Mittwoch, 26. August 2009
Montag, 24. August 2009
Samstag, 22. August 2009
b.
sofern sie nicht schwul sind, sind männer ihr fremd imd sinne von 'suspekt', im sinne von 'unheimlich'. deshalb wohl war unser kontakt abgebrochen, nachdem ich den mann kennengelernt hatte. sie kannte mich nur als lesbe, noch dazu war sie gerade damit beschäftigt, sich für oder gegen mich zu entscheiden, als ich ihr die entscheidung abnahm und nach zwei wochen ohne abendliche telefonate meldete: ich bin jetzt mit einem mann zusammen.
gemeinsam mit ihm lief ich ihr einmal in der stadt über den weg; verärgerte irritation ihrerseits, unsicherheit meinerseits, danach funkstille. zu meinem geburtstag letztes jahr lud ich auch sie ein, bekam aber keine antwort. ich vermisse sie immer noch, vor allem, weil wir auch in einem nicht-lesbischen sinne irgendwie schwestern waren.
gestern dann starrte starrte ich drei sekunden lang auf das grüne online- symbol neben ihrem skype-namen, und während ich noch dabei war zu realisieren, dass das das erste mal seit etwa zwei jahren ist, dass ich sie hier online sehe, hatte sie mich auch schon angeschrieben. als lägen da nicht zwei jahre und all diese anderen ewigkeiten dazwischen, schreiben wir uns bruchstücke aus unserer jeweiligen letzten zeit und beenden das gespräch mit einer verabredung für den nächsten vormittag.
ich sehe sie von weitem kommen, sie ist noch immer jene rotviolett leuchtende gestalt mit hennagefärbtem haar, hochgewachsen, schlank, knochig, sehnig und mit den krassesten venen, die ich je auf den armen einer frau gesehen habe. burschikos und herb und doch so irrsinnig weiblich.
und auch diesen vormittag verbringen wir, als sei er ein weiterer von all den vielen, die wir teilten. wir holen meinen neuen ausweis ab, "jetzt bin ich offiziell jemand anders", sage ich, sie lächelt irgendwie stolz. wir kaufen uns bionade holunder und cola light und gehen auf den spielplatz, des babys wegen. sie nimmt es auf den schoß, backt ihm einen sandkuchen, wischt sand von seiner kleidung, als sei es die normalste sache der welt. wir reden über gemeinsame bekannte, über ledertaschen, die lesbenszene, tattoos. sie fragt mich woher ich meine schuhe habe; wir gehen in das geschäft und sie kauft sich die gleichen schuhe in einer anderen farbe. zum mittag essen wir halloumi yufka. ob ich zu ihrem geburtstag komme, sie lädt ein paar freunde ein und macht saltimbocca mit risotto und salat. dass sie keine vegetarierin mehr ist, ist das einzige, was sich verändert zu habend scheint- ansonsten fühlt sich nichts davon an, als lägen zwei jahre pause dazwischen. wir sind noch immer die gleichen schwestern, wenn wir miteinander sind. dass wir dabei keine lesben mehr sind, fällt kaum auf.
gemeinsam mit ihm lief ich ihr einmal in der stadt über den weg; verärgerte irritation ihrerseits, unsicherheit meinerseits, danach funkstille. zu meinem geburtstag letztes jahr lud ich auch sie ein, bekam aber keine antwort. ich vermisse sie immer noch, vor allem, weil wir auch in einem nicht-lesbischen sinne irgendwie schwestern waren.
gestern dann starrte starrte ich drei sekunden lang auf das grüne online- symbol neben ihrem skype-namen, und während ich noch dabei war zu realisieren, dass das das erste mal seit etwa zwei jahren ist, dass ich sie hier online sehe, hatte sie mich auch schon angeschrieben. als lägen da nicht zwei jahre und all diese anderen ewigkeiten dazwischen, schreiben wir uns bruchstücke aus unserer jeweiligen letzten zeit und beenden das gespräch mit einer verabredung für den nächsten vormittag.
ich sehe sie von weitem kommen, sie ist noch immer jene rotviolett leuchtende gestalt mit hennagefärbtem haar, hochgewachsen, schlank, knochig, sehnig und mit den krassesten venen, die ich je auf den armen einer frau gesehen habe. burschikos und herb und doch so irrsinnig weiblich.
und auch diesen vormittag verbringen wir, als sei er ein weiterer von all den vielen, die wir teilten. wir holen meinen neuen ausweis ab, "jetzt bin ich offiziell jemand anders", sage ich, sie lächelt irgendwie stolz. wir kaufen uns bionade holunder und cola light und gehen auf den spielplatz, des babys wegen. sie nimmt es auf den schoß, backt ihm einen sandkuchen, wischt sand von seiner kleidung, als sei es die normalste sache der welt. wir reden über gemeinsame bekannte, über ledertaschen, die lesbenszene, tattoos. sie fragt mich woher ich meine schuhe habe; wir gehen in das geschäft und sie kauft sich die gleichen schuhe in einer anderen farbe. zum mittag essen wir halloumi yufka. ob ich zu ihrem geburtstag komme, sie lädt ein paar freunde ein und macht saltimbocca mit risotto und salat. dass sie keine vegetarierin mehr ist, ist das einzige, was sich verändert zu habend scheint- ansonsten fühlt sich nichts davon an, als lägen zwei jahre pause dazwischen. wir sind noch immer die gleichen schwestern, wenn wir miteinander sind. dass wir dabei keine lesben mehr sind, fällt kaum auf.
Donnerstag, 20. August 2009
reducing myself (xxii).
zwei tage lang war ich unter 90 kilo. dann hat sich mein körper offensichtlich wieder daran erinnert, dass er findet, dass man mit unter 90 kilo auf gar keinen fall stillen kann und hat sich wasweißichwoher die paar fehlenden hundert gramm besorgt. so gerne ich noch immer stille, so sehr gehen mir diese reservekilos und diese happy-hour-brüste langsam auf den nerven.
Dienstag, 18. August 2009
mitte august. bei genauerem hinsehen kann man erkennen, dass sich langsam allererste anzeichen des nahenden herbstes zeigen. herbst, meine lieblingsjahreszeit, in der das wetter, die luft und die farben genau so sind, dass ich mich darin auflösen, vollständig darin übergehen könnte. erste, verzeinzelte gelbe blattspitzen an den kastanienbäumen. das grün der restlichen bäume hat sich verändert, wirkt ein bisschen ausgelaugt. wenn ich mit dem sohn im baby carrier draußen unterwegs bin, schwanken unreife walnüsse und kastanien über unseren köpfen, manchmal riecht es nach baumharz. bald, bald. an den seltenen tagen, an denen es regnet und ein bisschen windet und vollgesogene wolken über den himmel wandern, kommt erste herbstmelancholie auf.
im vergleich zu der, die ich gewohnt war zu sein, komme ich mir selbst oft fremd vor in letzter zeit, aber in solchen momenten erkenne ich mich wieder. ich weiß noch nicht genau, wer das sein wird, der sich da gerade aus immer noch einer weiteren haut schält; so so froh ich bin, den ganzen alten scheiß immer weiter hinter mir lassen zu können, sogut ist es zu wissen, dass die neue zu ein paar teilen auch aus dem alten holz geschnitzt sein wird.
im vergleich zu der, die ich gewohnt war zu sein, komme ich mir selbst oft fremd vor in letzter zeit, aber in solchen momenten erkenne ich mich wieder. ich weiß noch nicht genau, wer das sein wird, der sich da gerade aus immer noch einer weiteren haut schält; so so froh ich bin, den ganzen alten scheiß immer weiter hinter mir lassen zu können, sogut ist es zu wissen, dass die neue zu ein paar teilen auch aus dem alten holz geschnitzt sein wird.
ausmisten.
weil unsere bücherwand aus allen nähten platzt und wir uns nicht einigen können, wo denn weitere bücherregale am besten hingestellt werden könnten, mache ich jetzt einfach ein bisschen platz in den alten.
ich verkaufe einen ganzen haufen aktueller schwangerschafts- und babyratgeber, die erasmus- schöfer- trilogie, die biografie von helmut schmidt, einige handarbeitsbücher und noch so einiges andere in meinem amazon-shop.
ich verkaufe einen ganzen haufen aktueller schwangerschafts- und babyratgeber, die erasmus- schöfer- trilogie, die biografie von helmut schmidt, einige handarbeitsbücher und noch so einiges andere in meinem amazon-shop.
Dienstag, 11. August 2009
telefonat mit meiner mutter. auf die frage, was das baby gerade macht, antworte ich, es krabbele in der küche herum. was meine mutter daraufhin fragen möchte, lautet in etwa:
"geht er da nicht auch an die kisten mit dem kochbesteck?"
was meine mutter tatsächlich fragt:
"aber wenn der da frei rumkrabbelt, also, du hast doch, als [der mann] damals das wochenende weg war, da hast du doch diese arbeitsplatte gebaut, da am fenster, und da sind doch jetzt die vorhänge und dahinter stehen doch, da sind doch diese holzkisten, wo das küchenbesteck drin ist. wenn der da frei rumkrabbelt, geht der da nicht auch manchmal da dran?"
ich hoffe, derart ausschweifendes gesprächsverhalten schleicht sich nicht genau so hinterhältig ein, wie so vieles andere mutter- typische. debiles babysprache- quaken in der öffentlichkeit zum beispiel, oder das gedankenlose mittenimweg-stehenbleiben, weil irgendeine klamotte am baby verrutscht ist. hoffentlich.
"geht er da nicht auch an die kisten mit dem kochbesteck?"
was meine mutter tatsächlich fragt:
"aber wenn der da frei rumkrabbelt, also, du hast doch, als [der mann] damals das wochenende weg war, da hast du doch diese arbeitsplatte gebaut, da am fenster, und da sind doch jetzt die vorhänge und dahinter stehen doch, da sind doch diese holzkisten, wo das küchenbesteck drin ist. wenn der da frei rumkrabbelt, geht der da nicht auch manchmal da dran?"
ich hoffe, derart ausschweifendes gesprächsverhalten schleicht sich nicht genau so hinterhältig ein, wie so vieles andere mutter- typische. debiles babysprache- quaken in der öffentlichkeit zum beispiel, oder das gedankenlose mittenimweg-stehenbleiben, weil irgendeine klamotte am baby verrutscht ist. hoffentlich.
Mittwoch, 5. August 2009
reducing myself (xxi).
hochzeitstorte, pflaumenkuchen, schweizer schoggi, grillen (d) und grillieren (ch). trotzdem 1,6 kilo weniger über die festtage und verflucht nah daran, endlich diese blöde 90-kilo- marke zu knacken.
blöd, dieser konflikt, dass zuerst sämtliche behörden, kreditinstitute, versicherungen, mobilfunkanbieter, onlinehändler und zig andere einrichtungen über meine namensänderung informiert werden müssen, bevor ich als letzten feierlichen akt dieser hochzeit klingel- und briefkastenschilder ändern kann.
Abonnieren
Posts (Atom)