Sonntag, 5. April 2009

frei werden.

ein gar nicht mal so kleines steinchen im großen mosaik: die reduzierung von zu hochzeiten 11 piercings auf mittlerweile nur noch...ähm, eins. schon länger nicht mehr vorhanden waren die piercings in bauchnabel, augenbraue, nase, orbital und labret. bis ich schwanger wurde trauerte ich noch um das drei mal gepiercte, zwei mal implantierte madison, dann musste ich wegen einschlägigen wachstumsbestrebungen und damit verbundenen schmerzen das in der brustwarze entfernen, zur geburt dann auch die beiden nasiewissenschonwo. und vor ein paar wochen entledigte ich mich dann aus einer plötzlichen laune heraus auch meines zungenpiercings.
entledigte, ja richtig, denn irgendwie fühlt es sich jetz besser an. frei von all diesen kleinen, meist fiesen erinnerungen, manifestiert in chirurgenstahl und titanium, festgetackert an mir und ich an ihnen. eine zeit lang brauchte ich das und ja, auch den schmerz dazu; wie so vieles ist auch das jetzt vorbei, nicht mehr notwendig, überflüssig. indes, das gedankenverlorene rückwärtsrollen der zunge, mit dem ich früher die piercingkugel zwischen den lippen hindurchschob, muss ich mir immer noch abgewöhnen. ein über acht jahre hinweg eingetrampelter gewohnheitspfad.
geblieben ist das tragus-piercing und die gedehnten ohrläppchen sind natürlich auch noch da. ersteres darf bleiben, ein nichtssagendes, hübsche kleines ringlein im ohr. für zweitere erwäge ich manchmal tatsächlich eine lobe reconstruction - aber beim anblick der sich dabei bildenden narben und, oh!, beim gedanken an die schmerzen, gefallen sie mir dann eigentlich doch noch ganz gut.

unterdessen wächst die lust auf ein neues tattoo.