeben, selten für dinge mit bestand, das geld war genau so wertlos und ekelhaft wie ich mich dadurch fühlte, es auf diese abspeisende weise bekommen zu haben. hauptsache weg damit, erledigt. es tat weh, dass seitens meines vaters offensichtlich kein interesse daran bestand, sich gedanken darüber zu machen, was ich brauchen, worüber ich mich freuen könnte. hätte bedeutet, sich damit auseinanderzusetzen, wer ich bin, was in mir vorgeht, wofür ich mich interessiere.
wut, enttäuschung, schmerz, feuchte augen, sehnsucht, schmerz, enttäuschung. wut.
aber dann frage ich mich, was das soll; wenn er mich doch so wenig leiden kann, wie es sich für mich anfühlt, warum sucht er dann nach meinem amazonwunschzettel? und was, wenn er meinen wunschzettel gar nicht gesucht hat? sondern gefunden, über mein blog?
Montag, 20. Juli 2009
quotable (lxii).
"ohne hier jetzt allzusehr mit dem pädagogischen zeigefinger zu fuchteln, muss ich mich doch sehr wundern, wieviel schrott jungen eltern angedreht wird und wieviele einfache dinge es dafür nicht gibt. von 40 hochstühlen waren 2 nicht aus plastik und es gibt kunterbunte lauflernwagen an denen es gleichzeitig blinkt, rasselt, trötet und rotiert (kinder lernen laufen, wenn sie in ihrer entwicklung motorisch so weit fortgeschritten sind, dass sie es schaffen ihren kleinen mopsigen körper auf zwei wackeligen beinen zu halten und nicht wenn tante frieda meint, das ideale weihnachtsgeschenk gefunden zu haben). überhaupt ist alles buntbuntbunt. versteht mich richtig - ich finde bunt gut, aber meine augen sind auch schon einiges gewöhnt. das sehvermögen von neugeborenen ist begrenzt, sie können in den ersten monaten nur starke kontraste erkennen. in diesem ganzen laden gab es nicht ein einziges mobilé in schwarz-weiß, statdessen ist alles knallgelb-knallpink und knallorange und am besten noch mit niedlichen tierchen bedruckt. enfach süß."
[**]
Montag, 13. Juli 2009
[das bedeutungsvollste, persönlichste, teuerste, goldenste schmuckstück, dass ich je besessen habe. und auch das mit dem längsten entstehungsprozess: ein halbes jahr dauerte es von der auftragsvereinbarung bis zum mitnachhausenehmen. dieses gefühl von "für immer", das diesen ringen anhaftet, sobald man sie ansieht und ganz besonders, wenn man sie sich zum xten mal probehalber auf die finger schiebt. haben uns das allabendliche anprobieren jetzt untersagt; das nächste mal ziehen wir sie dann erst im trauzimmer wieder an. ich zähle die tage.]
Donnerstag, 9. Juli 2009
dieses leben ist so irrsinnig schön gerade; ich bin so erfüllt, so voller liebe, so überanstrengt, so dauernd viel zu müde, so immer hintendran mit allem, was erledigt werden muss, aber mittendrin, da bin ich und bin einfach nur glücklichglücklichglücklich.
und manchmal, zum beispiel in solchen momenten, in denen ich auf dem sofa sitze und mir ein bisschen beknackt dabei vorkomme, dass ich mich tatsächlich darüber freue, wie schön bunt meine stricknadeln sind [!], da macht mein kopf dann plötzlich so komische sachen. lässt vor meinem inneren auge sämtliche fenster des wohnzimmers bersten, generiert kriegsszenarien auf der straße vor unserem haus, wirft dramatischste unglücks- oder gleich beerdigungsszenen auf die leinwand hinter meiner stirn. alles winzige sequenzen in der größenordnung von sekundenbruchteilen, schlimme und doch so lächerliche versuche, mich zurück auf den boden zu holen, auf dem ich noch nie zuvor fester stand.
selbst wenn ich mich langsam aus meiner alten haut schäle, in der ich ständig zitterte und fror, teile meines hirns werden wohl doch immer die selben bleiben. schön, das andere teile des selben hirns darüber mittlerweile gutmütig lächeln können.
und manchmal, zum beispiel in solchen momenten, in denen ich auf dem sofa sitze und mir ein bisschen beknackt dabei vorkomme, dass ich mich tatsächlich darüber freue, wie schön bunt meine stricknadeln sind [!], da macht mein kopf dann plötzlich so komische sachen. lässt vor meinem inneren auge sämtliche fenster des wohnzimmers bersten, generiert kriegsszenarien auf der straße vor unserem haus, wirft dramatischste unglücks- oder gleich beerdigungsszenen auf die leinwand hinter meiner stirn. alles winzige sequenzen in der größenordnung von sekundenbruchteilen, schlimme und doch so lächerliche versuche, mich zurück auf den boden zu holen, auf dem ich noch nie zuvor fester stand.
selbst wenn ich mich langsam aus meiner alten haut schäle, in der ich ständig zitterte und fror, teile meines hirns werden wohl doch immer die selben bleiben. schön, das andere teile des selben hirns darüber mittlerweile gutmütig lächeln können.
Montag, 6. Juli 2009
Freitag, 3. Juli 2009
quotable (lxi).
"it brings me great joy to watch my child learn by imitation in this way, as she does so completely unselectively and instinctively. therefore, the importance of my task as her mama is to always strive to be worthy of imitation. a tall order, to be sure. but one that i am honored to be given and for which i will always be eternally grateful."
[**]
[ sehe mir seit geraumer zeit staunend selbst dabei zu, wie ich bzgl. meiner einstellung und meinem gefühl in vielen bereichen in eine richtung tendiere, die ich noch vor gar nicht allzulanger zeit massiv abgelehnt, verlacht, als anthrofantastisches hirngespinst abgetan hätte. dann kam de schwangerschaft und unsere wunderbare hebamme, dann das kind. und mit alldem verbunden, gewissermaßen mentoriert von unserer hebamme, gab es den ein oder anderen moment, an dem ich mich bei den schultern gepackt und kräftig durchgeschüttelt fühlte. und es gab andere momente, in denen das kapieren wesentlich leiser, aber deshalb nicht weniger eindrucksvoll passierte.
habe deshalb in letzter zeit mehrfach den versuch unternommen, steiner zu lesen. kläglich gescheitert; sein schreibstil vereint ungefähr alles, was ich schon während des philosophiestudiums nicht ausstehen konnte. schwülstig, umständlich, ausschweifend. würde das gerne überwinden, um lesen zu können, was da eigentlich steht. denn wenn es mir gelingen könnte, all die pastellfarbenen pufferwölkchen, die engel mit den regenbogen zwischen ihren händen und die sakral- esoterische hintergrundmusik abzuschalten, die sich sofort einblendet, sobald ich auch nur den ersten satz eines buches von steiner lese,-
dann.
ich würde das alles gerne lesen und verstehen, aber ich würde dabei auch ganz gerne auf dem boden bleiben.]
Mittwoch, 1. Juli 2009
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