so ein studium ist eine verzwickte sache; insbesondere, wenn es um irgendwelche anmeldungen, zulassungen oder sonstige formalitäten geht. das fängt schon mit der immatrikulation an, geht mit anmeldungen zu sprachklausuren, zwischenprüfungen und praxissemester weiter und erreicht seinen zenit zum zeitpunkt des studienabschlusses.
da braucht man dieses bis dahin, das kann man nachreichen - aber nur, wenn jenes bereist dann vorliegt und das da den stempel von dort hat. das andere hier braucht man nur, wenn man später dasunddas machen will; man kann sich auch jenes als das da anerkennen lassen, oder man holt sich so ein formular wie dieses hier und reicht das dann zusammen mit dem nachweis darüber ein. über dies braucht man plötzlich übrigens keinen nachweis mehr; da hat sich die prüfungsordnung geändert, aber das weiß noch keiner. dafür sieht die neue prüfungsordnung jetzt jenes verpflichtend vor; dafür muss man dahin gehen und eine unterschrift von demda holen, die man dann wiederum dort bei derda vorzeigen muss. man fühlt sich da oft an diese eine szene aus einem der asterix-filme erinnert: passierschein a38 und so.
wer sich zum wissenschaftlichen staatsexamen anmelden möchte, kann darüber fast verrückt werden: die prüfungsordnungen sind genau so zurechtgemacht, dass sich immer genau da, wo man es gerade ganz genau wissen muss, eine formulierungsschwäche auftut, weswegen man dann gerne mal zwei stunden wartezeit vor dem zimmer irgendeines wichtigen menschen verbringt, der einem das erklären muss. zwei stunden, nur weil unklar ist, ob dieses eine 'oder' in der prüfungsordnung nun exklusiv oder inklusiv zu verstehen ist. und dann wird man nicht selten auch noch unfreundlich, genervt oder gleich wie der absolute vollidiot behandelt. mittlerweile bin ich fast der überzeugung, dass genau das eine weitere zulassungsvoraussetzung ist, die sie aber nirgendwo hinschreiben: sie versuchen, dich in den wahnsinn zu treiben um auszutesten, wie nervenstark du bist. macht ja durchaus sinn bei leuten, die lehrer werden wollen.
jedenfalls kann man über die dauer so eines studiums eine regelrechte panik entwickeln, was das besuchen - oder noch schlimmer: das anrufen - wichtiger informationsmenschen angeht. wer schonmal kontakt mit der sagenumwobenen 'frau e.' der hiesigen 'geko' hatte, wird das nachvollziehen können. wie soll man vor leuten, die gerüchteweise schon jeden morgen zum frühstück einen studenten verspeisen, keine angst haben? in entsprechendem nervlichen zustand befand ich mich heute früh,
als ich die nummern verschiedener sachbearbeiter heraussuchte. (was hat man nicht alles schon von dem gehört! der soll die studenten ja nur so runterputzen! und die hier, oh nein, muss ich da wirklich anrufen?) und dann wählt man mit zitternden fingern das erste nümmerchen, wartet mit herzklopfen darauf, dass sich am anderen ende jemand meldet, trägt unsicher stotternd sein anliegen vor und -
- wird unglaublich freundlich und zuvorkommend behandelt: da nimmt sich so ein oberwichtiger llpa-mensch tatsächlich 12 minuten und 48 sekunden zeit für so eine dahergelaufene studentin wie mich, um eben dieser ausführlich und inklusive einer geführten online-tour durch sämtliche relevanten prüfungsordnungs-paragrafen zu erklären, wie das jetzt genau ist und was ich da weshalb möglicherweise falsch verstanden haben könnte. fragt hier nochmal einen kollegen und sieht da nochmal nach, blättert in ordnern und gibt mir weitere wichtige telefonnummern, lässt mich sogar ausreden und (!) wünscht mir zum abschluss alles gute für meine prüfungen.
mein weltbild wackelt, mein hirn tut weh. aber hey: hossa.